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  • Day 35

    Hafen Cagliari

    October 26, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 25 °C

    Nun ..., wo soll es heute hin gehen. Diese Frage schwabbert durch den Raum. Vorschlag eins, wir fahren um die Ecke und genießen einen Strandtag. Ein Blick auf die Wettervorhersage killt diesen Vorschlag jedoch schon im Ansatz. Für Freitag sind Windgeschwindigkeiten bis 30 kn in Böen angesagt. Nicht weiter unüberwindlich für die Starkwindcrew. Aber gegenan und das am letzten Tag, an dem wir die Yacht um 15:00 Uhr abgeben müssen.
    Ein nächster Vorschlag besagt, dass wir bei moderaten 5 Windstärken, sprich 20 kn, Halbwind nach Cagliari zurück segeln und dann am Freitag wieder heraussegeln, um Spass zu haben. Wir genießen ein ausgiebiges Frühstück mit Paninis aus dem hiesigen Bäckereigebäude. Ein Panini hat den Preis eines Brotes. Egal, wir sind Touristen und müssen die sardische Wirtschaft ankurbeln.
    Um 10:30 Uhr gehts endlich los. Bei Null Wind gehts gegen die gestrige starke Düngung. Eigentlich ist es nicht in meinem Sinne ein Tag eher im Ausgangshafen zu sein. Da uns kein Wind entgegensteht, kommt von mir ein neuer Vorschlag. Lasst uns die Bucht queren, um auf der gegenüberliegenden Seite in einer kleinen Bucht zu ankern. Den starken Freitagwind können wir dann locker abreiten. Uli, Stefan, Ferdi, Dieter und Martin bewegen ihre Köpfe von unten nach oben. Ich werte es als ja oder war es doch nur die ausgleichende Bewegung der gestrigen Dünung? Uli dreht das Ruder und der neue Kurs liegt an. Nach einer weiteren Stunde setzt starker Gegenwind ein und macht den Vorschlag zunichte. Cagliari zieht uns an wie ein Magnet. Nach weiteren zwei Stunden verabschiedet sich der Wind vollends und Badetag ist angesagt. Ferdi, Dieter, Martin und ich schmeißen unsere adonisgleichen Körper ins immer noch warme Mittelmeer. Auffrischender Wind treibt uns wieder an Bord und ab gehts unter Segel dem Ziel entgegen.
    Kurz vor der Einfahrt heisst es Motor an. Hey Ferdi ..., ich sagte Motor an. Grosse Augenpaare starren mich ungläubig an. Geht nicht, blafft er mir entgegen. Das muss der Skipper mal selber machen, denke ich. Meinem Zeigefinger bleibt allerdings auch kein Erfolg gegönnt. Was nun? Schwarmintelligenz ist gefragt. Ich finde zwar die Service Batterien, jedoch nicht die Starterbatterie. Die Segel werden so getrimmt, dass ich mein erstes Anlegemanöver unter Segel fahren muss. Langsam, ganz langsam, noch langsamer geht's ins grosse Hafenbecken. Alle Fender werden auf der zu erwartenden Anlegeseite bereitgelegt, um unsere stolze Yacht vor Schäden zu bewahren. Fakt ist, Dieter kann mehr als wobbeln. Übers Internet hat er herausgefunden, wo die Starterbatterie versteckt ist. Ruckizucki wird eine Servicebatterie demontiert und als Starterbatterie missbraucht. Ein Druck auf den Startknopf und unser Propeller propellert wieder lustig vor sich hin, als sei nichts gewesen. Der Rest ist Routine und nach kurzer Zeit liegen wir in unserer Box. Hey Seemänner ..., diese Woche hat uns zu einem Team geformt, das sich zu helfen weiß, ohne die Ruhe zu verlieren. Hut ab!
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