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  • Day 13

    Titikakasee - Islas Uros y Amantani

    August 30, 2018 in Peru ⋅ ☀️ 7 °C

    Um 5 Uhr schmeißt uns der Busfahrer im 4 Grad kalten Puno raus, eine ganz schöne Holperfahrt mit wenig Schlaf! Im Busterminal gibt es erstmal bei Evelyns Snackbar :) einen heißen Kaffee, einen frisch gepressten Saft und Frühstück. Von ihrem Café hat man einen tollen Blick über den See und die dort gerade aufgehende Sonne.
    Ich frage mich durch und erfahre, dass zur Isla Amantani nur eine Fähre um 8:30 Uhr fährt. Also setze ich mich ins Taxi und lasse mich zum Puerto de Puno fahren. Hier herrscht buntes Treiben und der nette Taxi-Opi vermittelt mir gleich einen lustig aussehenden Kapitän mit bunter Bommelmütze, der sich gleich nett um mein Anliegen kümmert. Ich kaufe also ein Ticket für 30 Soles bei ihm für die Hin- und Rückfahrt und 8 Soles Gebühr/Eintritt für die drei Inseln. Puno selbst ist nicht ganz so sehenswert - viele Betonklötzchen, allerdings in schöner Seelage. Bei einer süßen Peruanerin kaufe ich noch frisches Obst und um 8:30 Uhr legen wir dann auch ab und fahren auf den See. Im Boot sitzen noch zwei peruanische Familien mit Kindern, ein französisches und ein deutsches Pärchen und ein Italiener. :) Der Titikakasee ist der größte See Südamerikas und das am höchsten schiffbare Gewässer der Welt. Viel Verkehr ist hier auf dem See allerdings irgendwie nicht, nur ein paar weitere Fähren überholen uns ab und zu.
    Zuerst erreichen wir nach 7km die Islas Uros - schwimmende Schilfinseln. Wir machen halt an einer der vielen Inseln und werden herzlich begrüßt von bunt gekleideten Familien. Der eine Uro erklärt uns die einzigartige Bauweise ihres zu Hauses und ihrer Schiffe - sie bestehen aus mehreren Schichten elastischem totora-Schilf, das überall hier am Rande des Sees wächst. Es muss immer wieder aufgefüllt werden, da es von unten her immer wieder verfault. Insgesamt leben hier auf der einen Insel fünf Familen, wir dürfen sogar mal einen Blick in ihre einfach gehaltenen Hütten werfen. Und einen Stempel für den Reisepass gibt es hier auch :) witzig!
    Etwa 38km von Puno entfernt liegt die ca. 10km2 große Isla Amantani, hier setzt uns der Captain ab (nach stundenlangem Bootfahren :)) und gibt uns in die Hände Oswaldos, ein süßer Peruaner mit bunter Bommelmütze und freundlichem Lachen. Er heißt uns willkommen auf der Insel und wir begeben uns auf den ca. 1km Marsch am Strand entlang und einen steilen Anstieg hoch zu seiner Casa. Unterwegs kommt uns seine Frau Beatrice entgegen und bindet sich mit einem Tuch meinen Rucksack auf den Rücken (klassische Trageweise der Frauen hier) - voll lieb und eine große Hilfe! Die Inselbewohner tragen alle eine traditionelle Tracht - Frauen tragen hier klassischerweise einen Reifrock, Sandalen aus LKW-Reifen und ein Tuch über dem Kopf, die Männer eine bunte Bommelmütze und ein Poncho. Auf der überaus ruhigen Insel - es gibt keine Straßen, Fahrzeuge oder Hunde - hat man einen fantastischen Ausblick über den See bis zu den schneebedeckten Bergen Boliviens. Es erinnert mich ein bisschen ans Mittelmeer, der See ist wirklich gigantisch groß und das Wasser so sauber! Oswaldo und Beatrice wohnen total idyllisch und haben ein sehr gepflegtes Heim. Auf meinem Bett liegen liebevoll frische Blüten aus dem Garten und das Zimmer hat einen wahnsinnig schönen Blick über den See. Man fühlt sich hier gleich wie zu Hause - Beatrice ruft mich zum Mittagessen. Es gibt eine leckere Quinoa-Gemüse-Suppe und danach gegrillter Käse mit Gemüse und verschiedenen Kartoffelsorten aus dem Garten. Danach ziehe ich mich um, die Wanderschuhe an und Oswaldo bringt mich zum Plaza des Dorfes. Insgesamt leben hier wohl fast 4.000 Meschen und die Bewohner sprechen Quechua, erklärt er mir. Er zeigt mir den Weg zu den bekannten Hügeln hier auf der Insel - Pachamama und Pachatata (Mutter und Vater Erde) und sagt, ich solle 18:30 Uhr wieder zum Abendbrot da sein :) sehr süß und irgendwie ein heimisches Gefühl. Ich verabschiede mich von ihm und beginne den Aufstieg. Oben angekommen (über 4000m) hat man einen wunderschönen Blick auf das umliegende Festland, den in der Sonne glitzernden See und das weit in der Ferne liegende Bolivien. Ich setze mich auf einen Stein, genieße die Sonne und schaue ihr zu, wie sie hinter den Bergen (um 17:20 Uhr) verschwindet. Beim Abstieg laufe ich vorbei an vielen strickenden Frauen, die ihre Ware am Wegesrand verkaufen wollen. Zu Hause wieder angekommen werde ich herzlich empfangen, ich nehme eine warme Dusche und dann gibt es auch schon Abendbrot - wieder die leckere Suppe und Reis mit gebratenem Gemüse und Kartoffeln. Danach verabschiede ich mich von den beiden, setze mich noch einen Moment auf meine Terasse und betrachte die Milchstraße und den Sternenhimmel. Dann falle ich totmüde ins Bett :)

    PS: Heute gibt es viel zu viele schöne Bilder, konnte mich gar nicht entscheiden!
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