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  • Day 117

    PCH No1

    July 7, 2020 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Geschafft! Wir haben die USA ein mal von Ost nach West durchquert. Das heißt wir sind ein mal vom Atlantik zum Pazifik gefahren. Danach kommt quasi schon Japan!
    Wir freuen uns wie kleine Kinder nach so langer Zeit mal wieder Grün und das Meer zu sehen :-)

    Wir haben gehört, dass die Highways in Los Angeles den größten Parkplatz Kaliforniens bilden und die Stadt sonst wenig zu bieten hat. Einmal in der Nähe möchte ich aber das Hollywood Sign sehen. Also fahren wir so gut es geht außen herum zum Griffith Observatory und genießen den tollen Blick auf die weißen Buchstaben und die Metropolregion.
    (Tipp: Vor 11Uhr bis ganz hoch fahren, oben parken und horrende Parkgebühren sparen). Weiter geht es über den Sunset Boulevard vorbei an Bel Air. Ein Abstecher in die Wohnlagen der Stars und Sternchen war aber wenig ergiebig. Die Hecken sind allesamt gut gepflegt und mindestens 3m hoch.
    Das Santa Monica Pier mit einem Vergnügungspark auf hunderten von Holzpfeilern über dem Ozean ist auch eine einmalige Sache. Jedoch ist hier im Moment auch alles geschlossen.
    Witzig ist, dass ich noch nie in LA war, aber ich dennoch ständig das Gefühl habe, ganze Straßenzüge zu kennen. Ob das an Grand Theft Auto liegt?!

    Kurz um, wir können bestätigen, was uns alle erzählt haben: LA kann man getrost auslassen!

    Nun geht es endlich am Pazifik entlang Richtung Norden. Schon in Malibu sehen wir die ersten Surfer und mich packt der Ehrgeiz.
    Vom Strand aus sehen die Wellen ja noch relativ harmlos aus, wenngleich bedeutend größer als an der Ostsee oder am Mittelmeer 😂
    Aber schon das raus paddeln wird zum Kampf zwischen Mann und Naturgewallten. Ganz schöne Brecher die da über mich hinweg rollen. Und da ist das nur der „Babyhang“. Erstaunlich wie jung die Knirpse sind, die hier das erste mal aufs Brett gestellt werden. Zum Glück kann ich den ein oder anderen Tipp der Elterntrainer abfassen. Am Ende des Tages gelingen ein paar Meter im stehen vor der weißen Schaumwelle her. Das hatte ich mir einfacher vorgestellt. Aber es ist mit Snowboarden oder Kitesurfen in keiner Weise zu vergleichen.

    Das nächste Highlight wartet in Santa Barbara. Ein hübsches, grünes Städtchen mit vielen Palmen. Nach einem kleinen Stadtbummel (der sich hier durchaus mal lohnt) fahren wir am Abend ins Kino, und zwar direkt bis vor die Leinwand. Wow! Wie amerikanisch fühlt sich das bitte an!?
    Der Ton wird übrigens übers Radio eingespielt. Am Ende der Vorstellung rücken dann die Kinomitarbeiter mit Notstartsets aus und verhelfen den toten Batterien wieder zu neuer Power. Zum Glück mussten wir davon keinen gebrauch machen :-)
    Zum Abschluss des Abends können wir sogar noch (aus sichererEntfernung) ein Stinktier beobachten!

    So richtig schön wird der Pacific Highway zwischen Morro Bay und Carmel by the Sea. In der Morro Bay entdecken wir die ersten Seeotter und am Ragged Point liegen riesige See-Elephanten faul in der Sonne. Erstaunlich, dass es diese Tonnen schweren Tiere überhaupt aus dem Wasser schaffen. Nun verläuft die Straße entlang der teils mächtigen Steilklippen. Zum Independence Day Wochenende waren jedoch leider alle State Parks wieder geschlossen. So konnten wir von dem malerischen Wasserfall im Julia Pfeiffer Burns Park nur ein schnelles Foto von der Straße aus schießen. Zum Montag haben die Parks zum Glück wieder geöffnet (diese Logik versteh wer will) und wir konnten im absolut empfehlenswerten Point Lobos Park eine schöne Wanderung entlang der Küste unternehmen. Natürlich immer mit einem Fernglas bewaffnet. Zu sehen gab es wieder Seelöwen und Seehunde in freier Wildbahn versteht sich.

    Abschließend sei noch der Henry Cowell Redwoods State Park bei Santa Cruz genannt. Die Redwoods sind die höchsten Bäume der Erde! In so einem Wald wandern zu gehen ist ein absolut einmaliges Gefühl. Ein bisschen so, als würde man „nur“ zwischen Säulen hindurch laufen. Die Baumkronen sind so weit oben, dass sie oft aus dem Blickfeld verschwinden. Über 100m werden diese Riesen hoch!

    Generell mussten wir jedoch feststellen, dass vom California-Beach-Surfer- Bully-Freiheits-Livestile leider nicht viel übrig geblieben ist. Klar sieht man hier mehr T2, T3 und sogar T1 rum fahren als anderswo und sobald es die Wellen zulassen tummeln sich hier und da viele Surfer im Wasser, aber das freie Übernachten direkt an der Küste ist fast unmöglich, da verboten am Pacific Highway. Campingplätze schlagen dann auch gleich mal mit über 100$/ Nacht zu buche. So mussten wir, falls überhaupt möglich auf das (überraschend karge und trockene) Hinterland ausweichen oder in den Ortschaften uns undercover bei parkenden Autos mit einreihen. Campingfeeling kommt da freilich nicht auf.
    In Carmel und Monterey ist die Polizei sogar sehr aktiv wenn es darum geht, „Im-Auto-schläfer“ zu vertreiben. Darauf hatten wir natürlich keine Lust und mussten uns notgedrungen auf einen kleinen „Billig“ Campground, der vom Millitary Service betrieben wird, verziehen. Für 40$/ Nacht gab es weder Wasser noch Strom am Platz (eigentlich typisch in dieser Preisklasse) aber immerhin eine warme Dusche.
    Sämtliche preisgünstige (15-25$/Nacht) und schöne Campgrounds liegen in den vielen Stateparks. Zu Beginn der Reise hatten wir ja oft darüber gestöhnt, dass diese zu sind. Nun zeigt sich, dass alle restlos ausgebucht sind, da die Amerikaner ihren Urlaub dieses Jahr auch „nur“ vor der Haustür verbringen. Das Lotterie und Reservierungssystem macht es für spontan durchreisende praktisch unmöglich einen Platz zu ergattern.

    -C-
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