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  • Day 102

    Buenaventura

    November 27, 2018 in Colombia ⋅ 🌧 28 °C

    Nach dem Ausschlafen und Sachenpacken gibt es hinten im Garten Rührei mit Reis, Toast mit köstlicher selbstgemachter Ananasmarmelade und Banane zum Frühstück.
    Heute trennen sich leider unsere Wege. Maren macht ein Workaway bei einer Hundefrau bei Neiva :) und fliegt danach wieder nach Costa Rica wegen ihrer verlorenen Kreditkarte, Amelie zieht in den Süden weiter und Mo und ich begeben uns auf die unbekannte Reise an die Pazifikküste Kolumbiens. Nach einem traurigen Abschied von meiner süßen Maren ♥️ bestellen wir ein UBeR und der Fahrer fährt uns irgendwo hin, damit wir einen Bus nach Buenaventura nehmen können. Und siehe da, er hält am Straßenrand an und fragt den Fahrer eines Collectivos ob er uns mitnehmen kann. Schnell wird unser Gepäck umgeladen und schon sitzen wir keine 5min später in einem Minibus an den einzigen mit dem Auto erreichbaren Ort an der Pazifikküste - Buenaventura. Ansonsten besteht die ganze Kolumbianische Pazifikküste aus Nationalparks und kleinen Dörfchen und ist nur über den Luft- oder Wasserweg erreichbar. Sehr viel planen kann man dafür also nicht, wir haben nur gehört das man genügend Geld mitnehmen soll und es auf jeden Fall nicht touristisch ist, da die Anreise zu zeitaufwendig ist. Unterwegs macht der Busfahrer eine kleine Mittagspause an Strasenständen - wir gönnen uns Empanadas, süße Ananas und mit Ei frittierte Arepas :).
    In Buenaventura lässt uns der Busfahrer an der Puente del Piñal raus, wie uns empfohlen wurde. Kaum ausgestiegen werden wir nett gefragt ob wir Hilfe benötigen und wo wir hin wollen. Ein alter Mann bringt uns zu einem Frachtschiff, welches heute Abend 18 Uhr ablegen soll und morgen Abend in Bahia Solano ankommen soll. Perfekt! Für 150.000 Pesos (40€) bekommen wir ein Bett auf dem Schiff, Abendbrot heute und Frühstück und Mittag morgen. Da bis zur Abfahrt noch 3 Stunden Zeit sind fahren wir mit einem Taxi in das Zentrum Buenaventuras. Hier ist wildes Treiben auf den Straßen, seit Cali sieht man auch viel mehr dunkelhäutige Menschen und viele Kinder spielen am Malecon und baden im Meer. Wir trinken einen Kaffee und genießen die frische Meeresluft! Schön hier! Danach gehen wir noch Proviant für die Fahrt einkaufen und fahren zurück zu unserem Schiff. Pünktlich 18 Uhr legen wir ab (nach zweimaligem Anecken an anderen Schiffe beim Ausparken) - los geht also meine zweite Fahrt auf einem Frachtschiff. Das Boot ist schwer beladen mit allem möglichen Essenszeug und circa 20 Leuten - die Gänge sind eng und die Decken niedrig. Mo schläft in einem großen Schlafsaal im Bett Nummer 11 und ich im Bett Nummer 24 in einem „Raum“ der eigentlich nur aus drei Betten übereinander besteht. Meine Kabinenkollegen :) sind zwei nette Jungs aus der Crew, ich hoffe die schnarchen nicht! Um 19 Uhr gibt es dann für alle Abendbrot - Salat mit Reis und Hühnchen und eine Limo. Wir sitzen vorne auf den Bänken beim Kapitän, genießen den Sonnenuntergang, die salzige Luft, die wunderschönen riesigen Schiffe im Hafen und quatschen mit dem anderen Passagieren (alles Kolumbianer, die ihre Familie in Bahia Solano über Weihnachten besuchen, wir sind die einzigen Gringos).
    Buenaventura liegt weit drinnen in einer Bucht, erst nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir das offene Meer. Ein wunderschöner Sternenhimmel ist über uns und wir genießen den Wellengang des Pazifiks. Irgendwie macht mich das Meer immer nachdenklich ... Wir sind die letzten, die noch wach sind und vorne auf dem Bänkchen sitzen, nur der Kapitän hinter uns hält Wacker die Stellung am Steuer. Ich putze noch Zähne über der Reiling und kuschel mich dann auf die pinke dünne Matratze in die kleine enge Holznische. Mit Musik in den Ohren und dem Hin- und Herschaukeln des Meeres Schlummer ich bald schon ein. Nachts muss ich Pipi, es ist ganz schöner Wellengang und auf dem Rückweg zu meinem Bettchen stoße ich mit meinem rechten Arm an den kochend heißen Schornstein - es hat so wehgetan! Shit ... zum Kühlen finde ich hier auch nichts. Ich lege mich also hin und versuche den Schmerz auszublenden und schlummer auch bald schon wieder ein.
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