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- Day 12
- Wednesday, November 20, 2024 at 10:07 AM
- ☁️ 29 °C
- Altitude: 9 m
ThailandAo Khlong Dao7°38’31” N 99°1’41” E
Witwenmacher und Kao Soi happy ending

Good morning von Koh Lanta! Die erste Nacht in einem klimatisierten Zimmer ist einfach herrlich. Gut ausgeschlafen und voller Tatendrang sind wir durch unser wunderschönes Resort in Richtung Frühstück spaziert. Es war schon morgens richtig warm, und wir haben uns gleich einen Tisch ganz vorne gesichert, um eine gute Aussicht auf den Strand zu haben. Leider stellte sich schnell heraus, warum die Plätze ganz vorne noch frei waren: Die Ventilatoren kamen nicht dahin. Aber egal, wir sind ja auch wegen der Wärme hier, und so haben wir unser Frühstück bei bester Aussicht genossen und einen Plan für den Tag geschmiedet.
Nach dem Frühstück wollten wir zunächst den Strand erkunden. Koh Lanta ist, wie sich schnell herausstellt, eine Insel, die das Müllproblem deutlich besser handhabt als Phi Phi. Aber und da bin ich wirklich froh, dass Philipp und ich so viel Zeit in die Auswahl unserer Unterkünfte gesteckt haben: Es ist auch die Insel der Eltern, die frische Babys und Kleinkinder mit in den Thailand-Urlaub schleppen. Eine stille Gedenkminute an alle, die auf einen ruhigen Urlaub gehofft haben. Wir hingegen haben ein Adult-Only-Hotel an einem sehr ruhigen Strand, weit weg vom Trubel. An diesem sind wir diesen Morgen auch erst einmal spazieren gegangen und haben die schönsten Muscheln gesammelt. Danach ging es los mit dem Roller – unser erstes Ziel: „Old Town“.
Die Straßen auf Koh Lanta sind eindeutig dafür gebaut, die zahlreichen Krankenhäuser hier zu füllen. Es gab Schlaglöcher, die so tief waren, dass sich jeder Roller überschlagen hätte – Witwenmacher. Dennoch hat uns das nicht abgehalten, und wir sind losgefahren auf der Buckelpiste durch den Dschungel in Richtung Old Town. Während ich zahlreiche Affen auf unserem Weg sah, schwankte Philipp wohl zwischen „sehr konzentriert und sieht nichts als die Straße“ und „so fasziniert von der Aussicht, dass ich wieder 10 Jahre gealtert bin“ und immer wieder sagte: „Guck auf die Straße“ Und das nicht ohne Grund, wie wir später noch merken sollten.
Aber erstmal sind wir gut und sicher in Old Town angekommen – einem eher verschlafenen Fischerdorf mit einer Hauptstraße und vielen Häuschen, die dicht bewachsen sind von bunten, exotischen Blumen, die auf Stelzen im Wasser standen. Zwischen zahlreichen Souvenirshops gab es sonst eigentlich nur Restaurants und Cafés, und auf letzteres hatten wir es abgesehen. Philipp recherchierte schnell die besten Bewertungen für den Kaffee, und dann hatten wir auch schon ein schönes, schattiges Plätzchen gefunden und uns einen Iced Latte bestellt. Da es mittlerweile superheiß war, beschlossen wir, für den Weg noch einen Yuzo-Eiskaffee mitzunehmen. Yuzo ist eine Zitrusfrucht, die leicht bitter ist, aber sehr lecker und erfrischend.
Der nächste Stopp sollte eine Höhle sein. Das letzte Stück dorthin war noch schlimmer als alles bisher, teilweise navigierte Philipp uns in Schrittgeschwindigkeit, brachte uns aber sicher ans Ziel. Dort angekommen, wurde uns von anderen Deutschen berichtet, dass die Höhle sehr eng sei und man teilweise recht tief im Wasser stehe. Beim Durchqueren enger Spalten war Philipp raus, und ich war beim Wasser raus – nicht mit meinem Bein. Also sind wir direkt weiter zum nächsten Ziel, einem Wasserfall. Dort wurde uns gesagt, dass wir vom Parkplatz noch ca. 1 Stunde durch den Dschungel wandern müssten, was uns vor die Wahl stellte: Wasserfall oder Leuchtturm (unser letztes Ziel). Denn mittlerweile war es schon 15 Uhr, und um 18 Uhr war’s mit dem Tageslicht vorbei.
Um eine bessere Entscheidung zu treffen, fragte ich nach einem Video vom Wasserfall, und was soll ich sagen – dieses Rinnsal als Wasserfall zu bezeichnen war schon fast eine Touristenfalle. Also sind wir zum Leuchtturm, ganz an der Spitze von Koh Lanta, gefahren. Auf dem Weg dorthin kamen wir in einen kleinen Regenschauer. Wer uns kennt weiß jedoch, dass wir immer das beste aus der Situation machen und so haben wir uns einfach eine Thaimassage am Strand gegönnt! Danach war der Regen vorbei und die wilde Fahrt konnte weitergehen. Das letzte Stück war sehr abenteuerlich, und viele Teile der Straße waren komplett abgesackt und eingebrochen. Dennoch gab es reichlich Touris und Einheimische, die uns, natürlich ohne Helm, überholt haben. Im Nationalpark mussten wir auf den letzten Metern noch einen sehr steilen Berg mit dem Roller runter, wurden aber mit einem super schönen Strand und einer grandiosen Aussicht vom Leuchtturm belohnt. Viel Zeit blieb uns jedoch nicht, weil wir diese schwierigen Straßen nicht im Dunkeln zurückfahren wollten, und wir traten nach ca. 45 Minuten den Rückweg an.
Wir fuhren also den wirklich sehr steilen Berg wieder hoch und sahen, wie der Roller von zwei Frauen bei der Steigung versagte. Ich sagte zu Philipp: „Gib Gas!“, und was macht er? Er sagte „Ja“ und beobachtete dabei die Frauen, die den Roller schoben, anstatt geradeaus zu gucken, und fuhr geradewegs auf den Graben zu! Kurz bevor wir einen Abgang gemacht hätten, musste ich also wieder „Guck auf die Straße!“ schreien, und wir kamen gerade so rechtzeitig zum Stehen, um nicht im Graben zu landen. Dafür gab es von mir dann erstmal einen Anschiss – noch mehr Verletzungen brauchten wir echt nicht. Mit letzter Kraft hat sich danach unser tapferer Roller den Berg weiter hochgekämpft, und der restliche Rückweg verlief zum Glück ohne weitere „Beinah“-Unfälle.
Pünktlich um kurz vor 18 Uhr waren wir zurück im Resort und haben uns bei einem Cocktail den Sonnenuntergang angesehen. Danach wollte ich Philipp unbedingt eines meiner Lieblingsgerichte zeigen, wofür wir uns dann tatsächlich im Dunkeln nochmal auf den Roller geschwungen haben. Angekommen bei Kwan’s Cookery begrüßte uns die süßeste kleine Thaifrau der Welt in ihrem Restaurant. Wir sagten, dass wir gerne Kao Soi essen würden und dass wir dazu ihr Restaurant gefunden hatten. Kao Soi ist eine Nudelsuppe, die einfach nur lecker ist – eine nordthailändische Spezialität, die man im Süden kaum bekommt. Ihre Kao Soi war noch besser als die, die ich damals mit Simon gegessen hatte.
Nach unserem Essen setzte sie sich noch zu uns und erzählte, dass sie in Deutschland regelmäßig Kochkurse gibt und schickte uns direkt ihre Rezepte als Ebook. Danach konnten wir nur noch satt und glücklich ins Bett fallen. Wer jetzt denkt, der Tag sei vorbei, irrt sich, denn mitten in der Nacht wurde ich von einem leisen Klimpern wach. Da es anhielt, machte ich mich auf die Suche nach dem Ursprung des Geräusches und wurde fündig. Es stellte sich heraus, dass eine der Muscheln, die wir gesammelt hatten, von einem kleinen Krebs bewohnt war, der nun versuchte, aus dem Glas zu klettern. Ich befragte schnell Google, wie lange die kleinen Kollegen ohne Wasser überleben können – 48 Stunden, wenn es feucht genug ist. Also schnell einen Schluck Wasser in die Muschel gegeben und zurück ins Bett gehüpft.Read more