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  • Day 11

    Legenden am See Genezereth

    October 4, 2023 in Palestine ⋅ ☁️ 20 °C

    Magenverstimmung. Magen-Darm-Infekt
    ,was weiß ich. Dazu ein Traum, in dem ich eine kleine Chipkarte verwenden muss, um das Auto wieder in Schwung zu bringen. Ich muss sieauchen, verliere sie,wundere mich immer wieder, dass es sie gibt. Jedenfalls den ganzen Tag über enorme Schlappheit, Müdigkeit und Erschöpfung. Fahrt nach Nazareth. b
    Berühmter Ort, der aber letztendlich nichts von den Legenden der Bibel erzählt, auch mit großer Einbildung nicht. Die Kirche wirkt ein wenig wie ein Sandstein-Lourdes. Hell in der Sonne liegend erhebt siensich sich zweistöckig über den Ausgrabungen eines früheren Hauses, in dem Josef gelebt haben soll oder in dem Maria von Gott ihr kind bekam. Wer immer Gott war. Ein Priester, der einer bigotten Gtau begegnet. Ein Wunder, das geplant wurde, durchaus auch gegen die Juden in der damaligen Zeit. Wie josef und seine Familie gelebt haben, istvauf einer steinmalerei abgebildetk
    , vor der eine größere pilgergruppe verweilt,ann man sich, glaube ich, eher in Matera vorstellen als hier in Nazareth. Im Boden vergitterta Auslässe in die tiefen der vergangenheit. Gefüllt mit geldscheinen und münzen der Pilger und Gläubigen. Ein Wunder ist sicher, wie sich diese Legende bis heute hielt. Man hätte das Rätsel der Geburt sicher vergessen, wenn Jesus nicht 12 Jahre später gegen die kirchenmänner aufbewahrt hätte und man hätte vielleicht auch das vergessen, wenn sich die ereignisse in den letzten beiden Jahren seines Daseins nixht kulminiert hätten. Er war zum Star geworden und die Apostel schafften ein übriges. 2000 jahre alte Legenden, unglaublich.

    An den wänden des Kirchumgangs Mosaiken von Heiligen Bildern jeweils aus den verschiedenen Ländern. Wenn man die Kirche verlässt, erst die normalen Touristenstände ubd um die nächste Ecke schon das Pulsieren einer eher arabisch wirkenden Stadt, laut, heiss, staubig. Niemanden interessiert hier die Geschichte von damals.

    Weiterfahrt zum See Genezareth. Ich halte aus Müdigkeit am Ufer. Schilf, graubrauner matsch, dürres Gestrüpp. Kurzer Schlaf. Drei Autos mit jungen Israelis halten neben mir. Einer bläst einen rosa Luftballon auf und saugt die Luft immer wieder ein. Keine Ahnung, warum. Eine Droge?

    Es ist unglaublich heiss. Weiterfahrt nach Kapernaum, wo Jesus gelebt haben soll. Vorher an der Straße ein Pfad zu einem kleinen kiesigen Strand . Aus zwei Öffnungen ergießen sich zwei Wasserfälle wie überbordende,kräftige, breite Duschstrahlen aus dem Berg. Nur kurz setzen sich Männer und Frauen darunter, so atark prasselt das wasser auf ihre Körper. Die anderen Familien stehen herum, reden, setzen sich, gehen hin und her, einer stellt seine Wasserpfeife auf, inmitten von Schlamm, Wasser,auch ein paar grünen Glasscherben. Auf dem See tümpeln motorboote und etwas weiter gleitet ein hölzernes ausflugsschiff vorübet. Die Luft über dem See ist diesig, das südliche Ufer nicht sichtbar, dafür aber die westlich liegenden Steilhänge, die fast schon die Grenze zu Syrien bilden.

    Der schönste Ort des Tages ist der Berg der Seligsprechungen, der Ort der Bergpredigt, oder besser der Ort, den man für die Pilger ausgesucht hat. Es ist ein Ort, an dem sie hätte möglich sein können, auch wenn es sie wahrscheinlich gar nicht gab und einer der Evangelisten einfach Jesus' verschiedene Sentenzen zusammengefasst hat, in einer Zusammenkunft auf einem Hügel, von dem.man den ganzen See Genezareth überblicken kann. Bougainvileen in weiß und rot säumen den Weg zu dem Park dorthin. Wind bewegt die Palmen vor dem Hintergrund des Sees und der weiten Landschaft. Pilgergruppen stimmen ihre Lieder an, sind ergriffen, beten. In der achteckigen Kirche künde Tafeln von den Besuchen verschiedener Päpste. Die Gedanken an die Legenden unseres Glaubens finden hier am ehesten einen Zugang. Ich lege mich auf eine Steinbank, schließe die Augen, spüre die Sonne und höre den Wind, während der Infekt sich mehr und mehr meines Körpers bemächtigt. Ich bin nur noch müde.

    Heimfahrt durch ein fast grünes Nordisrael Sonnenuntergang an der Grenze zum Libanon. Eine Seilbahnstation bildet die Grenze oder genauer einw mit schwsrzen ülanen verhängte Stellgitterand. Auf einer Klippe. Rosh haanim. 120 km nach Beirut, 205 Kilometer nach Jerusalem. Ich will nur noch ins Bett und schlafen, in der Hoffnung dass es morgen besser wird...
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