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  • Day 450

    Daily life in Christchurch

    May 5, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Nachdem wir aus dem Zug ausgestiegen waren, sind wir in Christchurch erst einmal in einem Gefängnis gelandet...“Hinter Gittern im Backpackerknast“, das bekannte „Jailhouse“. Schockiert? Nun, jeder muss mal einsitzen und wir taten das für eine Nacht, allerdings mit eigenem Schlüssel und bequemen Bett in unserem Zimmer, die Toilette war aber nicht inklusive und befand sich eine Tür weiter, vom Gang aus erreichbar. Wie der Name schon verrät, war das „Jailhouse“ früher ein Gefängnis und wurde 2006 stilvoll in ein Hostel umgewandelt. Da uns diese Unterkunft auf Dauer zu teuer geworden wäre und auch nicht zentrumsnah war, sind wir in das „Small Kiwi House“ umgezogen, natürlich im Besitz von Asiaten; von wem auch sonst, wenn man Neuseeland fast schon als das 2. Asien bezeichnen könnte.. In diesem Hostel haben wir uns auch nach neuen Jobs umgeschaut und beworben: Ginger Steffi hatte ein Probearbeiten in einem Rennstall, das sie allerdings nicht so super fand, da es eher Massenabfertigung war. Aber wo sich eine Tür schließt, öffnet sich bekanntlich eine andere und sie hatte ein Vorstellungsgespräch bei „Wicked Campers“, einer Campervermietung, bei dem sie ab 1. Dezember anfangen konnte. Steff hingegen ist zu einer Zeitarbeitsfirma gegangen und hatte ihren 1. Arbeitstag am 28. November bei Sorted Logistics, die die Logistik für die Handelskette KMART übernehmen. Relativ zeitnah und zum Glück noch vor dem 1. Arbeitstag haben wir auch eine günstige Bleibe in dem Stadtteil Riccarton gefunden: eine Wohngemeinschaft in einem sehr alten Haus, ein bisschen schäbig, trotzdem irgendwie gemütlich und halt super günstig, inklusive Erdbebenerfahrung! Zur Arbeit gekommen sind wir beide, so sportlich wie wir ja doch sind, mit den Fahrrädern, von denen Steff ungewollt einen Verschleiß von 3 Bikes in den letzten 5 Monaten hatte: das 1. Rad wurde aus dem Hof gestohlen, bei dem nächsten sprang die Kette nach kurzer Zeit raus und das letzte hatte plötzlich einen platten Hinterreifen...
    Nachdem Ginger Steffi immernoch bei „Wicked Campers“ arbeitete, hatte Steff die Schnauze voll, in der Frühschicht Pakete zu scannen und ordentlich auf Paletten zu stapeln und ist 2 Monate später zu „Post Haste“ in die Nachtschicht gewechselt, ein Unternehmen der neuseeländischen Post. Dort musste sie Pakete und Sperrgut nach den Stadtteilen in Christchurch sortieren, was allerdings noch viel anstrengender war als die Arbeit zuvor, weshalb sie sich letztendlich im März dazu entschied, dann doch lieber Autos und Camper bei „Jucy Rentals“ zu putzen und sich mit den südamerikanischen Backpackern anfreundete. Und Ginger Steffi? Ja, sie hat die ganze Zeit bei einer Firma im Service sowie im Cleaning gearbeitet, sich reichlich am Free Food bedient, Camper geputzt, Naked Fotos gezwungenermaßen von Kunden machen müssen, sich über manche Menschen aufgeregt und Ewigkeiten auf unpünktliche Menschen gewartet, bei denen anscheinend noch nicht die Uhrzeit erfunden wurde. Ach und samstags hat sie alleine den Laden geschmissen, da sich die Festangestellten aus dem Staub gemacht haben. Desweiteren wurde ihr von dem Firmengrundstück ein Auto vor der Nase geklaut, wohingegen bei „Jucy Rentals“ manche Gaskocher einfach mal explodierten und man auch mal eine (größere) Verschnaufspause in den Betten der Camper verbringen konnte.

    Natürlich haben wir nicht nur gearbeitet, sondern auch das Leben ein bisschen genossen:
    Weihnachten verbrachten wir bei fast 30 Grad am Strand im Stadtteil Sumner und Silvester haben wir eiskalt verschlafen, da wir um 23 Uhr ins Bett sind. Desweiteren waren wir öfters mal Essen: italienisch, griechisch, mexikanisch, burgerisch, subwayisch, burgerkingisch, mcdonaldsisch, hellisch, dominosisch, pizzahutisch. Neben dem „Night Noodles Market“ im Hagley Park, bei dem sehr viele Asiaten erschienen, wir dafür aber auch sehr gute Essenstände vorfanden und uns einen Smoothie aus einer Ananas gönnten, haben wir uns auch ein Rugbygame der Crusaders, die Mannschaft von Christchurch, angeschaut. Das durfte auf keinen Fall fehlen, Check auf der To-Do-Liste. Und wenn wir schon mal in Neuseeland waren, konnten wir unsere Tattoosammlung durch neue Bildchen erweitern: ein Freundschaftstattoo in Form unserer Backpacks sowie die Neuseelandkarte und den Kiwivogel. Ginger Steffi hat noch zwei Pfeile am Handgelenk, die ihr aber dennoch keine magische Kraft verliehen haben. Alles gestochen bei „Soular Tattoo“ von einem waschechten Maori! Zufälligerweise war der Tattootermin am 10. Februar, also sozusagen ein Geschenk an uns zum Einjährigen, da wir das 1. Mal dieses Land am 10. Februar 2017 betreten haben.
    Und weil wir anscheinend noch nicht genug neuseeländische Dollar ausgegeben haben, waren wir auch Anfang Mai im Outlet shoppen, damit wir endlich mal die Nähte und den Platz unserer Backpacks ausreizen konnten sowie unsere Nerven, wenn wir vor dem Flug auf die Cook Islands das Gewicht überschreiten würden.
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