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  • Day 93

    Tag 71 Anlegesteg Trier

    August 16, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Hurra, Hurra ..., Deutschland kann mich nach 92 Tagen wieder in seine Arme schliessen. Kein "No ..., französich" mehr. Ich werde es wahrlich nicht vermissen. Auch das Wetter hat sich schlagartig geändert. 17 Grad und einzelne Regenschauer lassen uns frohlocken. Lieber nass von aussen, als von innen. Da sind Gaby, Petra, Detlef und ich einer Meinung. Auch die Mosel ändert ihr Bild. Sie wird zunehmend begehrenswerter. Kleine, schön gepflegte Orte, Hänge voller Rebstöcke ziehen an uns vorüber. An den gepflegten Häusern meine ich zu erkennen, dass Deutschland einen höheren Wohlstand aufweist als Frankreich. Die Mosel ist hier ein Grenzfluss. Rechts Deutschland, links Luxemburg. An den Ufern wetteifern Landesfahnen untereinander.
    Leider ist unser Tiefgang weiterhin eine Belastung. Wir lernten vor einigen Tagen Werner kennen. Ein Motorbootfahrer aus Konz. Er empfahl uns, auf Grund unsere Tiefgangs, seinen Heimathafen als den Richtigen, um Trier zu besichtigen . Wir planten zwei Tage dort zu bleiben. Ein Anruf beim Hafenmeister und alle Hoffnung wurde zunichte gemacht. Er meinte Werner sei ein Quasselkopf. Selbst mit 1,60 m hätte man keine Chance. Was nun? Für unsere Laufente gibt's keinen Stall hier. Auf der digitalen Kanalkarte sehe ich vor einem kleinen Hafen einen in der Mosel ragenden Steg. Der grobschlächtige Hafenmeister sagt mir am Telefon, dass dieser Steg nicht benutzt werden darf. Ich erläutere ihm unsere Odyssee der vergangenen Tage und dieser Steg wird zum Mitleidssteg. Sollte die Wasserschutzpolizei kommen, müssen wir ein Motorproblem vortäuschen. Im Doofstellen sind wir gut und somit haben wir einen Liegeplatz für eine Nacht. Müssen ihn aber früh morgens wieder verlassen.
    Seit drei Tagen ist unsere Gasflasche leer. Die Reserve hält auch nicht mehr lange. Durch Internetrecherche finden wir heraus, dass in 6 km Entfernung diese getauscht werden kann. Der grobschlächtige Hafenmeister vermittelt uns an einen älteren Segler, der gerade in den Hafen kommt. Gerne unterstützt er unseren Gastausch mit seinem Auto. Leider bin ich an einen über 70- jährigen Querdenker geraten und muss mir seine eigene Coronaversion anhören. Zum Glück waren's nur 12 km.
    Abends gibt's Pizza vom Lieferservice und wir liegen mit dicken Bäuchen in der Messe.
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