• Tag 10 - Auf nach Portugal

    19 April, Portugal ⋅ 🌬 15 °C

    Tobi war am Abend zuvor von der langen Fahrt völlig erschöpft, also schleiche ich mich am Morgen leise aus dem Wohnmobil, um ihm noch etwas Schlaf zu gönnen. Mein Spaziergang führt mich am Meer entlang. Immer wieder tauche ich neugierig die Zehenspitzen ins Wasser – bis mich eine Welle überrascht und meine Hose bis zu den Schienbeinen durchnässt.

    Ein breiter Fluss trennt unseren Campingplatz vom offenen Meer. Unerschrocken wate ich hindurch, und das Wasser kriecht die Hosenbeine noch ein Stück höher hinauf. Als dann auch noch feiner Nieselregen einsetzt, muss ich schmunzelnd feststellen: Jetzt bin ich komplett durchnässt. Eine heiße Dusche tut danach besonders gut.

    Dank dieses kleinen Morgenabenteuers brechen wir erst gegen halb zehn auf. Wir folgen der Küstenstraße und dann weiter der A4, vorbei an Sevilla.

    Nach rund drei Stunden Fahrt erreichen wir die Stadt Huelva. Zuerst steht ein Metzgereibesuch auf dem Plan – Tobi will seine Grillvorräte mit feinem Iberico-Fleisch aufstocken. Doch leider hat samstagnachmittags kein Laden mehr geöffnet.

    In einem anderen Viertel der Stadt werden wir schließlich selbst zu Entdeckern: Wir bestaunen Nachbildungen der Schiffe, mit denen Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckte. Es macht richtig Spaß, unter Deck der Santa Maria, Pinta und Nina zu steigen und uns in die Zeit der großen Entdecker hineinzuversetzen.

    Kurz darauf überqueren wir eine imposante weiße Brücke – und erreichen auf diesem Weg die portugiesische Grenze.

    An der lang ersehnten Algarve angekommen, stellen wir jedoch fest: Direkt am Meer gibt es keine freien Campingplätze. Also schlagen wir unser Lager etwas weiter im Hinterland auf, in der Nähe von Lagos. Der Weg dorthin ist ein kleines Abenteuer für sich – über verschlungene Straßen, die sich in der hügeligen Landschaft auf und ab winden.
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