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  • Day 40

    Wilde Fahrt nach Granada

    April 16, 2023 in Nicaragua ⋅ ☀️ 33 °C

    Oh was für ein langer langer langer Tag.
    Heute Morgen haben wir beide beschlossen, uns jetzt nicht stressen zu lassen und unser "learn how to surf" Paket noch auszukosten. Ich hatte eigentlich ein Surfdate mit Laura aus Hamburg und Noah aus der Schweiz. Aber Noah lag um halb 8 noch im Bett und hat den Schlaf von der letzten Nacht nachgeholt.. Da hat sie ja nicht in ihrem eigenen Bett geschlafen. (sondern aus Versehen in dem Bett von dem Freund von dem Engländer, mit dem sie vorher GV hatte. Nachdem sie Pipi gemacht hatte, wusste sie nicht mehr, in welchem Bett er lag. HERRLICH!)
    Ich hab sie also schlafen gelassen und stattdessen meinen Rucksack gepackt. Das war eine gute Entscheidung, weil die Wellen eh nicht so anfängerinnenfreundlich waren.

    Daher gabs erstmal Frühstück, zusammen mit allen, die wir da so kennengelernt haben. Danach direkt Yoga. Ohne Laura, die war stattdessen surfen. Die Yogalehrerin hat immer sehr ähnliche Sachen mit uns gemacht. Dieses mal wars etwas anstrengender als sonst. Das fand ich gut. Danach bin ich mit Laura aus Hamburg ins Meer gehüpft und dann sagte ich, dass ich ja eigentlich auch noch mal aufs Bord möchte. Aber nicht so gern allein. Laura ist sehr direkt und hats in diesem Fall auf den Punkt gebracht: Tomke! Wenn du immer darauf wartest, dass jemand mitkommt wirst du nie die Sachen tun können, die du tun willst.

    Das ist ja eigentlich gar nicht mein Problem, beim Surfen bin ich aber vorsichtig. Ich bin dann wirklich nochmal ins Wasser. Die Wellen waren aber wirklich nicht geeignet für mich als Anfängerin. Eine weiße Abschlusswelle bin ich aber gesurft.

    So. Und danach gings los. Allen Schüss gesagt, bzw. der Laura ein wir sehen uns in Hamburg. Vielleicht ja auf dem Vogelball. Der Plan sah so aus:
    1. Zur grossen Strasse trampen, von der aus der Bus fährt. Es gibt nur 3 Busse die ganz früh morgens durch den Ort fahren.
    2. Bus nach Managua nehmen
    3. Bus von einem Busbahnhof zum anderen Busbahnhof
    4. Bus nach Granada nehmen.

    Bei superknackiger Mittagshitze standen wir deshalb im Schatten und haben das Däumchen in Richtung Carretera gehalten. Relativ schnell kam schon ein Auto, bei dem der Fahrer sagte, in einer Stunde könnten wir mit. Schon mal ne gute Option. Ziemlich schnell danach fuhr ne Familie auf nen Pick-up an uns vorbei, die dann auch anhielt und uns einsammelte. Wieder ein Toyota High-lux (oder so), das wohl beste Auto für Südamerika. Allrad und Großfamilientauglich. Über die Ladefläche hatten die zwei Erwachsenen und ca. 7 Kinder ein weißes Laken gezogen als Sonnenschutz. Die Kinder waren leider teilweise voll von der Sonne verbrannt. Laura hat ihnen was von ihrer Aloe Vera Creme gegeben. Wir haben direkt schon mal Handtücher zum bedecken und als Sonnenschutz bekommen. Und dann gings los. Wir saßen ganz hinten und haben das Tuch gehalten, das ganz doll geflattert hat.

    Relativ schnell sind wir nochmal angehalten. Refresco, bolsas und pan kaufen. Laura wollte noch sagen, dass sie noch ne Tüte da hätte. Aber da war auch irgendwas mit 20 Bolsas im Gespräch und ich hatte da so ne Ahnung. Und tatsächlich wurden dann die vier Zweilieterflaschen Cola in ganz viele keine Plastiktüten gefüllt und oben zugenotet. Wir haben auch eine bekommen, haben uns aber eine geteilt. Wir wollten denen neben dem Platz auf der Ladefläche nicht auch noch die Cola wegtrinken. Ich war etwas überfordert damit. Man muss eine Ecke der Tüte aufbeissen und dann dran saugen. Die leeren Tüten wurden leider einfach in den Busch geworfen. Vom Brot, sehr süss und ohne alles, habe ich auch noch ein kleines Stück bekommen. Wir haben zum Tausch unsere Chips angeboten, die dann mehrfach durch die Runde gingen.

    Bei der Haltestelle für den Bus nach Managua wurde nicht gehalten, wir wurden einfach noch mitgenommen. In Managua standen wir dann an einer sehr grossen Straße und hatten nur eine spanische Wegbeschreibung zur Haushaltestelle. Bushaltestellen sind hier aber ein flexibler Begriff. Manchmal muss man sich einfach nur an die Strasse stellen und dem Bus zuwinken. In diesem Fall aber nicht. Ich hab nochmal bei einer Frau nachgefragt, die sagte auch nochmal: weiter nach rechts. Dort war dann tatsächlich eine Haltestelle, die 110 kam auch direkt.

    Ein sehr voller Bus, puh. Und das mit den zwei Rucksäcken vorne und hinten. Es gibt immer eine Person, die das Fahrgeld einsammelt. Der sagte dann ständig, dass wir weiter durch gehen mussten. Es war unheimlich eng und meine Hände haben so geschwitzt, dass ich mich kaum an den Stangen festhalten konnte. Ich hab eine Frau gefragt, ob der Fahrer tatsächlich wollte, dass wir durchlaufen und wohin denn dann bitte? Da musste sie auch nur lachen und hat die Schultern gezuckt. Am Ende haben uns alle geholfen, dass wir am richten Ort aus diesem supervollen Bus steigen konnten.

    Der nächste Bus stand schon an der Haltestelle. Der Kassierer hat ganz laut Granada aus dem Bus geschrien, wir konnten direkt vorne sitzen mit unseren Backpacks auf der Amatur. Ich weiss wirklich, was los mit mir ist, aber ich glaube ich hab mein Portemonnaie im Hostel liegen lassen. Das ist nicht so tragisch, weil wahrscheinlich nur 3 Euro oder so drin waren, für die fährt wars natürlich problematisch, weil wir fast gar kein Geld mehr hatten. Am Ende hat uns eine Frau die 2 Dollar für die Fahrt geliehen. Angekommen in Granada haben wir direkt Geld abgehoben und ihr das Geld zurück gegeben. Wir haben gegengerechnet und diese fährt hat einfach um die ein Euro gekostet. Yeah!

    Das Hostel ist superschön. Wir haben ein eigenes Zimmer, mit Blick in die Blumenranken. Frühstück ist mit im Preis drin, Abends gibt es social Drinks. Und jetzt gibt's erstmal eine hoffentlich sehr entspannte Nacht.
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