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  • Day 12

    Lake Louise und Moraine Lake

    September 11, 2023 in Canada ⋅ ☁️ 15 °C

    An Tag 12 hat der Wecker bereits um 5:30 Uhr geschellt - aus dem Bett haben wir es vor 6 Uhr trotzdem nicht geschafft. Es war einfach viel zu kalt 🥶 Also hieß es für mich: Rein in die Skiunterwäsche und dann im Zwiebellook weiter. Für Daniel hingegen hat eine kurze Hose ausgereicht.
    Für den Transfer zum Lake Louise mussten wir um 7 Uhr am Park & Ride Parkplatz sein. Es war gar nicht so einfach, überhaupt Plätze für den Shuttlebus zu bekommen. Gerade die beliebten Zeiten rund um den Sonnenaufgang sind Wochen und Monate im Voraus ausgebucht. Wenige Restkontingente werden zwei Tage vor der jeweiligen Fahrt morgens um 8 Uhr freigeschaltet und sind innerhalb der ersten Minute bereits vergriffen. Ich hatte also zwei Tage zuvor gerade noch Glück gehabt und konnte uns eine der ersten Fahrten sichern. Parken ist am Lake Louise nämlich nur absolut begrenzt möglich - die Zufahrtsstraße zum Moraine Lake ist für private Fahrzeuge komplett gesperrt.

    Ohne Frühstück und hundemüde ging es also los in Richtung Lake Louise. Auf der 15 minütigen Fahrt ging bereits langsam die Sonne auf. Am See angekommen konnten wir dann einige tolle Aufnahmen während des Sonnenaufgangs machen. Da wir den See gerne noch von etwas weiter oben sehen wollten, haben wir uns für einen Trail zu einem Teahouse und Aussichtspunkt (Lake Agnes Trail und Little Beehive) entschieden. Die 4,6 Kilometer nach oben - knapp 600 Höhenmeter - waren leider wieder als „schwere Route“ markiert. Der Weg war also wieder ziemlich anstrengend und wir kamen ganz schön ins Schwitzen - die Temperatur war dann kein Problem mehr. Beim Teahouse angekommen gab es erstmal eine heisse Schokolade und etwas zu essen. Beeindruckend ist, dass die Hütte dort ganz ohne Strom und fließendes Wasser betrieben wird. Haltbare Lebensmittel wie Wasser, Zucker und auch Propangas werden ein Mal pro Jahr mit dem Helikopter geliefert. Frische Lebensmittel werden täglich vom Personal zur Hütte getragen - auf dem Wanderweg nach oben. Ich kann mir keinen (!) Betrag vorstellen, der mich dazu veranlassen würde, diesen Job inkl. des täglichen Arbeitsweges anzunehmen 🥵
    Nach der kurzen Pause ging es dann also weiter. Viele der Wanderer hatten nun wieder den Rückweg zum See angetreten - wir wollten jedoch die restlichen, nochmal richtig anstrengenden 1000 Meter zum Aussichtspunkt „Little Beehive“ schaffen. Für die Aussicht haben sich die Strapazen auf jeden Fall gelohnt und da kaum etwas los war, konnten wir den Ausblick auch mit viel Ruhe genießen.
    Auf dem Weg nach unten musste ich mich - etwas schadenfroh 🤭 - über jedes „hopefully we“ll be there soon“ der aufsteigenden Wanderer amüsieren. Am See haben wir dann erstmal die Füße ins eiskalte Wasser gesteckt bevor es mit dem Lake Connector Shuttle weiter zum Moraine Lake ging.
    Auf der nur 10 minütigen Fahrt sind wir beide völlig erschöpft eingeschlafen und bei der Ankunft am Moraine Lake war der Tag körperlich auch schon gelaufen. Wir haben uns trotzdem noch 3 km um den See geschleppt. Weil die Beine letztlich nicht mehr so recht wollten, haben wir für eine Stunde (und stolze 147 CAD) ein Kanu gemietet - die Arme waren ja noch fit.
    Die Reihenfolge: Erst den Lake Louise anzufahren und danach den Moraine Lake war für uns jedenfalls super - die meisten machen es andersherum.

    Zurück am Campingplatz wollte Daniel eigentlich am vorbeifließenden Bow River angeln gehen - aufgrund des fehlenden Griffes an der Spule ohne Erfolg. Die Angelausrüstung und Angelerlaubnis haben wir also leider umsonst gekauft.
    Stattdessen haben wir dann einen dringend notwendigen Nachmittagsschlaf eingelegt und abends noch ein Feuer gemacht.
    Die nächsten zweia Tage werden wir die ca. 230 km lange Panoramastraße „Icefields Parkway“ Richtung Jasper hochfahren und dort einige Stopps einlegen. Die gesamte Strecke über wird es voraussichtlich keinen oder kaum Empfang geben - gerade für mich eine echte Herausforderung.
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