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  • Day 118

    Ein Tag voller Reinfälle

    July 8, 2020 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Natürlich gehört auch so ein Bericht mit dazu.
    Wir könnten ihn auch „Instagram vs. Reality” nennen, wobei dieser Tag definitiv auf der Reality-Seite steht 😂

    Sechs Stationen haben wir uns für heute vorgenommen. Ein recht sportliches Programm also. Da wir in Santa Cruz sowieso nur am Straßenrand übernachtet hatten, viel das zeitige Aufstehen nicht schwer. Etwas außerhalb der Stadt in einem kleinen Dorf soll es einen tollen Bäcker geben, der sein Handwerk versteht. Das klingt super, denn richtige Bäcker wie wir sie kennen gibt es in Amerika praktisch nicht. Während der knapp halben Stunde Fahrt freuen wir uns auf ein leckeres Frühstück, denn der Magen knurrt schon.
    Enttäuschung Nummer 1: Mittwoch Ruhetag.
    Halb so wild, die Vorräte sind aufgefüllt, dann eben Picknick im Auto am Strand. Ja, im Auto. Es hängt dichter Nebel bis Nieselregen über der Küste und da keine Sonnenstrahle den Boden berührt, ist es auch ziemlich kalt.

    Weiter geht es zum Ano Nuevo State Marine Reserve. Hier soll es zahlreiche Vogelkolonien geben und natürlich sollen sich auch wieder viele Seelöwen/Hunde/Otter vor der Küste tummeln. Langsam zieht auch der Nebel ab und der Tag verspricht sonnig zu werden.

    Enttäuschung Nummer 2:Nach 20 Minuten Anmarsch fängt uns allerdings ein Ranger ab. Der Trail zum Aussichtspunkt ist wegen Corona geschlossen. Wir sind zwar weit und breit die einzigen Besucher und das Gebiet scheint allgemein auch kein Besuchermagnet zu sein, aber offensichtlich kann man hier den Social Distance nicht einhalten. Na gut, nicht so schlimm. Die putzigen Tierchen haben wir ja schon gesehen und ein kleiner Morgenspaziergang war auch drinn ;-)

    Nun verlassen wir die Küste und fahren ins Hinterland. Auf einer kleinen Gebirgsstraße quälen wir unseren Bus über unzählige Serpentinen in die Berge. Vom frischen Küstenklima ist nicht viel geblieben. Die Sonne sticht, wärend wir auf den San Andreas Graben zusteuern. Das letzte große Erdbeben 1906 hatte ja im Großraum San Francisco erheblichen schaden angerichtet. Wir wollen uns auf dem San Andreas Fault Trail näher dazu informieren.
    Enttäuschung Nummer 3: Nun einen richtigen Graben entdecken wir nicht, genauso wenig wie eine Informationstafel oder ähnliches. Einzig den Zaun, der hier um 2m versetzt sein soll, finden wir nach einem kurzen aber schweißtreibenden Spaziergang. Vielleicht fehlt aber auch nur ein Zaunsfeld weil es verrottet ist. Wer weiß das schon (siehe Foto) 😂

    Weiter gehts nach San Joes zum Winchester Mysterie House. Die Witwe des Erfinders des Winchester-Gewehres hat hier gelebt. Sie war der Meinung, dass sie von den bösen Geistern aller derer, die durch das Gewehr ihres Mannes gestorben sind, nicht gefunden werden kann, je verwinkelter sie das Haus baut. Dadurch wollte sie wohl eine Art Unsterblichkeit erreichen. Es entstand eine Villa mit 10.000 Fenstern, 2000 Türen und 160 Räumen.
    Enttäuschung Nummer 4: Für 20$/Person kann man im Moment nur den Garten besichtigen. Das konnten wir aber auch von der Straße aus 😉 Wir nehmen es mit Humor!

    Nun sind wir schon mitten drin, im Silicon Valley. Selbstfahrende oder gar fliegende Autos sehen wir nicht. Lediglich die Dichte an Teslas ist beachtlich. Voller Erwartungen steuern wir den gigantischen, doughnutförmigen Apple Campus an. Auf der Karte hatte ich was von Visitor Center gesehen. Also habe ich den rießigen Parkplatz ins Navi eingegeben und los gings. Prompt standen wir mit unserem Bus in der Mitarbeitereinfahrt am Pförtnerhaus. Der Wachhabende Offizier schien auch schon den Umgang mit verwirrten Applejüngern gewohnt und eskortierte uns an der Tiefgarage vorbei wieder raus aus dem Gelände. Das Besucherzentrum befindet sich auf der anderen Seite des Areals.
    Enttäuschung Nummer 5: Das Apple Visitor Center entpuppt sich als stink normaler Apple Store. Der Zutritt zum Apple Campus bleibt Besuchern natürlich versperrt. Und der virtuelle Rundgang auf iPads durch das Areal, wird im Moment nicht angeboten.
    Wie schön hätte man dem interessierten Besucher doch mit einem kleinen Museum unter die Nase reiben können, was man für eine tolle Firma ist und was man alles schon für Meilensteine erfunden hat. Aber nein, nix der gleichen. Nun gut, wahrscheinlich hat man es nicht nötig.
    Und bevor jetzt die Anhänger der Konkurrenz in die Hände klatschen: den Besuch bei Googel und Facebook haben wir uns gleich gespart. Denn da gibts auch nicht mehr zu sehen als vielleicht den Androiden oder Gingerbread Man. Und auf ein Foto mit dem Daumen können wir auch gut verzichten.

    Dann lieber zurück an den Strand. Nach einem Besuch bei Apple ganz klar an den Maverick‘s Beach. Der ist nicht nur namensgebend für ein macOS sondern auch DER Big-Wave-Spot schlechthin. Zwischen 7 und 25m sollen die Wellen hier hoch werden. Das klingt nach Spannung und Action, auch beim zuschauen aus sicherer Entfernung.
    Enttäuschung Nummer 6: Das Meer ist heute so spiegelglatt und ruhig, dass sich sogar (oder sollte ich sagen „nur“) 1-2 Stand Up Paddler hinaus wagen.
    Wir beschließen den Tag so zu beenden, wie wir ihn begonnen haben: mit einem leckeren Picknick am Strand. Und gesehen haben wir ja trotzdem jede Menge :-)

    Warnung, es folgen lediglich 3 Fotos, die sehr sinnlos sind!🤣

    -C-
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