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- Päivä 1
- perjantai 3. toukokuuta 2019
- ☁️ 22 °C
- Korkeus: 82 m
SerbiaČenej45°18’18” N 19°49’17” E
Das fängt ja schon mal nett an!

Gestern war ein wunderschöner Frühlingstag. Wir haben unsere Koffer gepackt , das Hotel für heute gebucht und mit Vorfreude den letzten Krimskrams erledigt. Abends dann der Schreck: Regen wird vorausgesagt und schon um 2 Uhr früh ist es soweit. Und es regnet auch noch am Morgen stark und unaufhörlich. Die Wettervorhersage verspricht sogar noch eine Kaltfront. Eigentlich hatten wir uns ja vorgenommen auf keinen Fall bei Regen zu starten aber auf naßkalt wollen wir nun wirklich nicht auch noch warten. Also los! Bis nach Budapest regnet es durchgehend, dann läßt der Regen etwas nach und es wird etwas wärmer. An der Grenze zu Serbien stehen kilometerweit die Autos. Karl schlängelt sich an der ganzen Kolonne vorbei und wir sind schnell durch. Danach führt die Autobahn durch eine weite, brettelebene Agrarfläche. Bis Novi Sad lässt uns der Wind nicht los. Der einzige Pluspunkt vom heutigen Tag ist das tadellose Quartier und die freundlichen Wirtsleute, die auch Motorradfahrer sind. Gleich bei der Ankunft gibt's einen Willkommenskaffee und je ein Stamperl Slivowitz. Da laden wir unsere Gastgeber auch auf ein paar Stamperl von unserem Marillen Schnaps ein. Es wird mit Händen, Füßen und Google Translater erzählt und fachgesimpelt, dass es eine Freude ist. . Wir sind froh, dass wir den ersten Tag trotz allem wie geplant geschafft haben. Ab morgen darf es besser werden!Lue lisää
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- Päivä 2
- lauantai 4. toukokuuta 2019
- 🌙 21 °C
- Korkeus: 164 m
BulgariaTsaratsovo42°11’38” N 24°41’43” E
Plovdiv, Bulgarien

Tatsächlich scheint heute morgen die Sonne und das Thermometer klettert bis auf 26 Grad. Welch ein Unterschied. Unser Marillenschnaps befindet sich übrigens in Plastikwasserflaschen in den Getränkehalterungen an den Sturzbügeln unserer Blue. Darüber hat sich unser serbischer Wirt total zerkugelt. Prompt schenkt er uns zum Abschied noch einen halben Liter Zwetschkenschnaps in einer weiteren Wasserflasche, bevors losgeht. Der weitere Weg ist langweilig, nur Autobahn, Autobahn, Autobahn. Wenigstens warm und trocken ist es. Wir übernachten im neuen, wunderschönen Hotel Frigopan. Im Erdgeschoss befindet sich ein Pferdestall mit 16 Pferden und vor dem Hotel ein Platz zum Dressurreiten. Das Hotel wurde erst vor kurzem eröffnet. Außer uns sind nur eine Runde jüngerer Männer hier, die am Abend fleissig feiern. In aller Frühe sehen wir sie wieder mit je einer Dose Reparaturbier in der Hand und glasigen Augen auf der Terrasse zum Rauchen.Lue lisää
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- Päivä 3
- sunnuntai 5. toukokuuta 2019
- Korkeus: 34 m
TurkkiAkçabeyli41°9’54” N 30°17’51” E
Sile

Weiter geht's noch immer auf der Autobahn. Es schaut verdammt nach Regen aus, und wirklich dauerts nicht lange und es geht wieder los. An der türkischen Grenze wird professionell gearbeitet und wir sind deshalb schnell durch. Der Regen läßt ein bißchen nach und wird bei der Einfahrt nach Istanbul wieder heftig. Die 15 Millionen Einwohner Stadt hat sich seit unseren letzten Besuchen in eine moderne Satellitenstadt verwandelt. Es gibt bereits unzählige Wolkenkratzer. Der Verkehr ist höllisch. Die Leute wechseln ohne zu blinken die Fahrspuren und haben keine verläßlich funktionierenden Bremsleuchten. Eine Blechlawine wälzt sich da auf einer achtspurigen Fahrbahn durch die Stadt. Wir machen das ein bißchen schneller, weil wir die meiste Zeit auf dem Pannenstreifen an der Kolonne vorbeifahren. Das ist hier kein Problem, nicht einmal die Polizei regt sich auf. Auf unserem Weg nach Sile am schwarzen Meer kommen wir in die Berge. Plötzlich zieht Rauch über die Autobahn und es riecht nach Gegrilltem. Links und rechts sehen wir dann Unmengen von Autos, Grillhütten, Tischen und Bänken, freistehenden Grillern und Leuten, und das bei strömendem Regen! Ein bißchen hätte es uns auch nach Gegrilltem gelüstet, aber der Wunsch nach einem trockenem Quartier war doch stärker. Kaum ist das Motorrad beim Hotel abgestellt, hört auch der Regen auf (haha!). Das Violet Park Hotel ist ein kleine, feine und blitzsaubere Anlage. Schnell stellt sich heraus, dass der Rezeptionist hier das Mädchen für Alles ist. Er kocht uns das Abendessen und serviert es, er ist der Hausmeister und stellt die Rechnungen aus. Unser Alleskönner ist ein türkischer Kurde, war einige Jahre in Deutschland und spricht deutsch und englisch. Am Nebentisch sitzt auch ein Paar und plötzlich stehen zwei Raki vor uns. Die sind ein Geschenk vom Nebentisch und die zwei die Besitzer der Anlage und der Raki ist ein Eigenerzeugnis. Wir 5 sind die einzigen Leute hier. Da kommt natürlich auch wieder die Marille ins Spiel und der Abend wird unterhaltsam und interessant. Der Kurde fungiert jetzt als Kellner und Dolmetscher.Lue lisää
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- Päivä 4
- maanantai 6. toukokuuta 2019
- ☁️ 21 °C
- Korkeus: Merenkorkeus
TurkkiKocaman41°8’8” N 31°19’1” E
Kefken

Morgens ist es bereits angenehm warm. Endlich können wir unsere Teddys aus der Jacke nehmen und jetzt ist erstmal Schluss mit Autobahn. Wir nehmen die Straße nahe der Küste. Sie führt durch hügelige Landschaft, es ist ein bisschen wie Steiermark, mit vielen Obstbäumen, Bauern und Kühen. Das schwarze Meer sehen wir erst in Kefken. Hier wollen wir bleiben, denn wir sind einfach müde. Wir finden Quartier in der Pension Jeniray. Ich handle den Preis von 150 auf 100 TL herunter, weil ich finde, dass für dieses sogenannte Apartment mit ziemlich mangelhafter Ausstattung, ohne Essen, Internet und Bettwäsche umgerechnet 15 € noch immer mehr als genug sind. Während wir unseren Tee auf der Terrasse trinken, kommen ein paar Zigeunerinnen daher und reden uns auf türkisch oder was auch immer an. Wir verstehen nichts, außer einem Wort: Dollars, und das in Verbindung mit der typischen Daumen-und-Zeigefinger-rührt-euch-Bewegung. Dollars hätten wir nicht einmal gehabt, wenn wir sie gehabt hätten. So schnell geben die aber nicht auf: Eine von ihnen macht Karl ein eindeutiges Angebot. Das war glasklar verständlich - auch ohne Google Übersetzer! Selbstverständlich aber ungern müssen sie dollarlos von dannen ziehen. Und wir gehen jetzt endgültig in den Relaxmodus über.Lue lisää
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- Päivä 5
- tiistai 7. toukokuuta 2019
- ⛅ 19 °C
- Korkeus: 855 m
TurkkiIlgaz40°54’45” N 33°38’6” E
Wieder einmal Regen

Wir beschließen doch wieder auf die Autobahn zurückzukehren, damit wir Georgien schneller erreichen. Bergstrecken wird's ohnehin noch genug geben. Bevor wir zur Autobahn kommen, ist die Strasse wegen eines Brückenneubaus gesperrt und auf der Umfahrungspiste steckt in totaler Schräglage ein Lastwagen fest. Da ist nicht einmal eine Motorradbreite frei, deshalb müssen wir uns einen komplett neuen Weg zur Autobahn suchen. Nach 350 Autobahnkilometern in Regen und Wind haben wir endgültig genug. Wir checken bei einem Hotel an der Autobahn ein und das ist eine gute Entscheidung, denn es regnet immer stärker und für morgen ist auch noch Regen angesagt....Lue lisää

Karl und ErikaDanke, das wär mal was Schönes, hat heute aber erst recht nicht sein wollen...
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- Päivä 6
- keskiviikko 8. toukokuuta 2019
- ⛅ 13 °C
- Korkeus: 11 m
TurkkiSarıtaş Dere41°20’35” N 36°15’24” E
Ankunft in Samsun

Während der Nacht geht ein schweres Gewitter nieder. Irgendwo neben unserem Hotel muß wohl der Blitz eingeschlagen haben, den es macht einen fürchterlichen Kracher und es hagelt daumengröße Körner. Wir hoffen sehr, dass den Wolken mal das Material ausgeht, aber nein, frühmorgens schüttet es noch immer, auf den Bergen ist es noch weißer als gestern, die Wolken hängen bis ins Tal und in Fahrtrichtung ist es dunkelgrau. Wir sind schwer am Überlegen, was wir am besten machen sollen. Der Platz hier ist langweilig, weil es außer dem Hotel, der Tankstelle, dem Restaurant und einem Markt nichts zu sehen gibt. Während des Frühstücks hört es auf zu regnen und so beschließen wir trotz allem weiterzufahren, weil wir ja irgendwann demnächst ankommen wollen. Die Regenpause dauert nur kurz. Bereits nach zirka 10 km regnet es schon wieder heftig, was über die etwa 300 km nach Samsun nur zweimal ganz kurz unterbrochen wird. In der Früh haben wir unsere Teddys wieder eingezippt. Trotzdem ist uns eiskalt und wir kommen tropfnass bis auf die Haut in Samsun an. Sogar in unseren neuen Stiefeln quatscht es vor Nässe. Die Autobahn führt parallel zur Küste nach Samsun. Dazwischen befindet sich eine Gebirgskette. Die Landschaft wäre wunderschön, wirklich schade! Vor unserem Ziel bleiben wir kurz stehen. Direkt unter uns breitet sich eine recht imposante Stadt direkt am schwarzen Meer aus. Da kommt ein schwarzer Lada mit drei jungen Männern auf uns zu und nach dem üblichen "where are you from" bieten sie uns an, uns ein Hotel zu zeigen. Und wirklich, wir kommen am schnellsten Weg zu einem fabelhaften Hotel direkt am Meer. Die Jungs sind auch Motorradfahrer und zeigen uns gleich die Fotos von ihren Motorrädern. Die waren sicher auch schon mal bei Regen unterwegs und wissen um was es geht. Wir jedenfalls freuen uns auf eine heiße Dusche, ein warmes Zimmer und trockene Klamotten.Lue lisää
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- Päivä 7
- torstai 9. toukokuuta 2019
- ⛅ 15 °C
- Korkeus: 11 m
TurkkiSarıtaş Dere41°20’35” N 36°15’24” E
Zwangspause in Samsun

Seit gestern hängen unsere Jacken, Motorradhosen, Socken, Handschuhe usw. im ganzen Zimmer verteilt zum trocknen herum. In die Motorradstiefeln haben wir immer wieder trockenes Zeitungspapier gestopft und schön langsam wird es wieder. In der Zwischenzeit können wir uns in dieser Stadt einmal umschauen. Sie wurde schon 760 vor Christi Geburt mit dem Namen Amisos gegründet und hat eine dementsprechend lange und wechselhafte Geschichte. Kemal Atatürk hat hier von Istanbul kommend im April 1919 seinen Widerstandskampf gegen die Besatzer Anatoliens begonnen. Heute ist Samsun eine moderne, gepflegte Stadt mit sehr wenigen alten Häusern und fast ohne türkischem Flair. Hauptwirtschaftsfaktor der 725000 Einwohner zählenden Stadt ist der Tabak. Die ganze Stadt entlang zieht sich viele Kilometer weit eine schön gestaltete Strandpromenade mit unzähligen Cafés und Restaurants wie überall am Meer, nur mit moderaten Preisen. Unmittelbar am Meer gibt es einen exclusiven, riesigen Golfplatz, mehrere große Parks und einen Flughafen. Wir besuchen den Samsun Bati Park und sind beeindruckt. Der Park ist ziemlich weitläufig, toll gestaltet und topgepflegt. Eine Gondelbahn führt vom Park auf den Amisos Hill, von dem man sicher eine grandiose Aussicht auf die Stadt hat. Außerdem gibt es Kinderspielplätze, eine Gokartbahn, Picknickplätze, Restaurants und auf einem Hügel ein Cafe, das uns an das Sydney Opera House erinnert. Nicht zu vergessen die beiden riesengroßes Löwenstatuen und die Statue einer Amazonenkriegerin. Ansonsten ist der Park ganz den legendären Amazonen gewidmet, die schon 1200 vor Christi in der Gegend gelebt haben und sich bis weit nach Asien verbreitet haben.
Hier ein paar Leckerbissen aus ihrer Lebensweise: Um den Bogen ihrer Pfeile besser spannen zu können, wurde den Frauen im Kindesalter die rechte Brust abgeschnitten und deshalb bekamen sie den Namen Amazon, was "brustlos" bedeutet. Sie beteten die Kriegsgöttin Kybele an, die die Bedeutung der Frau versinnbildlichte. Die interessante Lebensphilosophie wird in verschiedenen Quellen eindrucksvoll wiederholt. Es wird behauptet, dass sie die Männer im täglichen Leben als Sklaven und Arbeiter benutzten und um ihre Existenz weiterführen zu können schliefen sie mit Kriegsgefangenen und töteten sie anschließend. Ihrer Tradition nach war es Pflicht, vor dem Geschlechtsverkehr drei Männer getötet zu haben und die erzeugten Jungen zu verkrüppeln, zu töten oder ihren Vätern (ich frage mich da eigentlich welchen?) zu geben. Man weiß aber, dass die Mädchen mit Stutenmilch und Honig versorgt und kräftig aufgezogen würden. Die Amazonen benutzten anstelle eines Sattels nur eine Decke. Sie konnten auf ihren Pferden sehr gut Bogen schießen und Speer werfen. Diese Kriegerinnen und ihre Legenden sind der geheimnisvollste Geschichtsabschnitt von Samsun bis in die Gegenwart und es bedeutet der Bevölkerung Samsuns ziemlich viel, Nachfahren dieses kriegerischen Volkes zu sein.
Wer gutes türkisches Essen zu moderaten Preisen in angenehmer Atmosphäre und einen komfortablen Aufenthalt am Meer liebt ist hier bestens aufgehoben.
Ach ja! Es ist den ganzen Tag sonnig und warm und das schwarze Meer ist heute blau. Tut das gut!Lue lisää

MatkaajaHallo Erika und Karl eine super Bericht. Freuen uns schon auf den nächsten Reisebericht!!! Einfach toll!! LG Andrea und Klaus

Alle Macht den Frauen ist offensichtlich ungesund; also zurück an den Herd! Was Eure Fotos zeigen, muss die Landschaft wunderschön sein. Gute Weiterfahrt und LG von Hans und Anna
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- Päivä 8
- perjantai 10. toukokuuta 2019
- ☀️ 17 °C
- Korkeus: 29 m
TurkkiRize41°1’30” N 40°31’24” E
Rize

Tja, unsere Sachen sind soweit trocken und ein Blick aus dem Panoramafensters unseres Zimmers im 5. Stock des Hotel Amisos verrät uns bestes Reisewetter. Die Fahrt geht heute weiter bis ins 480 km entfernte Rize, das nur noch 120 km vor der georgischen Grenze liegt. Von Samsun bis Rize führt die Autobahn direkt am schwarzen Meer entlang. Auf unserer rechten Seite zieht sich über die ganze Länge ein Gebirgszug. Von dort oben kommt der türkische Tee. Unsere Fahrt ist wunderschön. In Rize essen wir in einem typisch türkischen Lokal das bekannte Pide, das hier seinen Ursprung hat. Die Einheimischen haben seit 5. Mai Ramadan. Nach Einbruch der Dunkelheit ist das Lokal plötzlich gerammelt voll, weil alle auf einmal essen wollen. Die Kellner und Köche arbeiten was das Zeug hergibt und sie verkaufen sicher innerhalb kürzester Zeit ein paar hundert Essen. Danach versammeln sich die Männer in kleinen Gruppen überall auf den Gehsteigen und trinken Cay (Tee). Sie sitzen dabei im Kreis auf mitgebrachten, kleinen Hockern an ebenso kleinen Tischen, wie sie bei uns Zuhause für etwa 4jährige gemacht werden. Schaut irgendwie witzig aus, dürfte aber zum täglichen Ritual gehören und sie scheinen sich gut zu unterhalten.
Morgen geht's über die Grenze nach Georgien!Lue lisää
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- Päivä 9
- lauantai 11. toukokuuta 2019
- ☀️ 19 °C
- Korkeus: 13 m
GeorgiaBat’umis Konts’khi41°39’3” N 41°38’24” E
Batumi, Georgien

Wir haben es heute nicht so besonders eilig. Bis zur Grenze dauert es nur eineinhalb Stunden. Die Autobahn führt genauso wie am Vortag das schwarze Meer entlang bis Sarpi. Von weitem sehen wir schon die schneebedeckten Berge Georgiens. An der Grenze stehen hunderte Lastwagen in der Warteschlange, aber wenige PKWs. Der Grenzübertritt ist unkompliziert, aber gleich nach dem Schranken merkt man den Unterschied. So wie wir das immer sagen: es ist verschmuftelt , was heißt, einfach chaotisch und schmutzig. Da stehen eine Reihe kleiner, verschiedener Geldwechselbuden und Versicherungshütterl. Hunderte Leute laufen kreuz und quer herum und vor uns stehen zwei Keiler der Versicherungen. Wir lassen die beiden einfach stehen und kaufen uns die erforderliche Haftpflichtversicherung in einem kleinen "Büro", das uns auch Euros in georgische Lari wechselt. Danach geht's weiter Richtung Batumi. Mit der gut ausgebauten Autobahn ist es jetzt vorbei, die Straße ist etwas holprig und die Georgier fahren teilweise wie die Verrückten: schnell und unberechenbar! Unser Navi können wir einpacken, denn TomTom hat eine etwas großzügige Ansicht von weltweiten Karten mit lebenslangen Updates. Georgien, Armenien und Aserbaidschan sind einfach nicht existent. Nordzypern übrigens auch nicht, und noch eine Reihe weiterer Staaten. Wir fahren hier mit maps.me, einer Offline-Navigationsapp auf dem Handy und normalen Papierkarten. Funktioniert recht gut, wir landen punktgenau beim Hotel. Damit ist der Anreisemodus nach über Zweitausendneunhundert Kilometern beendet.
Zunächst machen wir ein Rasterl, stellen unsere Uhr um eine Stunde vor und machen uns auf, Batumi ein bisschen kennenzulernen.
Batumi ist der Haupthafen Georgiens. Das Erdöl aus Aserbaidschan wird nahe dem Hafen raffiniert und von dort verschifft. Auch Ölexporte aus Kasachstan und Turkmenistan werden in Batumi umgeschlagen. Daneben exportiert die Stadt regionale Agrarprodukte wie Tee und Zitrusfrüchte. Seit 2010 wird auch in den Tourismus investiert. So entstand an der Küste ein wunderschöner Boulevard und zahlreiche Wolkenkratzer mit Casinos, Hotels, Restaurants, Bars und Nachtclubs und anderen Sehenswürdigkeiten. Es ist das Las Vegas der Georgier. Naja, nicht so groß vielleicht aber so beliebt. Die Altstadt wurde renoviert, da gibt's aber noch viel Arbeit. Das Kopfsteinpflaster ist allgegenwärtig und der Unterschied zwischen dem hypermodernen Strandabschnitt und der Altstadt wirkt krass.
Wir wandern zum Hafen, trinken Kaffee, fahren mit dem Riesenrad, bewundern Nino und Ali und spazieren über den Boulevard.
Ali und Nino sind zwei 8 Meter große Skulpturen, die auf eine ganz besondere Weise ein Liebespaar darstellen. Sie drehen sich beide auf je einer Plattform im Kreis, verschmelzen ineinander und trennen sich wieder. Geschaffen wurden die Beiden vor 9 Jahren von georgischen Künstlern. Sie stellen einen aserbaidschanischen Adeligen und eine georgische Prinzessin dar. Einzigartig!
Wir werden wiederkommen und noch mehr von Batumi entdecken.Lue lisää
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- Päivä 10
- sunnuntai 12. toukokuuta 2019
- ⛅ 20 °C
- Korkeus: 972 m
GeorgiaAkhaltsikhe41°38’24” N 43°0’4” E
Unterwegs in Georgien

Wir machen uns auf in Richtung der Höhlenstadt Vardzia. Ein Stück geht's über die Autobahn durch eine Ebene mit Teeanbaugebieten nach Osten Richtung Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, dann fahren wir südwärts durchs Gebirge. Wir kommen durch die Dörfer der Georgier. Die Häuser schauen schrecklich aus. Manchmal sind die Dächer so kaputt, dass die Leute das obere Stockwerk gar nicht mehr bewohnen können. Welleternit und Blech scheint die günstigste Art zu sein, Löcher abzudecken. Die Leute haben alle Gärten und sind wahrscheinlich zum Großteil Selbstversorger. In mehreren Orten sehen wir auf jeder Seite der Straße Rohre in etwa 3 Metern Höhe in denen die Stromleitungen verlegt sind.
Interessant ist, dass die Autos der Georgier, gemessen an ihren desolaten Häusern top sind (mal abgesehen von manchen Bremsleuchten etc.) und irgendwie merkwürdig ist in diesem Zusammenhang die ziemlich auffallende Dichte hochpreisiger Mercedes und BMW's.
DieTiere laufen hier überall frei herum. Wir sehen eine Stute mit einem lustig herum springenden Fohlen auf einer Kreisverkehrsinsel und grasende Kühe auf dem Mittelstreifen der Autobahn. Vollkommen auf sich gestellt sind Hunde, Schweine und Kühe stets futtersuchend überall am Straßenrand zu sehen.
Die Straße ist meiste Zeit Flickwerk und deshalb holprig und das klopft uns ganz schön weich. Das Schlimmste auf der Straße sind jedoch die meisten Georgier selbst. Sie scheinen dauernd in Zeitnot zu sein. Sie hupen, überholen unnötig und gefährlich und sind stur wie die Böcke, wenn's ums Ausweichen oder Nachgeben geht. Die zahlreichen 30er und 50er Beschränkungen stehen hier nur als Lollymodelle herum. Niemand kümmert sich drum. Wir auch nicht. Gefahren wird, was die Straße hergibt und das ist manchmal ohnehin sehr wenig.
Außerhalb ihrer Fahrzeuge sind die Georgier allerdings sehr freundlich , hilfsbereit und irgendwie dauernd am Arbeiten.
Wir machen Halt in Akalziche. Kaum stellen wir das Motorrad ab, geht ein Donnerwetter nieder. Glück gehabt!Lue lisää
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- Päivä 11
- maanantai 13. toukokuuta 2019
- 🌙 14 °C
- Korkeus: 1 600 m
ArmeniaGyumru Zinanshan40°49’57” N 43°49’59” E
Kein guter Tag!

Wir befinden uns in Gyumri, Armenien und wir fühlen uns zerschlagen und müde. Der Weg zu den Felshöhlen führt in die Berge. Die Gegend ist unbeschreiblich schön. Aber auf der Straße werden die Schlaglöcher immer ärger. Irgendwann checken wir dann, dass wir die Abzweigung zu den Felshöhlen verpasst haben. Wir beschließen jedoch gleich nach Armenien weiterzufahren, weil wir diese Straße nicht noch zweimal fahren wollen. Langsam kommen wir den schneebedeckten Bergen immer näher. Schlußendlich fahren wir dann auf circa 2100 m Seehöhe auf einer weiten Hochebene dahin, die ringsum von Gipfeln umgeben ist. Wir können die wunderbare Landschaft gar nicht richtig genießen, weil die Straße unvorstellbar schlecht ist. Karl fährt einen aussichtlosen Schlaglochslalom. Er muß jeden Meter überlegen, wie und wo er am besten fährt. Das schlaucht. Die Autos kommen uns in Schlangenlinien entgegen, weil sie sich so wie wir den besten Weg suchen müssen. Es gibt noch ein paar Dörfer hier oben, die noch schrecklicher aussehen als die gestrigen. Trotzdem soll es da sogar Hotels geben. Auf selber Höhe befindet sich ein Nationalpark mit einem knapp 900 ha großen, seichten See. Der wird für die Zucht einer speziellen Karpfenart genutzt und ist für die Leute hier oben enorm wichtig.
An der vor zwei Jahren eröffneten Grenzstation dauert es diesmal ein bisschen. Unsere Koffer werden gescannt, wir müssen eine Haftpflichtversicherung kaufen und Zollgebühr für die Maschine zahlen. Für 200 Euro gibt's sagenhafte 106400 Dram! Die Dörfer auf der armenischen Seite sind nicht besser und die Straße auch nicht. Wir sehen Zäune aus Autowracks, Motorhauben, Kofferraumdeckeln und wer weiß was noch alles. Aber es gibt eine neue Kirche und im Vergleich zum Dorf ist der Friedhof ein toller Park.
Irgendwann ist auch das vorbei, wir erreichen Gyumri, finden bald ein Hotel und fallen gerädert aufs Bett.Lue lisää

Gealtig schöne Landschaft - aber die Behausungen sind ein harter Kontrast zu der letzten tollen Stadt! Was für ein Kontrastprogramm! Weiterhin viele schöne Eindrücke und gute Fahrt, Elfy

Wie verwahrt man in dieser Umwelt ein Motorrad sodass es am nächsten Morgen noch da ist? Euer Reisebericht ist sehr aufschlussreich! Schöne Grüße in den Kaukasus von Hans und Anna
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- Päivä 12
- tiistai 14. toukokuuta 2019
- ☀️ 22 °C
- Korkeus: 1 020 m
ArmeniaT’umanyan H.40°11’13” N 44°30’47” E
Jerewan

Gyumri liegt auf einer Hochebene mit einer Seehöhe von 1500 m. Es ist entsprechend kühl. Uns gefällt es hier überhaupt nicht. Es sieht richtig runtergekommen aus, aber wer weiß, vielleicht haben wir ja auch ausgerechnet das Glasscherbenviertel erwischt (?) Gestern war ich im Supermarkt einkaufen. Das Kühlregal für Getränke war ca. 10 Meter lang, davon waren etwa eineinhalb Meter mit Limonaden bestückt, ein kleines Regal mit Bier und der Rest mit sämtlichen Wodkasorten dieser Welt! Unser Einkauf bestand aus zwei Äpfeln, 1 l Sprite, Gervais, zwei Würsten, Keksen, Waffeln und zwei Dosen Bier und kostete 3710 Dram, das sind umgerechnet 6,80 €! Gleich hinter dem Hotel scheint am Abend in einer windschiefen "Gartenhütte" aus Blech, Eternit und Autoteilen den Geräuschen nach eine wilde Party abzugehen.
Wir verlassen unser Quartier am frühen Morgen in Richtung Jerewan.
Zur Zeit wird gerade an der Autobahn von Gyumri in die Hauptstadt Armeniens gebaut. Nach dem gestrigen Erlebnis ist es wunderschön, kurz vor Jerewan wieder eine zivilisierte Autobahn unter den Rädern zu spüren.
In Jerewan ist alles ganz anders. Der Unterschied zu den Bergdörfern könnte krasser nicht sein. Krass positiver! Unser Hotel befindet sich im Zentrum der Stadt direkt vor dem Freiheitspark. Ganz in der Nähe sind die Kaskaden. Das Monument ist eine riesige Treppenanlage, in deren Innerem 7 Rolltreppen nach oben führen. Überall gibt es Skulpturen, Kunstgalerien und Springbrunnen. Von ganz oben hat man einen traumhaften Ausblick auf die Stadt und den mächtigen, über 5100 m hohen Ararat. Das ist ein ruhender Vulkan und der höchste Berg der Türkei. Angeblich soll dort Noah mit seiner Arche gestrandet sein, was allerdings wissenschaftlich dementiert wird.
Vor dem Völkermord im Jahr 1915 waren viele Armenier rund um den Vulkan angesiedelt. Schon damals war der Ararat das Wahrzeichen der Armenier und er befindet sich deshalb auch auf dem Wappen Armeniens. Wogegen die Türkei heftig protestierte, weil sich der Ararat jetzt auf türkischen Staatsgebiet befindet. Der damalige sowjetische Außenminister Gromyko konterte, dass ja auch die Türkei die Mondsichel auf der Flagge hätte, obwohl der Mond nicht zur Türkei gehört.
Irgendwie ist Armenien wie eine Sackgasse. Zumindest für Motorradfahrer. Die Grenze zur Türkei ist aus verständlichen Gründen geschlossen, die Grenze zu Aserbaidschan ist wegen des Berg Karabach Konflikts geschlossen und die Iraner lassen Motorradfahrer seit Anfang März nicht mehr einreisen. Bleibt für uns nur die Nordgrenze nach Georgien.
Wir jedenfalls finden es schön in Jerewan. Im Restaurant neben unserem Hotel gibt's ein gutes Abendessen samt Getränken für uns beide für 5 Euro. Wir machen noch einen Spaziergang zum Opernhaus und durch die Parks mit ihren vielen Lokalen und Pavillons. Es ist ein richtig schöner Sommerabend mit total angenehmen Temperaturen.Lue lisää

Besser kann es ein Reiseführer nicht beschreiben. Super Erika und weiterhin alles Gute wünscht dir Anni
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- Päivä 13
- keskiviikko 15. toukokuuta 2019
- ☀️ 26 °C
- Korkeus: 811 m
ArmeniaKhorvirapi Hogher39°52’57” N 44°34’58” E
Kloster Chor Virap

Chor Virap bedeutet tiefes Verlies. In ein solches sperrte Trdat lll. 288 n.Chr. mitten im Araxtal Gregor den Erleuchter für ganze 13 Jahre, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Das änderte nichts an Gregors Ansichten. Als er dann noch Trdat von einer angeblich unheilbaren und entstellenden Hautkrankheit heilte, ließ sich dieser 301 n.Chr. samt Familie und Hofstaat taufen und erklärte das Christentum zur Staatsreligion. Damit war Armenien das erste christliche Land der Welt. Erst im 17. Jahrhundert wurde auf diesem Platz auf einer Anhöhe ein Kloster erbaut. Man kann noch heute das Verlies besichtigen, in dem Gregor der Legende nach gefangen war. Wir kraxeln etwa 6 m über eine Eisenleiter durch ein ganz schmales Loch in diese Höhle.
Das Kloster hat für die Armenier eine spezielle Bedeutung, weil sie hier ihrem Wahrzeichen, dem Ararat, am allernächsten kommen können. Gleich unter dem Kloster verläuft gut sichtbar die türkische Grenze. Chor Virap befindet sich ca. 40 km südlich von Jerewan. Der Ausblick auf den Ararat ist fantastisch.
Im Hotel haben wir uns sagen lassen, dass es die Basis der Armenier nicht gerade leicht hat. Die Besitzer der vielen Mercedes, BMWs und sonstiger Luxuskarossen sind Russen, die hier alles aufkaufen und Armenier, die aus dem Ausland mit Geld zurückkehren.
Abends mischen wir uns wieder unter die vielen Leute, die ganz gemächlich in den Parks herumflanieren und im Freien gemütlich vor den Restaurants sitzen und schmausen und trinken. Vor allem die Jugend ist stark vertreten. Sie sind alle schlank und lässig gekleidet. Die Mädels lieben schwindelerregende Plateauschuhe, Miniröcke und meistens haben sie pechschwarze Mähnen bis weit über die Schultern. Wir schauen uns noch einmal die Kaskaden bei Nacht an und trinken zur Feier des Tages ein Paulaner vor einem auf bayrisch getrimmten Restaurant. Damit ist Jerewan für uns Geschichte. Schön war's!Lue lisää
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- Päivä 14
- torstai 16. toukokuuta 2019
- ☀️ 20 °C
- Korkeus: 1 931 m
ArmeniaArts’akhyan Paterazmum Zohvats Azatamartikneri40°32’7” N 44°56’43” E
Sewansee

Wir machen uns auf den Weg zum Sewansee. Dieser See befindet sich auf 1900 m Seehöhe etwas über 60 km nördlich von Jerewan. Die Autobahn führt direkt dort hin und es fällt gar nicht auf, dass sie uns 900 Höhenmeter bergauf bringt. Wir stellen unser Gepäck im Hotel ab, denn unser Plan ist, der Straße rund um den See zu folgen. Nach etwa 40 Kilometern ist vom Ende des Sees noch immer nichts zu sehen und es scheint und als hätten wir uns kaum von der Stelle bewegt. In ganz weiter Ferne sehen wir zwischen dem blauen Himmel und blauem See die schneebedeckten Berge am anderen Ufer aufragen. Es sieht aus, als wäre man irgendwo im hohen Norden Europas, nur dass es hier voll angenehm warm ist. Da geben wir unseren Plan auf, drehen um und suchen und finden einen Platz nahe eines Hotels und eines Strandes zum Kaffeetrinken. Im Gastgarten sitzt schon eine Runde Leute an ein einem festlich gedeckten Tisch und der ist voll beladen mit delikat aussehendem Essen. Es scheint, als hätten sie Grund zum Feiern. Als wir uns gerade am Nebentisch niederlassen wollen, bieten sie uns von ihrem Essen an und ein Teller voll Köstlichkeiten nach dem anderen landet auf unserem Tisch. Der Kellner bringt uns Mineralwasser und Rotwein. Das Essen schmeckt genauso delikat wie es aussieht und der Rotwein ist außerordentlich gut. Wir sind sowas von baff! Natürlich werden wir jetzt auch gefragt, woher wir kommen und wohin wir wollen und kommen ein bißchen ins Plaudern. Wir bedanken uns, indem wir eine Runde Marille ausgeben und wären auch noch zum Kaffee eingeladen worden.
Am Strand zieht sich eine ganz Wagemutige den Badeanzug an und stürzt sich ins Wasser und sorgt so für einiges Aufsehen. Das Bad dauert aber lediglich eine Minute, dann ist die Schöne wieder aus dem Wasser. Die Wassertemperatur dürfte doch noch etwas unter der 20 Grad Marke liegen.
Die Sonnenschirme am Strand mit dem Schnee im Hintergrund wirken schon fast konträr.
Karl fährt schon wieder Schlaglochslalom. Die Armenier haben nämlich eine etwas eigene Gangart beim Reparieren der Straße. Zunächst fräsen sie alle Schlaglöcher gleichförmig und viereckig und erst irgendwann einmal kommen sie wieder vorbei um zu asphaltieren.
Kaum kommen wir ins Hotel zurück, wird uns schon Kaffee serviert. Armenischer! Türkischen wollen die hier nicht, ist aber dasselbe😏!
Dann können wir uns schon auf der Speisekarte das Abendessen aussuchen. Es wird Weißfisch Barbeque geben. Man kocht hier extra für uns. Wir sind nämlich schon wieder die einzigen Gäste des Hotels, werden dementsprechend verwöhnt und fühlen uns heute tiefenentspannt..
Der See hat übrigens eine Fläche 1272 Quadratkilometern und seine Umrundung hätte für die 219 km 3 Stunden und 53 min gedauert. Sagt Google Maps.Lue lisää
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- Päivä 15
- perjantai 17. toukokuuta 2019
- ⛅ 26 °C
- Korkeus: 431 m
GeorgiaMtkvari River41°41’30” N 44°48’50” E
Tiflis

Guten Mutes und nichts Böses ahnend starten wir von Sewan Richtung armenisch-georgischer Grenze. Wir tanken für die letzten tausend Dram etwas über 2 Liter Benzin. Der ganze Treibstoff sollte jetzt für 180 km und bis Georgien reichen. Dann haben wir noch 800 Dram für einen Stop mit Cola oder so. Tiflis, die Hauptstadt Georgiens ist bloß 236 km entfernt. Ein Katzensprung eigentlich.
Die Autos verändern sich allmählich. Der Ladaanteil wird immer höher. Ladas gibt es hier in allen Formen und Generationen. Von halbwegs neu bis ziemlich geschichtsträchtig und schwer verbeult. Es wird wirklich alles damit transportiert und für diese Straßen sind sie ideal. Jetzt wird es schon wieder bergig, so ungefähr wie im Mariazeller Land. Über weite Strecken ist die Straße wieder mit Schlaglöchern übersät. Irgendwo wird gerade wieder repariert. Auf die Rumpelpiste folgt eine etwas 10 km Kilometer lange abgefräste Strecke mit feindseligen Längsrillen. Das Motorrad schlingert unruhig zwischen den unregelmäßigen Rillen hin und her. Das fühlt sich total unsicher an. Wir sitzen voll angespannt auf unserer Blue und schauen genauso angespannt auf die Straße. Für Autos sind diese Straßenverhältnisse kein Problem, wohl aber für ein vollgepacktes Motorrad. Dann halten wir an einer Tankstelle, aber der gute Mann nimmt keine Visa und Dram haben wir nur ein paar. Wahrscheinlich wird das Benzin jetzt nur noch für 70 km reichen. Die Landschaft ist herrlich und die Ortschaften spärlich. Der Bordcomputer zählt die noch fahrbaren Kilometer unbarmherzig runter und es wird langsam eng. Karl fährt voll auf Sparflamme. In dieser Pampas ohne Benzin und passendes Geld wird's bestimmt nicht lustig werden. Endlich kommt wieder eine Ortschaft in Sicht. Der Bordcomputer ist jetzt bei 10 Restkilometern angelangt und plötzlich zählt er irrational schnell runter. Bei 0 fahren wir gerade noch auf den Vorplatz eines Hauses. Wir stehen vor einer Garage mit einem grünen Tor und ein älterer Mann sitzt davor auf einem Schemel und raucht. Und auf dem Garagentor steht: Oil, Dizel und Petrol!!! Der Mann ist recht umgänglich, kann sogar ein paar Brocken Deutsch und so werden wir uns auch wegen des Geldes einig. Nach einem Telefongespräch mit einer Bank akzeptiert er unsere georgischen Lari. Dann wird zweimal ein 5 l Kübel mit Benzin gefüllt und durch einen Trichter in unseren Tank geleert. Sowas von Glück und was für eine Erleichterung! Es kann wieder weitergehen. Bald passieren wir im Schnelldurchgang die armenisch-georgische Grenze. Wir sind schon ziemlich müde von dieser Fahrt auf dem sogenannten Tiflisser (auweh-) Highway, als wir in Tiflis ankommen. Ein paar Kilometer vor unserem Ziel ist der Akku des Handys leer. Aus mit Navigation, ich weiß nicht mal die Adresse des Hotels auswendig, nur dass es sich irgendwo im Umkreis von 3 km befindet. Wir fangen das Tablet aus dem Koffer, ich klinke mich im nächsten Geschäft ins Internet und downloade die Route zum Hotel. Im dichten und schnellen Verkehr auf der mehrspurigen Fahrbahn entlang des Flusses verpassen wir leider die richtige Brücke und es dauert, bis wir endlich an einer Kreuzung umdrehen können. Es ist uns irre heiß in unserer Goritexkleidung. Schließlich haben wir es doch geschafft, aber wir sind so total erledigt, dass wir gleich ein paar Stunden schlafen. Und es waren doch bloß 236 km 😨!
Später am Abend gehen wir noch runter zum Europaplatz. Das ist ein Park neben dem Fluss und das Zentrum von Tiflis. Von hier geht die surreal gestaltete und schön beleuchtete Friedensbrücke über den Fluss und eine Gondelbahn führt auf einen Berg. Ringsum sieht man auf den Anhöhen toll beleuchtete alte Gemäuer. Wir werden noch draufkommen, was das alles ist, aber nicht mehr heute. Im Park ist eine Menge los. Wir gönnen uns ein ein Bier im Freien. Die Temperatur ist in Tiflis genauso angenehm wie in Jerewan und was wir sehen gefällt uns.Lue lisää

Na, da habt ihr ja einen aufregenden Tag hinter euch gebracht!!! Aber das hat sich ausgezahlt - so wunderschön ist es da! Weiterhin gute Fahrt! Lg. Hannelore

wir warten inzwischen schon täglich auf Euren Reisebericht; es ist so spannend! Gute Fahrt mit genug Sprit! LG Hans u. Anna
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- Päivä 16
- lauantai 18. toukokuuta 2019
- ⛅ 24 °C
- Korkeus: 432 m
GeorgiaMtkvari River41°41’29” N 44°48’51” E
Verschnaufpause

Morgens sind wir noch immer ziemlich schlapp. Zum Frühstück gibt's Kaffee mit Schokocrouissants, Erdbeeren und ein 1/8 Weißwein. Unser Hotel heißt Old Vine House und das ist es auch. Man sagt uns, es wäre im 15. Jahrhundert gebaut worden. Es ist ein netter Mix aus wirklich Altem, Renoviertem und einigem Sammelsurium. Der Fußboden in unserem Zimmer ist ziemlich schräg. Bei unserer Ankunft wird uns gleich angeboten, das wir uns zu jeder Zeit Kaffee, Tee und Wein nehmen können. Im Keller befindet sich ein uriger Weinshop. Wir machen heute auf langsam. Per Gondelbahn geht's rauf zur Mutter Georgiens. Von da oben bietet sich ein herrlicher Blick auf alle Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zurück im Park beobachten wir beim Kaffee einen Hundewettbewerb und schlendern dann zurück ins Hotel.
Nach einer ausgiebigen Rast wollen wir zu den berühmten Schwefelbädern. Dabei stellen wir fest, dass im Park eine Riesebühne platziert und die Brücke für den Verkehr gesperrt wurde. Auf der Brücke ist eine Parade in Gang. Junge Leute in alten Trachten marschieren auf, tanzen und trommeln. Auch vor dem Schwefelbad sitzt eine Gruppe Musikanten, die ganz tolle Musik spielt. Ob das samstags hier immer so ist, oder ob das einmalige Veranstaltungen sind, wissen wir nicht.
Wir mieten uns im Bad einen Privatraum zum Entspannen. Unser Bereich ist riesengroß. Aufenthaltsraum, Schwefelwasserbecken, Kaltwasserbecken, Sauna und Duschen haben wir ganz für uns allein. Einmalig ist das, und wohltuend. Anschließend machen wir uns wieder auf den Weg zur Bühne, wo noch immer vor großem Publikum gekonnt georgische Musik und Tanz dargeboten werden. Wir beschließen unseren Abend mit einem Essen, einem Glas georgischen Weißweins und Eiskaffee in einem Gastgarten direkt neben dem Fluss.Lue lisää
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- Päivä 17
- sunnuntai 19. toukokuuta 2019
- ⛅ 28 °C
- Korkeus: 767 m
GeorgiaSighnaghi41°36’59” N 45°55’9” E
Sighnaghi

Wir sind hier in Sighnaghi im Gebiet Kachetien. Von Tiflis hierher sind es ca. hundert Kilometer ostwärts. Das ist die Weinroute Georgiens. Links und rechts der Straße befinden sich die Weingärten, die allerdings nicht soo fein säuberlich getrimmt sind wie die in der Wachau. Der Wein hat in Georgien eine Tradition von über 7000 Jahren. Deshalb schätzt man das Land als Ursprungsland des Weinbaus und der kultivierten Weinrebe. Es hat beste geologische und klimatische Vorraussetzungen, weshalb der Wein auch der zweitwichtigste Exportartikel ist. Die ganz spezielle Art des Weinausbaus in Amphoren, genannt Quevri, wurde sogar in der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Sighnaghi ist ein Dorf auf einem Bergrücken mit einem Kloster und einer berühmten Weinkellerei. Von unserem Hotelbalkon aus können wir beobachten, wie sich die großen Autobusse reihenweise um eine Haarnadelkurve und dann durch eine ganz schmale kopfsteingepflasterte Gasse bergabwärts quälen. Also muß ja irgendwo in diesem Bergdörfel was Besonderes sein. Außerdem sieht man von unserem Balkon schon wieder schneebedeckte Berge. Diesmal die des Nordkaukasus. Wir gehen am Spätnachmittag hinunter ins Dorfzentrum, kommen an einigen Heurigen vorbei, schlendern noch durch einen kleinen Markt im Park, kommen bei einem Weingeschäft vorbei und landen schließlich bei einem kleinen Standl mit ein paar Tischchen, wo Kleinigkeiten verkauft werden. Karl entscheidet sich für georgischen Kaffee und ich nehme ein Eis mit Früchten und heißem Rotwein. Schmeckt hervorragend und die Aussicht über das Dorf hinweg auf eine riesige Hochebene ist fantastisch. Von dem Platz wollen wir gar nicht gern weg. Auf dem Rückweg statten wir einem urigen Heurigen einen Besuch ab. Wir bestellen uns Kuhkäse in Schafshaut gereift, gegrillte Melanzani, Wedges mit Dill und selbstverständlich eine Flasche Weißwein von einer ellenlangen Weinkarte. Der Kellner erklärt uns die Machart mit den Quevris und dass die verschiedenen Weinsorten nicht verschnitten werden dürfen und dass der Wein naturbelassen bleiben muß. Er ist ein bisschen trüb, aber wirklich gut und das Essen auch. Bei unserem Wirten nehmen wir noch je ein Achtel Rotwein. Er schmeckt irgendwie ein bisschen nach Roterübensaft. Er ist total billig und total verdächtig....Lue lisää
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- Päivä 18
- maanantai 20. toukokuuta 2019
- ☁️ 21 °C
- Korkeus: 672 m
AzerbaijanSheki41°11’57” N 47°11’7” E
Seki, Aserbaidschan

Zur Grenze Aserbaidschans sind es nur 50 km. Da heißt es wieder Koffer scannen, Zolleinfuhrgebühren fürs Motorrad zahlen und wieder einmal Geld wechseln. Die elektronischen Visa für Aserbaidschan haben wir schon dabei und die grüne Versicherungskarte gilt in diesem Land. Gleich von der Grenze weg ist alles ein bißchen anders als bei den Nachbarn. Die Häuser sind etwas besser, die Mercedes weniger und die Ladas dafür umso mehr und last but not least: die Straße ist bis Seki bestens asphaltiert! Lückenlos! Dabei bewegen wir uns auf einer historischen Route, nämlich auf der legendären Seidenstraße. In Seki, wo wir übernachten befindet sich ein Khanspalast und eine Karawanserei, die mit ihren 2700 Jahren die älteste sein soll. Wir beziehen Quartier im Panoramahotel und sehen über die ganze Stadt. Und zum ersten Mal seit langem hören wir wieder einen Muezzin!Lue lisää
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- Päivä 19
- tiistai 21. toukokuuta 2019
- ⛅ 22 °C
- Korkeus: Merenkorkeus
AzerbaijanBukhta-Il’icha40°22’13” N 49°50’16” E
Auf der Seidenstraße nach Baku

Um Mitternacht herum sehen wir plötzlich Blitze zucken. Innerhalb kürzester Zeit wird es immer ärger. Die Blitze kommen pausenlos, dann gesellt sich endloser Donner und Platzregen dazu. Das geht durchgehend so eine dreiviertel Stunde lang und zwar so heftig, wie wir beide es in unserem ganzen Leben noch niemals erlebt haben. Vom Fenster aus schauen wir auf unsere Blue, die da draußen im Garten im Unwetter steht und sind uns nicht sicher, ob die aufgeweichte Wiese dem Druck ihres Seitenständers standhalten wird. Endlich ist alles vorbei und die Maschine steht noch, erst dann können wir endlich beruhigt schlafen. Am Morgen sehen wir dann erst welche Schäden das Wetter in der Ortschaft hinterlassen hat. Die Leute sind schon alle auf den Beinen, um mit Schaufeln und Besen den Schotter, den Morast und die Steine von der Straße zu räumen und Kehrwagen und Bagger sind auf der Hauptverkehrsstraße unterwegs. Es ist kühl, die Wolken hängen über die Berge bis ins Tal und die Seidenstraße ist naß. Wir machen noch schnell einen erfolglosen Abstecher zu der berühmten Karawanserei und fahren dann nach Baku weiter. Die Seidenstraße wird zwischendurch holprig. In einem Dorf machen wir Halt für einen Tee. Es dürfte Markttag sein. Allerlei Stände sind da aufgebaut und da stehen hunderte Männer herum, aber fast keine Frauen. Bei unserer Ankunft scharen sie sich gleich neugierig fragend um unser Motorrad. Einheimische Motorräder sieht man hier nämlich so gut wie nie. Wir kaufen uns eine Kanne Tee. Vor und in der Wirtschaft wird gegessen, geraucht, gespielt, getratscht und Tee und anderes getrunken und wir sehen ein paar Männer herumtaumeln. Was uns eigentlich wundert, denn Aserbaidschan ist mehrheitlich ein muslimisches Land und es ist gerade Ramadan! Die Leute dürften das doch nicht überall gleich ernst nehmen.
Danach geht's kilometerweit durch schöne Wälder, in denen ein netter Picknickplatz dem anderen folgt. Am Straßenrand stehen kleine Buden, in denen Brotfladen gebacken, gegrillt und Tee gekocht wird. Überall wo Rauch aufsteigt gibt's was zu trinken und zu essen. Das müssen wir uns ansehen. Wir stoppen erneut für eine Kanne Tee. Die zwei Männer in der Bude sind freundlich, aufmerksam und dauernd am Putzen. Unglaublich ist das. Die Kanne Tee kostet einen Manat, das sind 52 Eurocent. Bald danach ändert sich die Gegend, der Wald verschwindet , die Landschaft wird zu einer kargen Steppe und die Seidenstraße zur breiten Autobahn. Damit ist Baku erreicht. Unser Hotel befindet sich so ziemlich im Zentrum und nicht weit vom Meer. Wir dürften mit unserer Quartierwahl die "Kärntner Straße" Baku's erwischt haben. In dieser Straße stehen nur extrem teure Autos und die Geschäfte führen Designermode. Sogar ein Rolls Royce Geschäft befindet sich schräg gegenüber des Hotels.
Später spazieren wir noch zum Boulevard am Kaspischen Meer, das sich heute nicht von seiner besten Seite zeigt. Es ist windig und kühl.Lue lisää
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- Päivä 20
- keskiviikko 22. toukokuuta 2019
- ☀️ 24 °C
- Korkeus: Merenkorkeus
AzerbaijanBukhta-Il’icha40°22’13” N 49°50’17” E
Baku

Land des Feuers, so heißt Aserbaidschan auf persisch, das ist nur eine der Versionen der Namensherkunft. Aserbaidschan scheint immer irgendwie mit Feuer in Verbindung zu stehen. Ein paar Kilometer nördlich von Baku gibt es den Feuerberg, an dem schon seit dem Altertum durchgehend ein Feuer brennt, das durch austretendes Erdgas gespeist wird. Im Feuertempel Ateshghar fanden früher hinduistische Rituale statt. Der Tempel ist heute ein Museum und das Feuer hier brennt ebenfalls durch natürlich austretendes Erdgas. Das Wahrzeichen Bakus sind die Flam Towers, drei weithin sichtbare Wolkenkratzer in Form von Flammen, die bei Nacht durch ihre Beleuchtung wie lebendiges Feuer aussehen.
Seit den Sowjetzeiten hat sich die Stadt stark verändert. Es wurde viel gebaut und ziemlich surrealistisch. Bei uns bekannt ist das Konzerthaus, das extra für den Eurovsions Songcontest 2012 während eines Jahres gebaut wurde. Vom Boulevard entlang des Kaspischen Meeres ist es gut zu sehen. Das Teppichmuseum sieht aus wie ein riesiger zusammengerollter Teppich, ein Einkaufszentrum wie eine Blüte und ein weiteres Konzerthaus wie ein Schlapphut. Dann gibt es noch ein Hochhaus, das dem berühmten 7 Stern Hotel in Dubai nachempfunden ist und einen drehbaren Wolkenkratzer.
Der Boulevard ist enorm breit. Zwischen Stadtgebiet und Boulevard befinden sich gepflegte Grünanlagen, Cafés, Spielplätze und Restaurants, und wie auch in Georgien und Armenien ist speziell vom Abend bis spätnachts alles auf den Beinen.
Diesmal buchen wir eine Sightseeing-Tour. Wir wollen nicht bei 30 Grad mit Motorrad, Helm und Jacken von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit tingeln. Der Bus fährt mit uns ca. 60 km südwärts zum Nationalpark Qobustan zu den bis zu 40000 Jahre alten Felszeichnungen und zu den Schlammvulkanen, die dort gemächlich vor sich hinblubbern. Das sind kalte Vulkane, die ganz einfach gesagt, durch Tonsedimemente, unterirdischen Wasserdruck und Methangas entstehen. Die Hälfte aller weltbekannten Schlammvulkane befinden sich in Aserbaidschan.
Richtige Strände sehen wir hier nicht. Die vielen Ölplattformen draußen auf dem Kaspischen Meer, die Ölfelder und Erdölförderanlagen entlang der Küste motivieren auch nicht wirklich zum Baden.
Das Kaspische Meer ist kein Meer, sondern ein Salzwassersee, der in Urzeiten durch Gesteinsverschiebungen vom Schwarzen Meer getrennt wurde. Es gibt keinen Zugang zu einem Ozean, es liegt 28 m unter dem Meeresspiegel und ist bis zu 995 m tief und es ist mit seinen 1200 km Länge und 435 km der größte See der Erde.
Die Landschaft ist nicht besonders ansprechend. Unsere Tour zieht sich über 300 km und 7 Stunden, dann haben wir auf kompakte und bequeme Art alles gesehen, was uns interessiert hat. Unser Tour Guide erzählt uns allerhand vom Leben der Azeris. Zum Beispiel auch, dass die Polizei ziemlich rigoros vorgeht und dass es für den Abschuß eines Wolfes zwei Jahre, und für das Umschneiden eines Olivenbaumes ein Jahr Gefängnis setzt. Möglicherweise wurde auch ein Putzgesetz erlassen. In Baku ist es nämlich rein und aufgeräumt wie selten wo. Die Parkanlagen sind topgepflegt, nirgends ist da Müll zu finden und die Lokale sind blitzsauber. In Seki sah ich sogar Einen, der seine Hauswand abwusch, bevor er sein Geschäft aufsperrte.
Abends spazieren wir nochmals zum Boulevard, trinken gemütlich Kaffee, beobachten das Treiben auf dem Boulevard und verabschieden uns mit einem letzten Blick auf die Feuertürme von Baku.Lue lisää

Karl und ErikaMaschin woschn rentiert si do eh ned, außerdem vaschwindt a dreckigs Motorradl vielleicht ned so schnö! Gwoschn wirds daham, do zoit si si daun aus!
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- Päivä 21
- torstai 23. toukokuuta 2019
- ⛅ 23 °C
- Korkeus: 9 m
VenäjäDerbentskiy Kanal42°3’43” N 48°17’23” E
Russland

Von Baku aus geht's heute zur russischen Grenze, Das sind so um die 185 km. Wir fahren wieder einmal an hunderten wartenden LKWs vorbei zur PKW Abfertigung. Schon da liegt überall Müll herum und es wirkt total heruntergekommen. Vor uns ist ein Tor, dass vom russischen Grenzbeamten nach jedem Fahrzeug auf und zu gemacht wird. Dann notiert er Kennzeichen, Datum und Uhrzeit und schickt uns weiter. Vom nächsten Beamten werden wir getrennt. Karl muß bei der Maschine bleiben und ich muß rechts in die Customs Zone. Beide haben wir zuvor den Immigrationszettel zum Ausfüllen in die Hand gedrückt bekommen. Ich sehe ein WC, gehe noch geschwind rein und wundere mich dort über zwei WC-Schüsseln in einem Raum. Ist das hier so wirklich üblich? Egal, es funktioniert ohnehin nur Eines. Während sich hier mehrere Leute mit dem Ausfüllen abmühen, ruft mich der Grenzbeamte und füllt mir meine Zettel aus und sagt dann "Welcome to Russia". Der Nächste wundert sich, was man wohl als Tourist in Russland machen könnte, dann muß ich noch durch den Scanner und bin damit durch. Draußen sehe ich dann Karl wieder, der gerade die Koffer vom Motorrad nimmt. Der Beamte geht mit einem Bodenspiegel rund ums Motorrad, dann können die Koffer wieder montiert werden, ohne daß er sie vorher öffnen muß. Damit sind wir durch, denken wir. Wir werden gleich nochmals für die Zollformalitäten gestoppt. Fürs Motorrad muss die Zolleinfuhrerklärung zweimal ausgefüllt werden. Wie's halt so hergeht, schreiben wir die Fahrgestellnummer in die falsche Zeile und schon schreiben wir das Ganze ein zweites Mal. Der Grenzbeamte tippt dann alles in den Computer. Bei Marktler Straße nimmt er mehrere Male seine Lupe zur Hand, bis er das richtig hinkriegt. Zum Schluss lacht er und meint er habe mit Marktler Straße wohl die selben Probleme wie ich mit Wladiwakawakas (oder so ähnlich...). Jetzt sind wir wirklich fertig. Wir kommen wieder zu einem Tor und geben unseren Laufzettel ab. Das Tor wird geöffnet und wir sind in Russland! Wir fahren bis Derbent, finden dort ein Quartier, einen Bankomaten und ein Geschäft und alles ist geritzt.Lue lisää
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- Päivä 22
- perjantai 24. toukokuuta 2019
- ⛅ 23 °C
- Korkeus: Merenkorkeus
VenäjäTroitskiy45°58’32” N 47°39’23” E
Astrachan

Heute fahren wir nach Astrachan, das sind etwa 675 km. Wir wollen uns nicht festlegen und buchen kein Quartier im Voraus. Zunächst müssen wir tanken. Dabei stellen wir fest, dass es hier eine ganz andere Vorgehensweise gibt. Zuerst soll man an einer Kassa, die wie ein Ticketschalter aussieht, die gewünschte Menge Benzin bezahlen, dann erst wird die Pumpe freigegeben und man kann tanken. Bei einem Tankinhalt von nur 18 l kann man schlecht schätzen, wie viel man gerade braucht. Wir wollen unseren Tank möglichst voll haben. Ich gehe also hin und mache mit Handzeichen klar, dass wir unseren Tank anfüllen wollen. Das funktioniert dann auch. Die wenigen neuen Tankstellen sind schon so aufgebaut wie die in Österreich, trotzdem wird erst immer auf Ersuchen die Pumpe freigegeben. Benzin kostet überall gleich viel, nämlich umgerechnet 62 Eurocent. Wir fahren die Küste entlang des Kaspischen Meeres, das von der Straße her aber selten zu sehen ist. Links sieht man noch die Ausläufer des Nordkaukasus.
Zwischendurch halten wir an einer kleinen Imbissbude neben der Straße für ein Frühstück. Das war in unserem Hotel nicht dabei. Die Hütte ist einfach, aber nett. Wir lassen uns aus sprachlichen Gründen ganz einfach überraschen und bekommen auf der Gartengarnitur vor dem Lokal jeder eine Portion gebratenen Reis mit Gemüse und Fleischstückchen drin und scharfe Sauce dazu serviert. Und es ist wirklich ausgezeichnet. Der Wirt ist ein Einwanderer aus Usbekistan.
In einer der nächsten Ortschaften werden wir von einer Polizeistreife gestoppt. Mit Gesten macht uns der Polizist klar, dass wir angeblich die Sperrlinie überfahren haben sollen. Da fällt mir gleich wieder siedend heiß die ÖAMTC Warnung ein, dass die Strafen in Russland drastisch erhöht worden sind und dass das Überfahren der Sperrlinie den Führerscheinentzug zur Folge haben kann. Der Polizist meint: Protokoll!, Karl sagt: "Njet Protokoll! Polizist: ."Njet Protokoll? Straf zahlen (auf deutsch!!!)!" Und gibt mir den aufgeklappten Zulassungsschein zurück, nicht ohne einen bedeutsamen Blick hineinzuwerfen. Da mir eintausend Rubel zuviel vorkommen, und ein Fünfhunderter nicht vorhanden ist, probier ich's einfach mal mit einem Hunderter. Er lacht mich natürlich aus, und gibt mir dann die Chance den Geldschein auszutauschen. Also doch rein mit dem Tausender. Gekonnt elegant dreht er seinen drei Kollegen den Rücken zu, der Geldschein verschwindet blitzschnell in seiner Tasche und wir sind entlassen.
Auch gut!
Es wird zunehmend heißer, der Bordcomputer meldet schon 29 ' Celsius. Wir stoppen an einer älteren Tankstelle. Dort lungern drei Männer rum und nichts ist los. Beim Anblick unserer Blue kommt Leben in die 3. Einer macht uns Gratiskaffee und einer putzt Scheinwerfer, Rücklicht und Kennzeichen. Wir üben uns aufgrund der beidseitig mangelnden Sprachkenntnisse in Ganzkörperkonversation und dann folgt ein herzlicher Abschied. Und weiter geht's in der immer spärlicher besiedelten, nichtssagenden Landschaft.
Wir haben vollgetankt, es ist 14 Uhr und noch 350 km nach Astrachan im Wolgadelta. Das könnte auf dieser Schnellstraße eventuell noch zu schaffen sein. Die Gegend wird total einsam, es gibt links und rechts nur eine Ebene mit Grasbüscheln und kleinen Stauden. Keine Kühe, keine Schafherden, nichts und niemand. Das erinnert uns frappant an unsere Fahrt auf dem Stuart Highway mitten durch Australien. Dort kam ungefähr alle 400 bis 500 km ein Roadhouse und das war's auch schon. Damals waren wir allerdings in einem klimatisiertenToyota Landcruiser unterwegs und hatten 2 Tanks mit je 90 l Sprit, genug Wasser und eine Campingausrüstung an Bord. Nach etwa 100 km auf der schnurgeraden Straße im Nirgendwo kommt eine Kreuzung, an der uns TomTom rechts abbiegen läßt. Da stehen wir vor einer Piste, die laut Hinweisschild über 243 Kilometern nach Astrachan führen soll. Das kann's doch nicht sein! Da kehren wir einfach um und fahren die gut asphaltierte Straße ein Stück weiter. TomTom spielt verrückt, er will dauernd zur Piste umdrehen und zählt die Kilometer zum Ziel hinauf. Die App Maps.me zählt runter. Grotesk ist das. Auf einem Rastplatz für LKWs bestätigen uns die Chaufeure dort die richtige Richtung. Dann gibt's eine Umleitung und danach eine handgeschriebene Tafel nach Astrachan. Von hier weg folgt ein Höllenritt ohnegleichen. Jetzt haben wir erst recht eine haarsträubende Piste unter uns. LKWs wackeln uns entgegen und hüllen uns in Staubwolken. Irgendwo fragen wir ein paar pausierende Lkw-Fahrer nach der nächsten Tankstelle und bekommen zur Antwort: in etwa 30 km, dann in 70 oder doch in 30? Wir fahren direkt gegen die untergehende Sonne, das macht zusammen mit dem Staub Null Sicht. Jedesmal müssen wir stehenbleiben, bis sich die Staubwolke hinter den LKWs wieder legt. Wir sehen uns im Geist schon neben der Piste im Gras übernachten. Im Finstern kann man hier unmöglich fahren. Doch dann sind wir plötzlich wieder auf einer neuen Straße und fühlen uns, als würden wir gleiten. Wie geil ist das denn! Doch noch immer sind wir 125 km vor Astrachan und 45 km vor der nächsten Tankstelle und es ist 1/2 8 Uhr abends und finster. Nach dem Tanken fragen wir ganz einfach in einem Lebensmittelgeschäft um ein Quartier in der Nähe. Es meldet sich ein junger Mann, der rumtelefoniert und dann mit seinem Auto vorausfährt. Über dreißig Kilometer! Wir erreichen eine Ferienanlage abseits der Straße hinter einem Eisentor, die wir selbst niemals gefunden hätten. Wir haben eine tolle Wohnung für uns allein. Kaum machen wir's uns ein bisschen gemütlich gibt's einen Stromausfall. Jetzt ist es aber genug: ab ins Bett, müde genug sind wir ohnehin.Lue lisää
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- Päivä 23
- lauantai 25. toukokuuta 2019
- ☁️ 21 °C
- Korkeus: 55 m
VenäjäStantsiya Volgograd Pervyy48°42’47” N 44°31’10” E
Wolgograd

Am Morgen schauen wir entsetzt auf die Temperaturanzeige des Motorrades. 34 Grad! Und Gelsen! Naja, immerhin befinden wir uns beim Wolgadelta am Kaspischen Meer. Kein Wunder also. Gut, dass der Fahrtwind etwas kühlt. Die Temperatur geht Gottseidank langsam auf 29 Grad zurück. Wir fahren durch kleinere Ortschaften mit fürchterlichen Kaluppen. Häuser kann man das nicht nennen. Nebenan liegen bunte Friedhöfe mit Bankerln und Tischerl vor den jeweiligen Gräbern. In der Mitte der Ortschaft steht oft eine protzige orthodoxe Kirche. Der Kontrast ist einfach nur krass! Wir bleiben einmal bei einem kleinen Beisel stehen. Da kaufen wir uns Borschtsch und Bohnensuppe. Die schlitzäügige Kellnerin hat Internet, das wir gleich benutzen um unser Apartment in Wolgograd zu buchen. Beim Passieren der Ortstafel von Wolgograd haben wir noch immer über 40 km ins Zentrum der Millionenstadt. Wir kommen vorbei an baufälligen, rostigen Fabriksanlagen, die Gleise der Stadtbahn sind bucklig und überall wächst das Unkraut. Nicht einmal die Parkanlagen sind schön gemäht. Die meisten Hochhäuser schauen sanierungsbedürftig aus und die paar Neuen sind schmucklose Kästen. Russland, du magst ja imponierend groß, mächtig und reich an Bodenschätzen sein, aber schön bist du nicht!Lue lisää

Karl und ErikaDas Wolgadelta selbst ist landschaftlich ganz nett. Die Dörfer in der Ecke sind schlimm. Vielleicht kommt das auf den Fotos nicht so richtig raus. Wir möchten da jedenfalls nicht wohnen!
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- Päivä 24
- sunnuntai 26. toukokuuta 2019
- 🌬 22 °C
- Korkeus: 52 m
VenäjäStantsiya Volgograd Pervyy48°42’49” N 44°31’11” E
Stalingrad

Unser Apartment befindet sich in einem älteren Zinshaus nahe des Zentralbahnhofs. Es hat hat eine Haustür aus Stahl und die Wohnungstür ist ebenfalls aus Stahl mit einem sehr massiven Schloß. Womit das Vertrauen der Russen untereinander mehr als deutluch kommentiert wird. Die Wohnung selbst ist recht nett. Wir befinden uns genau im Zentrum der Gegend, wo 1943 die grausamen Kämpfe stattgefunden haben. Im Panoramamuseum drunten an der Wolga sind damals verwendete Kriegsgeräte ausgestellt und die Killingfields eindrucksvoll nachgebaut.Lue lisää
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- Jaa
- Päivä 25
- maanantai 27. toukokuuta 2019
- ⛅ 21 °C
- Korkeus: 112 m
VenäjäMamayev Kurgan48°44’32” N 44°32’13” E
Mamajew Kurgan

Der Mamajew Hügel ist eine etwa 100 m hoher Erhebung direkt am Nordufer der Wolga. Er gehörte, weil strategisch wichtig, zu den schwerst umkämpftesten Plätzen bei der Schlacht um Stalingrad. Nördlich kann man die Geschützfabrik "Barrikaden", das Stahlwerk,"Roter Oktober" und das Traktoren Werk "Dserschinsjy" sehen und weiter südlich das Stadtzentrum mit dem Zentralbahnhof. Das waren die härtest umkämpften Gebiete an der Frontlinie in der Schlacht um Stalingrad. Man schätzt die Zahl der Toten allein auf diesem Hügel auf 30000!
„Nach dem Ende des Kampfes am 27. September 1942 war der blutgetränkte Boden auf dem Hügel voller Krater und Schrappnelle: pro Quadratmeter fand man zwischen 500 und 1250 Metallsplitter. Im Winter blieb der Boden schwarz und der Schnee schmolz in den Bränden und Explosionen. Im Frühling blieb der Hügel schwarz und kein Gras wuchs dort. Die früher steilen Hänge waren durch Monate intensiven Beschusses und Luftbombardements flach geworden.“
In den sechziger Jahren wurde auf diesem Hügel ein Gedenkpark errichtet. Am höchsten Punkt weithin sichtbar steht die Kolossalstatue "Mutter Heimat ruft". Das ist eine der Wolgo zugewandte Frauengestalt, die mit dem Schwert in der Hand das Volk zur Landesverteidigung aufruft. Die Statue ist eine der höchsten der Welt. Sie überragt sogar die Freiheitsstatue in New York, ohne Sockel gemessen, um 32 m. Sie soll 8000 Tonnen wiegen. Allein ihr Schwert ist 33 m lang und 14 Tonnen schwer!
Weiter unten im Park befindet sich in einem runden Gebäude der Saal des Soldatenruhms. Vom Eingang her schaut man hinunter auf eine große Faust, die eine Fackel mit der ewigen Flamme hält. Davor wachen neben Blumenkränzen zwei Gardesoldaten mit starrem Gesicht. An der Wand sind auf Tafeln abertausende Namen der Gefallenen aufgelistet und daran entlang führt ein Gang hinunter auf den Grund des Gebäudes. Gerade als wir unten ankommen, können wir eine Wachablöse beobachten. Danach marschieren die Soldaten in einem exakten Stechschritt langsam die ganze Runde wieder zum Eingang hinauf, begleitet von der schwermütigen Musik, die hier Tag und Nacht gespielt wird. Das berührt tief und jagt Gänsehaut über den Rücken. Es macht traurig über Not und Elend und den sinnlosen Tod von Millionen und erinnert an das Leid und die Verluste in den Familien unserer Eltern und Großeltern während dieses irrsinnigen Krieges. Und das alles nur, weil ein paar Wahnsinnigen die Macht in den Kopf stieg.Lue lisää
MatkaajaDa wünsch ich euch weiterhin eine gute Reise und ein besseres Wetter als bei der Abreise! LG. Christa
Gute Fahrt und viel Sonnenschein - und teilt Euch die Marille ein ;-) LG Elfy
Hallo ihr beiden Danke für die Nachricht LG.Josef