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  • Day 14

    Sirenen und Detonationen

    October 7, 2023 in Israel ⋅ ☀️ 24 °C

    Für die Überschrift hatte ich mir zunächst SALZ UND WASSER gedacht, Bericht eines langen Tages im Süden von Israel. Letzter Tagesbericht.
    Aber dann beginnt der Morgen mit etwas anderem. Kurz nach sieben erklingt eine Sirene. Das ist nicht normal, denke ich, das ist kein Krankenwagen und keine Polizei. Die Terrassentür ist noch geschlossen, Sonnenlicht schinnert durch eine mit Milchglas geschlossene Fensteröffnung weiter oben in der Wand. Und kurz danach Erschütterungen, leichtes Beben des Bodens, nicht in der Nähe. Einmal, zweimal, dreimal. Eine Nachricht der Wohnungseigentümerin kurze Zeit darauf. Hinweis auf den Schutzraum, den Code dafür und dass Israel die bestausgerüstete Armee der Welt hat. Schweigen nach den Detonationen. Ein paar Krähen, wie Ruhe vor dem Sturm. In den Nachrichten Meldungen von überraschenden Raketenangriffen mit vorangegangenen Spannungen mit der Bevölkerung des Gazastreifens. Wo ist der Anfang, wo das Ende?
    Während ich frühstücke, liegt ein Vorort von Tel Aviv vor mir. Grüner Park, eine breite Strasse, zur linken geschlossene Läden. Es ist Schabath. Ein orthodoxer Jude mit Aktentasche steht davor. Es ist der erste, den ich hier sehe. Und ein Polizeiauto mit rotem und blauem Licht rast vorbei, die Sirene laut geschaltet. Ich höre weitere Detonationen, Der Verteidigungsminister Gallant ruft Reservisten zu den IDF, Israeli Defense Forces. Wieviel gebraucht werden, wird der weitere Verlauf zeigen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Heute ist das Ende des happy holiday Sukkot. Das Fest ist mit großen Wallfahrten zu den Jerusalemer Pilgerstätten verbunden und geht auf den Auszug aus Ägypten zurück. Es wird auch Laubhüttenfest genannt. Unter freiem Himmel errichtet erinnern sie an die Zelte während der 40tägigen Wanderschaft. Wie damals dienen sie heute der Gemeinschaft, Essen und Trinken.
    Wie nahe liegt alles zusammen. Ein Hahn kräht und eine weitere Bombe detoniert.
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