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  • Day 125

    Guatape

    December 20, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 23 °C

    Um 6 Uhr bringt mich Ruby vor der Arbeit mit dem Auto zur Metrostation „La Palma“. Dort treffe ich Laura, eine Schulfreundin von Tomas und ihre Schwester Isabel. Mit dem Metrobus geht es bis zur Station Industriales und von dort mit der Metro bis Caribe. Direkt am Ausgang der Station befindet sich das Terminal Norte von Medellin. Für 15.000 Pesos pro Person geht es für uns heute mit dem 7:30 Uhr Bus nach Guatape. Nach 2h Schlafen im Bus erreichen wir das fröhlich bunte Pueblo Guatape. Überall süße, farbenfrohe Häuschen und kleine Gassen. Obwohl dieser Ort als beliebtes Ausflugsziel gilt, ist er heute alles andere als überfüllt oder zu touristisch, das ist an den Wochenenden aber sicherlich anders. Ehrlich gesagt verband ich mit Guatape aus Erzählungen anderer Reisender nur die tolle Aussicht vom Piedra de Penol (der große Fels mitten in der wunderschönen Landschaft) und das anstrengende Treppensteigen dort hinauf. Vielleicht noch die süße Stadt. Aber auf keinen Fall brachte ich diesen Ort mit Pablo Escobar in Verbindung, der hier eine Residenz für sich und seine Familie hatte. Guatape liegt an einem Stausee auf dem sich viele kleine Inseln befinden. Das Dorf El Penol musste in den 70ern für den Stausee weichen. Wir wurden in der Stadt gefragt, ob wir Lust haben eine Bootsfahrt zu machen für 15.000 Pesos pro Person für eine Stunde inklusive des Besuch des verbrannten Hauses von Pablo Escobar. Als wir nun bei dem verbrannten Anwesen standen, fast alleine ohne andere Menschen drum herum war es eine Zeitreise, die mich packte. Sich vorzustellen, wie dieser Mensch gelebt hatte, durch die Überreste seines Anwesens zu laufen war ein unbeschreibliches Gefühl, schließlich hatte hier einmal der Mann gewohnt, der so viel Leid über die Kolumbianer gebracht hatte. Und wie überall auf der Welt haben die Reichen und Schönen sich hier an so einem schönen Fleckchen Erde niedergelassen und ihre Finkas gebaut - unter anderem Amparo Grisales (eine sehr beliebte kolumbianische Schauspielerin, die nun auch in der Jury von der Sendung "Yo me llamo" sitzt), der kolumbianische Fußballheld James Rodríguez, der seit 2017 als Leihgabe von Real Madrid beim FC Bayern München unter Vertrag steht und Sebastián Marroquín, der Sohn von Pablo Escobar. Nur wenige Meter von den Grundstücken entfernt dürfen wir die idyllisch gelegenen Anwesen bestaunen. Der eigentliche Grund, weshalb ich diesen Tagesausflug nach Guatape aber unternommen habe, war der Berg El Penol und die damit verbundene überragende Aussicht über das Gebiet. Laut den Einheimischen selbst ist es die „Beste Aussicht der Welt“ - einmalig schön es auf jeden Fall. Der Aufstieg mit den über 700 Treppenstufen ist anstrengend, aber easy zu schaffen! Und oben wird man mit Eis und der wahnsinnigen Aussicht belohnt. Auf der 2stündigen Busfahrt zurück nach Medellin schlafe ich tief und fest und werde erst kurz vor dem Terminal von einem ziemlich gutem venezuelanischem Rapper geweckt :). Ich komme erst gegen 21 Uhr wieder daheim an und verpasse leider Las Novenas heute - aber es war ein wunderschöner Tag!Read more