• Tag 4 - Auf zum Jostedalsbreen

    8 agosto 2024, Norvegia ⋅ ☁️ 8 °C

    Wir überqueren die Brücke, unter der wir genächtigt haben und fahren das Osterfjord entlang. Das Gebiet ist kaum besiedelt. Entlang der asphaltierten Straße verlaufen mehrere Flüsse und auch viele Seen durchziehen die Landschaft. Immer wieder nutzen wir Tunnel um die hügelige Gegend zu durchqueren. Wir frühstücken erneut bei strömenden Regen. Dieser hält nicht lange an, doch der Himmel bleibt überwiegend bedeckt. Landschaften in der Ferne wirken durch den Nebelschleier geheimnisvoll.

    Die lustigen Geschichten des Sams sorgen für eine kurzweilige Fahrt. Manchmal muss Tobi Nina ans Weiterlesen erinnern, wenn der schöne Blick aus dem Fenster zu sehr ablenkt. Neben Flüssen und Seen entdecken wir auch immer wieder schmale Wasserfälle mit immensen Fallhöhen. Besonders eindrucksvoll ist der über 80 m hohe Huldefossen in der Ortschaft Førde. Als wir an der Straße einen Wegweiser zu eben diesem Naturschauspiel sehen, ist Nina nicht mehr zu bremsen. Flugs in die Regenjacke geschlüpft und schon geht es los. Aus der Ferne hören wir bereit das tosende Wasser und nach einer Weggabelung haben wir den Wasserfall auch schon aus der Nähe entdeckt. Doch, na nu? Was liegt denn da auf dem Wanderweg? Auch einige Schafe suchen Schutz vor dem Nieselregen. Vorsichtig steigen wir über sie hinweg und gehen weiter zum Huldefossen.

    Heute sind wir uns nicht so recht sicher, wo es denn eigentlich hingehen soll. Das Wetter bleibt auch die nächsten Tage regnerisch. Vielleicht schneller in den Norden? Die Westküste entlang oder quer durchs Hochgebirge? Trotz mehrfache Planänderung und einer Streckensperrung merken wir spätnachmittags auf der Suche nach einem Stellplatz, dass wir doch ganz in der Nähe des Gletschers Jostedalsbreen sind. Da wollten wir ja ursprünglich auch hin! So sind wir wieder auf bekanntem Terrain. Wir genießen die traumhafte Straße entlang des Fjords nach Olden ganz besonders. Am Campingplatz Melkevoll Bretun angekommen, möchte Tobi kurzerhand direkt los zum Gletscher.

    Wie vor drei Jahren erhoffen wir uns von dem strammen Marsch in den Abendstunden weniger Touristen und auch diesmal geht der Plan auf. Die Wanderroute, die direkt am Campingplatz startet, führt am Fluss Briksdalselva entlang. Als wir diesen über eine Holzbrücke überqueren, kommen wir an einem breiten Wasserfall vorbei. Etwa 10.000 Liter pro Sekunde stürzen rauschend in die Tiefe. Dabei entsteht sanfter Sprühnebel, der uns die Kleidung durchweicht. Lachend gehen wir weiter durch die malerische Landschaft. Hinweisschilder weisen auf die abnehmende Länge der Gletscherzunge
    seit dem 18. Jahrhundert hin. Nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir den See unterhalb des Gletscherarms. Mit der Drone lassen wir das Naturschauspiel auch aus der Vogelperspektive auf uns wirken. Gegen 20 Uhr machen wir uns hungrig auf den Rückweg. Zurück am Campingplatz grillen wir bei anhaltendem Nieselregen.
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