• Mit nassen Flüßen und Sonnenschein

    10 Ogos, Portugal ⋅ ☁️ 25 °C

    Unser Tag begann recht spät. Nach dem frühen Aufstehen am Tag zuvor, wollten wir gerne ausschlafen und in Ruhe frühstücken bevor wir uns auf eine kleiner Wanderung machen wollten. Das Frühstück hier war sehr unkompliziert, denn wie angekündigt wurden uns einfach ganz viele Leckereien serviert wie Bananenbrot, frisch gebackenes Sauerteigbrot und frische Früchte. Gut gestärkt sind wir dann zur Rezeption aufgebrochen, um uns Informationen zu holen. Dort erhielten wir eine ganz hervorragende Empfehlung, den "Levada do Moinho".

    Vom Hotel aus in 15 Minuten dort angekommen, stiefelten wir bei wunderbaren 30 Grad an dem Levada entlang. Für alle die es noch nicht wussten, ein Levada auf Madeira ist ein künstlicher Wasserlauf, der dazu dient, Wasser aus den regenreichen Gebieten im Norden und Zentrum der Insel zu den trockeneren landwirtschaftlichen Flächen im Süden zu leiten. Die schmalen Pfade neben den Levadas sind beliebte Wanderrouten und so waren wir zunächst noch begleitet von relativ vielen anderen Touristen, welche wir aber strammen Schrittes immer weiter hinter uns ließen. Irgendwann waren wir, größtenteils, alleine unterwegs. Die Wanderung war wirklich total schön und hauptsächlich recht ebenerdig, wodurch wir sie zum Einstimmen auf die nächsten Tage perfekt fanden. Irgendwann kamen wir an einem Flussbett an, dieses bewältigten wir trockenen Fußes, jedoch nur bis wir auf den ersten Wasserfall der Tour trafen. Dort wollte sich Anna direkt davor positionieren. Natürlich war ihr bewusst, dass es rutschig war, jedoch nicht, dass es dann doch so schnell ging. Als sie das erste Bein ausstreckte war es auch schon zu spät. Wie im Comic drehte sie sich auf dem Stein in alle Richtungen, bis sie auf ihrem Po zum sitzen kam und die Füße einzog, wie eine Schildkröte. Leider können wir euch an dieser Stelle kein Video zur Verfügung stellen. Patschnass gab es dann jedoch noch ein paar Fotos und dann ging die Tour weiter. Wir entschieden uns, durch das Flussbett zu springen und es passierte was passieren musste, es gab nasse Füße. Gut vorbereitet, wurden kurzerhand die Treter gewechselt und weiter ging es.

    Nachdem wir das restliche Flussbett trockenen Fußes durchquert hatten, ging die Wanderung am Levada weiter. Besonders schön war, dass man immer wieder eine Art natürliche "Air-condition" durch viele kleine Wasserfälle an den Steinwänden hatte und so die Natur sehr abwechslungsreich war. Natürlich blieb es nicht nur bei den kleinen, es gab auch einen richtigen Wasserfall. Da auf unserer Wanderung wenige Touristen unterwegs waren, hatten wir sogar die Möglichkeit diesen, ohne nervige Leute im Hintergrund, abzulichten. Diese Möglichkeit mussten wir selbstverständlich noch richtig ausnutzen. Während Philipp also neben dem Wasserfall posierte, dirigierte ich ihn immer mehr unter den Wasserfall. Aber Philipp wäre ja nicht Philipp, wenn er dabei das T-Shirt an behalten hätte. Und so wurde es eine Win-Win Situation. Nachgezogen habe ich, wer hätte es anders vermutet, natürlich auch - allerdings im Sport BH.

    Danach ging es noch durch einen kleinen Tunnel und dann war unsere erste Wanderung schon am Ende. Da das Wetter aber traumhaft war und die Sonne alles gegeben hat, entschieden wir uns noch ein Bier bei einem kleinen Laden direkt vor dem Eingang zum Wanderweg zu trinken. Interessanterweise, sahen die meisten Einheimischen die hier saßen viel fertiger aus, als alle Wanderer. Man könnte denken, sie wären das warme Wetter nicht gewohnt. Aber das Bier war kalt und wir wollten unsere Eindrücke noch Revue passieren lassen.

    Dann wollten wir zu unserem nächsten Ziel aufbrechen, ein riesiger Wasserfall der direkt an den Klippen zum Meer sein sollte. Dafür war es zunächst jedoch notwedig, diese überaus steilen und teilweise wirklich engen Straßen zu überwinden. Mit unserem Auto eine echt Herausforderung für Philipp, da man teilweise so steil die Straße hoch gekommen ist, dass wir bis auf die Motorhaube nicht wirklich viel von der Straße zu sehen war. An unserem Ziel angekommen, wurden wir jedoch leider enttäuscht. Es war scheinbar so trocken, dass der Wasserfall kein Wasser hatte. Daher ging es für uns direkt weiter, wir hatten Hunger. Schnell war ein kleiner Ort an der Küste gefunden und wir suchten uns ein Restaurant mit guten Bewertungen direkt am Hafen. Das Essen war okay, nichts besonderes. Auf Madeira scheint nahezu jedes Restaurant die gleichen Speisen anzubieten, die Vielfalt war irgendwie ziemlich begrenzt auf Fisch, Meeresfrüchte oder Fleischspieße welche immer mit Pommes oder fritiertem Polenta serviert wurden.

    Frisch gestärkt ging es für uns im Anschluss weiter zum letzten Ziel für diesen Tag, ein Leuchtturm. Hier wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen. Auf dem Weg dorthin, fuhren wir an einem italienischen Restaurant vorbei und holten uns noch ein Tiramisu und zwei Bier. Dann ging es zum Leuchtturm, wo es schon relativ voll war. Schnell hatten wir uns für ein Plätzchen entschieden, doch leider gab es nur den Vulkanstein zum Sitzen und so warteten wir von einer Pobacke auf die andere rutschend, auf den Sonnenuntergang, dafür aber mit Tiramisu. Dieser war dann auch 30 Minuten früher vorbei als geplant, weil so viele Wolken da waren, dass man die Sonne einfach nicht mehr sehen konnte. Daher machten wir uns auf dem Rückweg zum Hotel und so ging ein abenteuerlicher und schöner erster Tag zu Ende.
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