• Social Media vs Reality

    August 13 in Portugal ⋅ ⛅ 22 °C

    An diesem Morgen konnten wir noch ein letztes Mal das Frühstück in unserem Hotel genießen, dann mussten wir leider Abschied nehmen. Wir hatten uns überlegt, den Umzugstag zu nutzen, um noch einmal nach Funchal zu fahren. Auf unserer To-do-Liste stand nämlich noch, mit der Gondel auf den Monte zu fahren und dann mit dem Schlitten wieder hinunter. Also verstauten wir unsere Sachen schnell im Auto und los ging die wilde Fahrt – naja, halb wild zumindest. Zunächst wurden wir vom zarten Piepen des Autos wie jedesmal daran erinnert, uns doch bitte an irgendetwas zu halten. Leider piepte das Auto bei jeder Gelegenheit, sodass wir als Erstes sämtliche „Sicherheitssysteme” ausschalteten, bevor wir losfuhren. Nachdem wir geparkt hatten, gingen wir zur Talstation der Gondel, um unser Ticket zu kaufen. Da ereilte uns der erste Schock. Direkt am Eingang hing ein Zettel, auf dem stand, dass es bis zum 18. August keine Schlittenfahrten geben sollte – nur doof, dass unser Rückflug bereits am 17. ging ... Nun ja, wir hatten bereits beschlossen, dass wir auf jeden Fall wiederkommen wollten – allein schon, weil die „Peak to Peak“-Wanderung gesperrt war. So wurde es nur ein weiterer Punkt auf der Liste für unseren nächsten Besuch auf Madeira. Hoch auf den Berg wollten wir trotzdem, denn der Botanische Garten sollte sehr schön sein. Obwohl die Schlange bereits durch den kompletten Saal und die Treppen hoch bis zur Gondel ging, entschlossen wir uns, Tickets zu kaufen, und uns brav anzustellen. Wir tigerten also los in Richtung des augenscheinlichen Endes der Schlange. Doch als wir dort ankamen, mussten wir leider feststellen, dass die Schlange draußen weiterging, und zwar noch locker 200 Meter die Promenade hinunter! Dort roch es zu allem Überfluss auch noch total nach Toilette. Sorry, aber nicht mit uns. Kurz recherchiert, ob man beim Botanischen Garten auch Parken kann und dann marschierte Philipp auch schon los, um die Tickets zurückzugeben. Das klappte zwar nicht ganz, denn die Tickets zurückzugeben ging leider nicht, also hat Philipp sie kurzerhand an den nächstbesten Touristen verkauft, der das Ende der Schlange noch nicht gesehen hatte. Falls du das jemals lesen solltest, sorry dafür.

    Nein, keine inhaltlichen oder sprachlichen Anpassungen, nur sie grammatik

    Alles klar 👍 – dann hier dein Text nur **grammatikalisch korrigiert**, ohne stilistische oder inhaltliche Eingriffe:

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    Da wir ja keinen Zeitdruck hatten, wollten wir jetzt erst einmal durch die Stadt schlendern und ein Eis essen. Wir hatten bei unserem ersten Besuch hier kleine Handtaschen gesehen, die wir für Jojo als Geschenk (für wann auch immer) mitbringen wollten. Zum Glück hatten wir an unserem ersten Tag schon Preise verglichen, denn diese variierten von 15–65 €. So ging die Suche nach dem Shop los, in dem wir sie für 15 € ergattern konnten. Alle anderen Souvenirs sprachen uns leider überhaupt nicht an, wodurch es dabei blieb. Dafür gab es aber ein leckeres Eis, während wir ein paar Früchte für uns kauften. Dann machten wir uns mit einem Kaffee bewaffnet auf den Weg zurück zum Auto, um zum Botanischen Garten zu fahren.

    Dort angekommen, war das Auto schnell geparkt, und wir mussten noch ca. 100 m die Straße hoch zum Eingang laufen. Die Kassiererin hatte auf jeden Fall den Tag ihres Lebens, dieses fehlende Level an Hilfsbereitschaft bei der Nachfrage nach den Preisen suchte wirklich ihresgleichen. Nachdem wir das also allein herausgefunden hatten, betraten wir den hochbelobten Garten. Der war für uns jedoch eine kleine Enttäuschung, denn die meisten Blumen waren schon verblüht, und auf unseren Wanderungen hatten wir viel schönere Pflanzen gesehen. Das größte Highlight waren wahrscheinlich noch die riesigen Kakteen, welche immerhin bei Philipp Begeisterung auslösten, so wie auch die zahlreichen kleinen Salamander, die auf den Kakteen umherliefen und nach Wasser suchten. Die 100 m, welche wir zu Beginn hinaufgelaufen waren, kamen wir am Ende wieder hinunter, mehr war’s nicht. Aber egal, weiter ging’s, raus aus Funchal und über die Berge gen Norden Richtung Ponta Delgada.

    Auf dem Weg sahen wir ein Schild, auf dem die traditionellen Häuser in Santana ausgeschildert waren, welche wir uns natürlich auch noch anschauen wollten. Zum Glück war das nicht unser Ziel des Tages gewesen, ähnlich wie der Botanische Garten hätten diese kleinen Häuschen nicht ferner unserer Vorstellung (dank Social Media) sein können. In unserer Vorstellung idyllisch am Rande eines Wanderweges gelegen, waren diese hingegen im Ortskern erbaut und dabei ganz passend umgeben von Churro-Buden und Bierständen. Die Häuser selbst waren Souvenirshops. Wieder einmal war der Unterschied zwischen Erwartung und Realität doch sehr groß – nichts für uns jedenfalls. Wir ergriffen die Flucht und gewannen dabei eine Erkenntnis: Der Rest der Reise sollte fortan nur noch aus Wanderungen bestehen, die hielten immerhin, was sie versprachen. So ging die Reise weiter Richtung neuer Unterkunft. Diese war … okayisch. Oder wie die Band Blumentopf singen würde: so lala, so lala. Im Schlafzimmer war es zum Beispiel immer dunkel, und am Wasserhahn ist der Griff bei Benutzung immer abgefallen. Aber ansonsten war es sauber und zweckmäßig für die 90er Jahre.

    Nach einem kurzen Einkauf hatten wir Hunger. Zum Glück hatten wir von einem der sehr freundlichen Kellner unseres vorherigen Hotels eine Restaurantempfehlung bekommen. Leider hatten wir den Namen vergessen, und so mussten wir anhand der Beschreibung, soweit wir uns noch erinnern konnten, eine Wahl treffen. Wir wussten noch: bei uns im Ort (oder nahe Umgebung) und „Bei der Kirche einfach die Straße runter, direkt am Meer“. Insbesondere der letzte Hinweis sollte uns zum Ziel führen: das São Cristóvão. Wunderschön gelegen auf den Klippen direkt am Ozean, konnten wir hier beim obligatorischen Fleischspieß und Fisch die Aussicht genießen. Nebenbei testeten wir uns durch den madeirischen Wein, da wir hiervon eine Flasche mitbringen wollten – und man muss ja schließlich wissen, was schmeckt.

    Vielleicht war es ein Glas Wein zu viel, denn bei unserer Ankunft in der Unterkunft bemerkten wir, dass wir meinen Rucksack mit unseren Pässen dort vergessen hatten. Meine Ausrede war klar: Der Rucksack stand ganz klar neben Philipp und auf seiner Seite, ich hätte ihn also gar nicht sehen können. Er auch nicht, die einsetzende Sehschwäche des Alters war an dieser Stelle nicht mehr zu leugnen 😜 (ob er weiß, wie ich wirklich aussehe … who knows). So schnell hättet ihr uns auf jeden Fall schon lange nicht mehr ins Auto hüpfen sehen. Dort angekommen, stand mein Rucksack einsam und verlassen neben Philipps Stuhl. Zum Glück! Schnell eingesammelt und zurück nach Hause fielen wir erleichtert und erschöpft, aber glücklich in den Schlaf.
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