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  • Day 22

    Once upon a time

    January 14 in Peru ⋅ ☁️ 10 °C

    Secret Valley Tag. Also gehen wir den Geheimnissen der Inkas mal auf die Spur. Indiana Jones wäre stolz auf uns.

    Die örtliche Rental-Mafia hat uns den eigenen Mietwagen ja zerdroschen, dafür hat uns Väterchen Zufall aber noch eine ziemlich räudige Touri-Company bei der x-ten Stadtdurchquerung beschert. Optisch so eine Kaschemme, die man nie freiwillig betritt, also genau der Charme, der Fußballchaoten tendenziell immer anzieht. Um beim Thema zu bleiben, Organe hätte man dort vermutlich auch erwerben können, auf jeden Fall aber waren dort die günstigsten Raten für private Touren abrufbar - irgendeine Schrottkarre mit vier Reifen wird uns dann schon durch die Gegend ballern. Handdrauf Du schmieriger Geselle und schon wechseln 350 Soles den Besitzer. Eine goldene Geldklammer und ein Hahnenkampf im Hinterzimmer hätten den optischen Charme perfekt abgerundet.

    Lissys kritisches Augenrunzeln versteht sich von selbst, aber natürlich sitzen wir fast pünktlich um 6 im Auto. Abfahrt effektiv eine Stunde früher als die Gruppenreisen, sollte also alles passen.

    So oder so - wir haben eine Menge abzuarbeiten. Archäologisches Zentrum in Chinchero, Inka-Stätte Moray, Salzminen in Maras, Ruinen in Ollantaytambo, Inka-Stätte in Pisac. Wir sind hier ja nicht zum Spaß und es reicht ja, wenn der dunkeldeutsche Landstrich Deutschlands dumm stirbt, müssen wir ja nicht dazugehören.

    Der Tag besteht somit überwiegend aus Steinen, Steinen und noch mehr Steinen. Und einer Menge Mehrausgaben, denn gefühlt hat die peruanische Tourismusbehörde einfach mal pauschal und überall den Eintrittpreis verdoppelt. Ich sag es ja schon immer, die Ampel und die Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland sind wirklich an Allem schuld. Merkel muss weg. Wir sind das Volk. Da geht ja gleich der deutsche Wutbürger mit mir durch.

    Dank gutem Guide allerdings recht transparent und interessant vermittelt, ganz nebenbei ist es tatsächlich sehr beachtlich, was da von den Abkömmlingem des Sonnengottes "Inti" an Mauern, Festungen, Terrassen und Plattformen zusammengehämmert wurde.

    Obwohl wir an jeder einzelnen Station früher als die Masse sind, nervt freilich das Gewusel. Sonntag. Familientag. Tolle Idee. Tendenziell sollte es straffrei sein, irgendwelche selbstverliebten Selfie*otzen mit ihrem eigenen Selfiestick zu erdrosseln. Ich verspreche, ich mache dann auch ein Insta-Video vom letzten Atemzug. Wo sind eigentlich meine Blutdrucktsbletten?

    Bei all der Hektik sollte freilich nicht vergessen werden, dass Al Bundy 1966 vier Touchdowns in einem Spiel gemacht hat und den Polk High School Panthers damit zur Stadtmeisterschaft verholfen hat. Hoppla, im Thema verrutscht. Ich wollte eher daran erinnern, dass wir bis zum heutigen Tag kein Meerschweinchen auf dem Gewissen haben. Gelegenheiten dafür gab es heute genug, aber so ein Scheidungsanwalt kostet ja auch was, dann übt man sich eben im Verzicht. Inwieweit so ein guinea-pig am Spieß allerdings überhaupt appetitlich aussieht, liegt eh' in den Augen des Betrachters. Auch deshalb gibt es am Abend mal wieder klassisch peruanischen... Burger. Quasi wie Schnitzel auf Malle, nur besser.
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