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  • Day 72

    Tag 49 und 50 Hafen Port de I Epervière

    July 26, 2021 in France ⋅ 🌙 23 °C

    Um 08:30 Uhr ging's weiter. Detlef hat heute die Verantwortung. So schwierig wie es rein ging in diesen Hafen, geht's auch wieder raus. 4 - 5 kn Strömung von links und die Untiefe rechts der Hafenausfahrt. Detlef und ich besprechen das Vorgehen. Das ist das Schöne an diesem Törn, alles wird gemeinsam entschieden und natürlich auch getragen. Wenn wir unsere Laufente auf Grund setzen sind 2500 € weg und das Abenteuer zu Ende. Wir sind uns einig, die Ausfahrt lässt sich nur mit Geschwindigkeit meistern. Es geht los. Blutdruck 180 oder Anschlag .., ich weiß es nicht. Zum Anlauf gehen wir rückwärts in die Boxengasse. Wie ein Yet beim Start. Der Motor heult auf! 2500 1/min! Mit 7 kn schiessen wir aus der Hafeneinfahrt. Ruder leicht nach Backbord. In der Strömung angekommen, volle Kanne nach Backbord. White Cloud macht keinen Meter Höhe gut und treibt zur Mitte der Rhone. Erst dort, wo die Strömung nachlässt, gewinnt sie 2 kn an Fahrt und wir senken die Drehzahl. Geschafft und mit 1800 1/min und 2 kn geht's die Rhone hoch unserem Ziel entgegen. Ein Lächeln ist in 4 Gesichtern gemeisselt. Fluss fahren ist eine andere Herausforderung. Ein Anruf beim Hafenmeister in Valence und die Gravitation übernimmt die Herrschaft über unser Mundwinkel. Der Hafen hat nur eine Tiefe von 1,6 m und mit 1,8 m Tiefgang haben wir keine Chance. Allerdings gibts Kraftfutter für unsere Laufente, denn an der Tanke ist es tief genug. Der Tag wird wieder geprägt von Treibgut und Ruinen der Vergangenheit rechts und links des Rhoneufers. Wir fahren an tollen Orten vorbei, können aber dort nicht anlegen. Immer mehr Flusskreuzfahrtschiffe überholen uns oder kommen uns entgegen. Alle haben Anlegemöglichkeiten und natürlich Vorfahrt in den Schleusen. Um 16:00 Uhr erreichen wir die Tanke. Detlef und ich sehen einen freien Anlegesteg in dem Hafen gegenüber der Tanke. Wir sind uns einig: Das schaffen wir. Ich gehe zum Hafenmeister und Detlef kümmert sich ums Kraftfutter. Beim Hafenmeister angekommen gab's wieder eine Absage. Dieser Platz ist nur für Boote grösser 12 m. Nun ..., unsere Laufente wächst und hat plötzlich eine Abmessung von 12,8 m. Die Hafenmeisterin (gegendert) schaut mich an, dann wieder in die Bootspapiere, schliesslich zahlen wir den um 5 € höheren Preis und haben einen Liegeplatz für 2 Tage. Zwei Tage kosten 48 €. Hurra ......!
    Tag 2 ist mit Einkaufen und Wäsche waschen ausgefüllt. Wir teilen uns auf. Detlef und Gaby waschen, Petra und ich besorgen Kraftfutter für uns. Die Schapps unserer Laufente sind leer und 320 € wurden in Lebenmittel und Getränke eingewechselt. Wie kriegen wir das nur alles zum 2 km entfernten Schiff? Wir rufen ein Taxi an. Leider versteht er uns nicht. Eine freundliche Security Mitarbeiterin hilft uns und quasselt unverständliches Zeug in mein Telefon. 10 Minuten später steht ein Taxi vor dem Supermarkt. Der nette Taxifahrer hilft uns beim ein- und ausladen und unser Laufente liegt danach um 4 cm tiefer.
    Der Tag wir mit einem kalten Rosè und Kabeljau in einer Honigsenfsosse beendet.
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