• Bye, bye, Railay!
    Da geht noch was!Welcome to the Jungle!Traditionelle thailändische BademodeHot Springs and Cold CocktailsWo ist der Lift?!?Ganz schön abgerockt...Aber eine schöne Aussicht!Huiiii!!!! Anna's Versuch keine Stufen mehr zu gehen. .

    Stairways to heaven?

    22 november 2024, Thailand ⋅ 🌧 28 °C

    Nach einer eher schlaflosen Nacht für Anna kamen wir zu der Erkenntnis, dass die Longboats mit ihren teilweise an Düsenjets erinnernden Motoren leider fast die ganze Nacht über nach Ao Nam fuhren. Fazit: Die Aussicht ist zwar sehr schön, aber wir hatten uns auf unsere ruhige Unterkunft im Dschungel gefreut.

    Nach einem leichten Frühstück – leider immer ich ohne Eiskaffee – ging es für uns per Longboat zum Pier und von dort aus mit einem Grab zum Flughafen in Krabi. Dort hatten wir uns todesmutig einen Leihwagen bestellt 😅. Roller fahren hatte schließlich auch geklappt, wie schwer kann es also sein?

    Es stellte sich heraus, dass der Blinker für Philipp die größte Herausforderung darstellte, da dieser auf der anderen Seite des Lenkrads war. Jedes Blinken war also ein munteres Scheibenwischen – sehr zu Annas Erheiterung.

    Der erste Halt war unser neues Hotel, Wararrek Hot Springs, mitten im Dschungel. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung und Führung durch die Anlage, bei der uns die unfassbar großartige, traditionelle Bademode präsentiert wurde, die den Hotelgästen zur Verfügung gestellt wird, wollten wir uns direkt in die Fluten stürzen. Natürlich haben wir die Roben vorher einmal anprobiert – den Spaß haben wir uns nicht nehmen lassen. Für die Hot Springs haben wir uns dann aber doch lieber unsere eigenen Badesachen angezogen.

    Es gab immer drei verschiedene Pools mit unterschiedlichen Temperaturen, davon etwa acht Stück, sodass wir unsere eigenen Becken hatten, die wir gebührend mit einem Cocktail genossen haben. Es gab einen warmen, einen heißen und einen „kalten“ Pool. Der heiße war auf fast 60 Grad, der warme hatte Badewannentemperatur und der kalte entsprach Annas Duschtemperatur. Also ja, sie waren sehr warm – so warm, dass Philipp im warmen Pool geschwitzt hat wie in der Sauna. Der heiße Pool war seine Duschtemperatur, das Wasser hat richtig geprickelt auf der Haut und Anna hat es da maximal drei Minuten ausgehalten.

    Nach einer Stunde waren wir jedoch gar und beschlossen, noch einen kleinen Ausflug zu machen – schließlich hatten wir ja ein Auto. Nach kurzer Recherche entschieden wir uns für den Tiger Cave Temple. Dort angekommen standen wir am Fuße eines riesigen Berges, auf dessen Spitze ein Buddha zu sehen war – weit und breit kein Lift! Anna wollte das Drama noch nicht wahrhaben und hoffte auf eine Art Lift für Faule, die bei 80 % Luftfeuchtigkeit keine zig Millionen Stufen erklimmen wollten. Philipp hingegen machte sich einen Spaß daraus und meinte, mit jeder Stufe würde man sicher immer gläubiger werden. „Wenn ich das laufen muss, falle ich eher vom Glauben ab“, war Annas Antwort. Leute, was soll ich sagen – wir fanden den Weg nach oben und ein hilfreiches Schild mit 1260 Stufen. „Stairways to Heaven“ bekam auf einmal eine ganz neue Bedeutung. Aber was soll’s, selbstverständlich wollten wir nach oben – dafür waren wir ja schließlich da.

    Nach den ersten 400 Stufen hatte Anna keinen Bock mehr: „Die Aussicht hier ist doch auch schon schön!“ – brachte aber keine Gnade von Philipp. Duracell hüpfte also weiter die Stufen hoch, während Anna geschwitzt hat wie ein spanischer Bauarbeiter bei 40 Grad in der Sonne. Aus unerfindlichen Gründen hat Philipp gar nicht geschwitzt – irgendwas stimmt mit ihm nicht, erst friert er und dann schwitzt er nicht mehr. Alle 200 Stufen musste Anna sich auch noch ein „Schon 400 Stufen“, „Schon 600 Stufen“, „Nur noch 600 Stufen“ und so weiter anhören. Diese Motivation, während Anna quasi vor Schweiß zerfloss – unfassbar. Oben angekommen, nach 1260 unebenen und teils kniehohen Stufen, bei 30 Grad und leichtem Regen, war Anna durch und Philipp leicht angeschwitzt – vielleicht war es aber auch nur der Nieselregen.

    Der Buddha an sich war dann leider eine herbe Enttäuschung. Ziemlich in die Jahre gekommen, versetzte er uns nicht in große Begeisterung – ganz im Gegensatz zu der phänomenalen Aussicht!

    Zuerst fanden wir es schade, dass es leicht bedeckt war und genieselt hat, da die Aussicht bei Sonne wahrscheinlich noch besser gewesen wäre. Allerdings wäre der Aufstieg dann womöglich noch anstrengender gewesen und wir wären von Mücken aufgefressen worden.

    Weil der Wind und kurz darauf auch der Regen immer stärker wurden, machten wir uns kurz danach auf den Abstieg. Auf dem Aufstieg sind uns viele Menschen rückwärts entgegengekommen, da es echt steil war, aber Anna ließ sich davon nicht einschüchtern und sprang wie eine Bergziege die Stufen herunter. Unten angekommen war es diesmal Philipp, der komplett durchgeschwitzt war und dessen Beine zitterten – voller Ehrgeiz, mit Anna mitzuhalten, taten ihm nun die Knie weh.

    Zur Belohnung gönnten wir uns zwei Roti, das sind thailändische Pfannkuchen. Wir bestellten einen mit Kokos, Ei und Banane und einen mit Käse und Ei sowie einen Smoothie – alles sehr lecker. Zurück im Resort mussten wir dann auch gleich ins Restaurant, da dieses um 20 Uhr schloss. Mittlerweile kennen wir fast alles auf der Karte, was die Auswahl entweder sehr einschränkt oder recht eintönig macht. Dieses Mal gab es aber noch zwei Gerichte, die wir noch nicht kannten und die uns sehr gut geschmeckt haben. Nach zwei Wochen freuen wir uns aber auch schon wieder darauf, selbst zu kochen.

    Nach kurzer Recherche von Anna war die ursprüngliche Idee, nachts über den Fluss zu schwimmen, um zu dem Wasserfall zu kommen, schnell vom Tisch. Denn es stellte sich heraus, dass es doch das ein oder andere Tier gibt, dem wir lieber nicht begegnen wollten. Stattdessen sind wir lieber im Dunkeln noch einmal in die heißen Quellen und haben unsere Beine nach dem heutigen Aufstieg etwas entspannt.
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