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  • Day 11

    Tag 11

    April 10, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 7 °C

    Zu Beginn unseres zweiten Tages auf der North Coast 500 sehen wir einen Gift Shop ausgeschildert. Kurzerhand nehmen wir den Abzweig und rumpeln über eine schmale Straße auf ein Einfamilienhaus zu. Eine Frau lächelt uns freundlich entgegen und zeigt uns ihr selbst kreiertes Kunsthandwerk. Kurzerhand erstehen wir ein entzückendes Vogelhäuschen für Oma.

    Wenig später erreichen wir die Ortschaft Lochinver, die für ihre Meat Pies bekannt ist. Auf einer engen Single Track Road geht es anschließend bergauf und -ab. Dabei befinden wir uns zwischenzeitlich in einer Kolonne mit zwei anderen Wohnmobilen (Nina nennt sie fröhlich unsere weiße Schafherde), wodurch uns entgegenkommende Fahrzeuge meist freundlich ausweichen.

    Gegen Mittag kommen wir an der Nordküste Schottlands an. In dem Dorf Durness gibt es einiges zu entdecken. So spazieren wir zunächst die weißen Sanddünen entlang, bevor wir dem Balnakeil Craft Village einen Besuch abstatten. Wir durchstöbern mehrere Läden der Künstlersiedlung und kehren anschließend im bekannten Café Cocoa Mountain auf eine Tasse heiße Schokolade ein.
    Ein echtes Highlight ist Smoo Cave am Ortsanfang von Durness. Ein idyllischer Bach plätschert hier in die Tiefe und mündet schließlich in einer langen, engen Bucht ins Meer. Wir können die überdimensionale Erdöffnung von 15 Meter Höhe und 30 Meter Breite begehen und bestaunen die grünen Wände der Höhle, die von Moos und Farnen bedeckt sind.

    Schließlich erreichen wir den nördlichsten Punkt auf dem schottischen Festland, Dunnet Head. Ein gelber Leuchtturm thront über den Klippen. Wir beobachten verschiedene Seevögel bei ihrem Flug an der Küste. Eine Infotafel verrät uns, dass es vermutlich Kittiwakes sind.

    Bei strömenden Regen fahren wir weiter nach John O‘Groats, dem letzten Dorf des Festlands. Angesichts der menschenleeren Straßen und des Unwetters haben wir hier schnell den Eindruck uns am „Ende der Welt“ zu befinden. Da wir keine Lust haben erneut durch den Matsch zu laufen, erhaschen wir auf die Felssäulen Duncansby Head nur einen Blick aus der Ferne.

    Nun da die North Coast 500 an der Ostküste entlang verläuft, lässt sich ein markanter Wechsel der Landschaft feststellen. Die Buchten der Küste ziehen sich in die Länge. Statt rauer Felsen sind den Sandstränden grasbewachsene Dünen vorgelagert. Viele Flächen werden landwirtschaftlich genutzt und es zeigt sich eine deutlich dichtere Besiedlung.

    Die Sonne durchkreuzt langsam die dunklen Wolken und wir sehen einen farbenfrohen Regenbogen am Himmel. Leider endet unser Tag nicht so schillernd. Ein vorbei rasender Transporter kreuzt mit hoher Geschwindigkeit unsere Spur und fährt uns den rechten Seitenspiegel ab. Auf der Straße können wir nur noch die Einzelteile unseres zerbrochenen Spiegels aufsammeln, doch vom Unfallverursacher fehlt jede Spur… Frustriert begutachten wir die noch vorhandenen Teile.
    Eine Polizeistreife hält kurz darauf an, um sich zu erkundigen, ob bei uns alles in Ordnung ist. Da sie gerade zu einem Einsatz fahren empfehlen sie uns direkt die Polizei anzurufen.
    Da Tobi nur einen vorläufigen Führerschein hat, und dieser außerhalb Deutschlands eigentlich nicht gültig ist, haben wir uns entschlossen einfach weiterzufahren und den Schaden selbst zu reparieren.

    Nach einem weiteren Ärgernis, einer Umleitung aufgrund einer Straßensperrung, finden wir einen wundervollen Stellplatz direkt an der Küste im kleinen Hafen von Latheronwheel.
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