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  • Day 123

    San Frantschüssko

    July 13, 2020 in the United States ⋅ ⛅ 13 °C

    Der aufmerksame Leser hat sicher schon bemerkt, dass wir mit unseren Berichten schon einen Monat hinterher hängen. Das liegt daran, dass unsere Zeit hier immer knapper wird und wir kaum noch Zeit finden, die Berichte zu schreiben. Deshalb hier San Francisco in Kurzfassung:

    Eigentlich haben wir alle Punkte abgehakt. Zumindest die, die geöffnet waren:

    Wir haben die Golden Gate Bridge bei Tageslicht und bei Nacht gesehen und sind mehrmals drüber gefahren. Natürlich steckte ich mir auch eine Blume ins Haar um den Wünschen von Scott McKenzie gerecht zu werden. Glücklicherweise war die Brücke nur an einem der 4 Tage im Nebel verschwunden.

    Wir waren zweimal auf den Twin Peaks um die komplette Stadt einmal bei Tageslicht und einmal bei Sonnenuntergang betrachten zu können.

    Am Pier 39 genossen wir noch unsere Pizza vom Vorabend zu einem leckeren Biscoffkaffee. Einige Läden waren noch geschlossen und Seelöwen konnten wir leider auch nicht sehen. Gerade vormittags wirkte es da noch sehr ausgestorben.

    Wir waren natürlich im Haight-Ashbury Viertel, dass unserer Neustadt sehr nahe kommt. Leider war der berühmte Schallplattenladen sowie fast alle anderen Kneipen und Läden geschlossen. Die Straßen waren Menschenleer.

    Im Castro Viertel hingegen waren einige Lokale und Geschäfte geöffnet. Besonders auffällig war dort, die plakative Offenheit für gleichgeschlechtliche Beziehungen. Überall waren die bunten Fahnen gehisst und selbst die Zebrastreifen waren in den typischen Farben gefärbt. Großartig!
    Auch sonst wurde sehr schnell offensichtlich, dass die Bevölkerung von San Francisco sehr deutlich Farbe bekennt. Freie Meinungsäußerungen werden hier größer geschrieben. Ich glaube keine amerikanische Stadt ist demokratischer. An kaum einem Fenster hing kein #Blacklivesmatter Schild.

    Downtown erkundeten wir mit dem Fahrrad, denn die Cable Cars fuhren leider noch nicht. Aber amerikanische Innenstädte sehen halt aus wie amerikanische Innenstädte. Und gerade dort konnte man die Schere zwischen Arm und Reich sehr deutlich sehen. Manche Straßen waren auf beiden Seiten komplett von Obdachlosen besiedelt. Was irgendwie auch nicht wirklich erstaunlich ist. Denn an einer Laterne hing ein Zettel, an dem EIN WG-ZIMMER in einer 5er WG angeboten wurde. Für 1800$ im Monat. Da kann man sich ausrechnen was eine eigene Wohnung wohl kosten wird. Und natürlich ist die Arbeitslosigkeit durch Corona drastisch gestiegen. Da bleibt vielen wahrscheinlich nur die Möglichkeit ein Zelt am Straßenrand aufzuschlagen. Andere halten sich hier anscheinend anders über Wasser. In keiner anderen Stadt haben wir bis jetzt so viele eingeschlagene Autoscheiben gesehen, wie hier in der City of Love and Peace.

    Anschließend machten wir noch ein paar Fotos an den wohl steilsten Straßen der Stadt. Das war teilweise für unseren Bus schon eine echte Herausforderung. Vor allem wenn man sich im ersten Gang hoch quälte und dann abrupt direkt am Ende des Berges an einem Stoppschild anhalten musste. In San Francisco leben, geht nur mit Automatikgetriebe. Länger als eine Woche macht dieses ganze Hoch und Runter und Angehalte keine Kupplung mit 😆😬😂 Verrückt ist auch, dass die Straßen so steil sind, dass es Pflicht ist beim längsparken die Vorderräder Richtung Bordstein einzuschlagen, um ungewolltes Wegrollen zu vermeiden.

    Abschließend lässt sich aus unserer Sicht sagen, dass wir San Francisco bis jetzt als die schönste Großstadt empfanden. Was wahrscheinlich an den abwechslungsreichen
    Freizeitmöglichkeiten und dem angenehmen Klima liegt. Jedes der wunderschönen Außenviertel hatte irgendwie seinen eigenen Reiz und die einzigartige Architektur gefiel uns auch besonders.

    Na gut, wirklich kurz ist der Beitrag nun doch nicht geworden. Aber ein Versuch war’s wert.

    Ach und könnte ein Bericht einen Geruch haben, würde dieser definitiv nach Marihuana riechen.

    ~S~
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