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  • Day 17

    Sighnaghi

    May 19, 2019 in Georgia ⋅ ⛅ 28 °C

    Wir sind hier in Sighnaghi im Gebiet Kachetien. Von Tiflis hierher sind es ca. hundert Kilometer ostwärts. Das ist die Weinroute Georgiens. Links und rechts der Straße befinden sich die Weingärten, die allerdings nicht soo fein säuberlich getrimmt sind wie die in der Wachau. Der Wein hat in Georgien eine Tradition von über 7000 Jahren. Deshalb schätzt man das Land als Ursprungsland des Weinbaus und der kultivierten Weinrebe. Es hat beste geologische und klimatische Vorraussetzungen, weshalb der Wein auch der zweitwichtigste Exportartikel ist. Die ganz spezielle Art des Weinausbaus in Amphoren, genannt Quevri, wurde sogar in der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Sighnaghi ist ein Dorf auf einem Bergrücken mit einem Kloster und einer berühmten Weinkellerei. Von unserem Hotelbalkon aus können wir beobachten, wie sich die großen Autobusse reihenweise um eine Haarnadelkurve und dann durch eine ganz schmale kopfsteingepflasterte Gasse bergabwärts quälen. Also muß ja irgendwo in diesem Bergdörfel was Besonderes sein. Außerdem sieht man von unserem Balkon schon wieder schneebedeckte Berge. Diesmal die des Nordkaukasus. Wir gehen am Spätnachmittag hinunter ins Dorfzentrum, kommen an einigen Heurigen vorbei, schlendern noch durch einen kleinen Markt im Park, kommen bei einem Weingeschäft vorbei und landen schließlich bei einem kleinen Standl mit ein paar Tischchen, wo Kleinigkeiten verkauft werden. Karl entscheidet sich für georgischen Kaffee und ich nehme ein Eis mit Früchten und heißem Rotwein. Schmeckt hervorragend und die Aussicht über das Dorf hinweg auf eine riesige Hochebene ist fantastisch. Von dem Platz wollen wir gar nicht gern weg. Auf dem Rückweg statten wir einem urigen Heurigen einen Besuch ab. Wir bestellen uns Kuhkäse in Schafshaut gereift, gegrillte Melanzani, Wedges mit Dill und selbstverständlich eine Flasche Weißwein von einer ellenlangen Weinkarte. Der Kellner erklärt uns die Machart mit den Quevris und dass die verschiedenen Weinsorten nicht verschnitten werden dürfen und dass der Wein naturbelassen bleiben muß. Er ist ein bisschen trüb, aber wirklich gut und das Essen auch. Bei unserem Wirten nehmen wir noch je ein Achtel Rotwein. Er schmeckt irgendwie ein bisschen nach Roterübensaft. Er ist total billig und total verdächtig....Read more