• Ich glaub mich knutscht ein Elch 🫎

    12. juli, Sverige ⋅ ☁️ 21 °C

    Älgpark (Eljepark gesprochen) - Klappe die Zweite. Bevor es heute Nachmittag wieder zum Älgpark geht, heißt es die ersten Sachen zusammenpacken. Es ist heute unser letzter Tag in Röstånga und wir verdrücken langsam das erste Tränchen des Abschiedes. Ein letztes Mal wollen wir noch Landschaft und Nachbarorte sehen und machen eine kleine Landpartie. Was auffällt ist, dass es hier viele Flohmärkte in Scheunen gibt. Im Nachbarort wollen wir uns das mal genauer ansehen. Das haut uns dann doch um. Der ganz Parkplatz ist voller Autos und in den beiden Scheunen sind Massen von Leuten. Es gibt wirklich ganz spannende Dinge. Kann sein, dass wir die so spannend finden, weil die einfach anders aussehen. Es wird alles gekauft. Die Leute schleppen hier die verrücktesten Sachen raus. Für ein Fußbadmassagegerät kann ich mich heute nicht entscheiden, aber sehr wohl für die erste Innendeko, für das neue Gartenhaus. Im nächsten Ort wollen wir noch in eine Töpferei und stolpern über die nächsten beiden Floh-Scheunen. Eine davon ist eine alte Schmiede. Hier gibt‘s vor allem alle möglichen geschmiedeten Haken, alte Bretter, alte Fenster oder alte Radios. Und das erste Mal brauchen wir hier Bargeld. Der alte Schmied hat kein Kartenlesegerät. Wir werden uns dann in Euro einig und bekommen ein paar Kronen zurück. Irgendwie geht‘s doch immer.

    Dann fahren wir nochmal hoch in den Nationalpark zum Älgpark, dieses Mal auf direktem Weg. Wir kommen pünktlich an und werden in einem der Hänger platziert, die gleich von einem Traktor durch das Elchgehege gezogen werden. Es gibt noch eine kurze Einweisung, dann geht‘s los. Allein die Fahrt ist spannend. Wir fahren durch eine Sicherheitsschleuse und es könnte einem der Gedanke kommen, dass hier kein Elch sondern der T-Rex aus Jurassic Park um die Ecke kommt. Und dann sehen wir sie. Es ist eine Herde aus 8 Tieren, zwei davon Weibchen. Die wollen nur eins… fressen. Die beiden Ranger haben jede Menge Zweige dabei, die die Elche offensichtlich lieben. Diese werden überall an die Hänger gesteckt, damit der gemeine Tourist auch was für sein Geld bekommt. Man darf sagen Lancelot ist der Chef im Gehege. Mit dem müssen sich die jüngeren erst noch anlegen. Für die Kinder ist es natürlich aufregend, die Elche auch mal anfassen zu dürfen. Insgesamt muss man aber sagen, ist es gut und sehr verträglich für die Elche gemacht. Eine Elchkuh hat ein 8 Wochen altes Junges. Das bekommen wir aber nicht zu sehen, weil es für die Mutter zuviel Stress bedeutet. Es war ein wirklich spannendes Erlebnis, auch wenn es nur eine Art Zoo ist. Die Tiere hier kommen aus Gefangenschaft. Man kann nicht einfach so Elche per Lasso einfangen und dann einen Elchpark eröffnen. Selbst die Schweden, vor allem hier im Süden, bekommen nur sehr selten einen Elch in freier Wildbahn zu Gesicht. Die Population geht seit Jahren zurück. Irgendwie sind es aber auch skurrile Tiere, mit ihren langen Beinen und dem komischen Körper. Ich meine, dass ihnen so ein bisschen der Schalk aus den Augen geblitzt hat. Ein wirklich tolles Erlebnis.

    Weil es gestern so schön im Sationenhus war, haben wir gleich für heute Abend nochmal reserviert. Es gibt allerdings auch weit und breit kein anderes Restaurant, was man gar nicht bereuen muss. Steffen kommt auf die gute Idee Margit als Dank zum Essen einzuladen. Sie hat uns hier viele Tipps gegeben und war zu jeder Schandtat bereit, Hauptsache die Gäste fühlen sich wohl. Die Chemie hat einfach gepasst. Mit Saarländern kann ich eben einfach gut 😉 Bei leckerem Essen und gutem Wein hatten wir noch einen schönen Abschlussabend, mit vielen schwedischen Geschichten zu Land, Leuten und Sprache. Und auch zum neuesten Dorftratsch sind wir jetzt im Bilde (roter Lars). Röstånga ist für uns ein Herzensort.
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