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  • Day 10

    Mount Yamnuska Trail: Raven‘s End

    September 9, 2023 in Canada ⋅ ⛅ 18 °C

    Der eigentliche Plan für Tag 10 - und auch schon für Tag 9 - war ein Aufenthalt in Calgary. Mangels noch geöffneter und annehmbarer Campgrounds hatten wir uns jedoch spontan dazu entschieden, weiterhin in der Kananaskis Region zu bleiben und lieber die Natur zu genießen.
    An Tag 10 stand also erneut eine Wanderung an - dieses Mal am Mount Laurie; hier auch Mount Yamnuska genannt. Das Ziel der als anspruchsvoll deklarierten Wanderung war der Checkpoint „Ravens‘s End“.
    Das „anspruchsvoll“ hatte mir Daniel verheimlicht - wie sich herausstellte mit gutem Grund. Hätte ich unten schon gewusst, wie steil und anstrengend der Weg werden würde…ich wäre im Auto geblieben und hätte eine Runde am Parkplatz geschlafen 😅
    Meine Frustration stand mir jedenfalls ins Gesicht geschrieben. Meine Genugtuung: Daniel war fast genauso fertig mit der Welt wie ich 🙂
    Als Entschädigung konnte ich mich dann mitten am Berg mit einem kleinen Chipmunk anfreunden - zuckersüß und mega zutraulich. Der Chipmunk musste natürlich ausgiebig fotografiert werden; eine gute Gelegenheit für eine ausgedehnte Pause 😏
    Irgendwann ging es dann jedoch weiter bergauf. Nach jeder Kurve war sich Daniel erneut sicher, dass wir nun „gleich da“ wären. Wie sich später herausstellte, hatten wir beim ersten Mal noch nicht annähernd die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht.
    Auf dem Weg nach oben habe ich mich dann noch mit einer ortskundigen Kanadierin unterhalten. Die nette Frau - genauso am Ende wie ich - hatte uns dazu beglückwünscht, dass wir uns als völlige Anfänger eine der anspruchsvollen Routen der Gegend ausgesucht hatten. Toll 😅
    Gemeinsam haben wir es dann bis zum Ende des Trails geschafft. Nicht ohne Zwischenfall - Daniel wurde auf dem Weg von einem größeren Hund in den Oberschenkel gebissen. Glücklicherweise blieb das ohne ernsthafte Verletzungen - die Zahnabdrücke sieht man aber schon.
    Die Aussicht war wirklich toll und so ein bisschen stolz, dass ich es nach oben geschafft hatte, war ich dann schon.
    Für die 4,6 Kilometer nach oben - immerhin mit einem Höhenanstieg von 786 Metern - haben wir inkl. Pausen insgesamt 2 Stunden und 45 Minuten gebraucht. Nach unten haben wir es dann in knapp unter einer Stunde geschafft - ohne Pause.
    Beim Wohnmobil angekommen konnten wir beide kaum noch laufen und mussten erstmal die zittrigen Beine hochlegen und die völlig verbrauchten Energiereserven auffüllen.

    Für die Übernachtung wollten wir es nun mal ohne Campground probieren. Denn (Zitat aus dem Reiseführer): Wildcampen ist in Kanada überall da erlaubt, wo es nicht verboten ist 😄
    Okay… also erstmal googeln, wo es denn nun verboten ist. Verboten ist es in den Nationalparks, in Städten und überall da, wo „no overnight parking“-Schilder stehen.
    Gar nicht so einfach - es gibt hier eine Menge dieser Schilder. Mit Hilfe einer App konnten wir dann trotzdem einen passenden Parkplatz in der Natur finden - hier waren auch bereits ein paar andere Wildcamper vor Ort.
    Nach einer warmen Dusche, einer deftigen Portion Schinkennudeln und ein paar Runden Mau Mau ging es dann auch schon ins Bett.
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