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  • Day 111

    Medellin - meine erste Erkundungstour

    December 6, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 24 °C

    Nun bin ich also in Medellin - in den 1990ern die gefährlichste Stadt der Welt! Gar nicht so lange her ...
    Medellín ist die Hauptstadt des Departamento Antioquia in Kolumbien - el país paisa - das Land der Paisa (so werden hier die Einwohner genannt). Mit mehr als 2,5 Millionen Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt Kolumbiens nach der Hauptstadt Bogotá.
    Medellín befindet sich derzeit im Wandel. Früher vor allem bekannt für das Drogenkartell und die hohe Kriminalitätsrate hat sie seither eine rasante Entwicklung genommen. Die traurige Bilanz aus der Drogenvergangenheit dieser Stadt gehen auf das Konto von Pablo Escobar, dem gefürchtesten Drogenboss der Welt: 300 Bomben, über 8000 Tote pro Jahr, Terroranschläge, Angst und Panik waren alltäglich. Kolumbien und speziell Medellin waren gefährlich und an Reisen in das Land war nicht zu denken. Früher an der Spitze der gefährlichsten Orte der Welt, erscheint die Stadt heute nicht mehr unter den ersten Top 50 und wurde abgelöst von Städten in Mexiko und Venezuela. Medellin wird immer beliebter bei Reisenden, denn die Sicherheitslage hat sich enorm verbessert. Trotzdem gibt es natürlich immer noch Gegenden, die man besser meiden sollte und man sollte nicht zu offensichtlich seine Wertsachen zur Show stellen. Die Polizeipräsenz in Medellin ist sehr hoch, was einem das Gefühl von Sicherheit vermittelt.
    Heute treffe ich mich mit Mo in El Poblado. Dieser Stadtteil ist sehr beliebt bei Backpackern und Touristen und gilt als ziemlich sicher. Hier befinden sich viele Hostels, Bars und Clubs. Der Bezirk rund um den Parque Lleras ist bei Beginn der Dunkelheit die touristische Partyzone. Ich kaufe mir hier eine kolumbianische SIM-Karte (5.000 Pesos) und ein Internetpaket mit 2GB für einen Monat (39.000 Pesos).
    Gegen Mittag unternehmen wir unsere erste Fahrt mit der Metro de Medellin! Sie ist die einzige Hochbahn Kolumbiens und der ganze Stolz der Paisas. Der Großraum Medellín liegt wunderschön gelegen im Aburrá-Tal und besteht aus zehn Stadtteilen und aufgrund der industriellen Entwicklung wächst das Gebiet ständig. Die Jungfernfahrt fand 1995 statt und seitdem ist die Metro de Medellin das Symbol für Gemeinsamkeit, Auflösen der Grenzen zwischen der „armen“ und „reichen“ Stadtteile, weniger Angst und Zusammenhalt. Selbst nach 23 Jahren Nutzung sieht die Bahn von innen und außen aus wie neu - niemand traut sich hier Müll abzuwerfen, sie mit Graffiti zu besprayen oder zu essen. Sie sind wahnsinnig stolz auf ihre Metro - wirklich eindrucksvoll! Wir fahren bis San Javier und dann weiter mit der Metro Cable bis La Aurora - von hier aus hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt. Die Metro hat nämlich auch mehrere Seilbahnen, mit denen man in die weiter oben am Hang gelegenen ärmeren Viertel und schöne Aussichtspunkte erreicht. Später schlendern wir noch durch das lebendige Stadtzentrum bei San Antonio und lassen die Menschen und die Stadt auf uns wirken.
    Abends treffe ich mich mit Freya auf ein Bier und später stoßen auch Doris (kenne ich von Galapagos) und ihr Freund hinzu. Die beiden wollten ja ihre Weltreise schon vor ein paar Wochen starten, sind aber wegen des entzündeten Auges von Ives (Doris Freund) zwischenzeitlich zurück in die Schweiz geflogen, da die Versorgung hier nicht so gut war. Nun sind sie seit gestern wieder in Kolumbien und starten ihre Reise.
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