Satelit
Tunjukkan pada peta
  • Hari 171

    Epilog

    20 Oktober 2023, Switzerland ⋅ 🌧 15 °C

    Die Reise ist zu Ende und somit der Zeitpunkt gegeben für ein Fazit.

    Die Reise war ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis und ich bin glücklich und zufrieden, sie gemacht zu haben. Von der Idee über die Planung und Vorbereitung, die Erlebnisse, Erfahrungen und kleine Widrigkeiten unterwegs, bis zum erfolgreichen Rücktransport, all dies würde ich auf keinen Fall missen wollen. Es ist auch etwas, das kaum jemand so schon gemacht hat und also auch unter diesem Aspekt speziell und interessant.
    Das Alleine-unterwegs-sein, hat mich nicht gestört. Klar wäre es zwischendurch schön gewesen, den Moment mit jemandem zu teilen. Aber ungestört meinen Gedanken zu folgen und die absolute Entscheidungsfreiheit zu haben waren eben auch schön.

    Strecke:
    Ehrlich gesagt hatte ich mir die Strecke insgesamt romantischer vorgestellt: Weitgehend naturnahe Flusslandschaft, durch die mich die Strömung trägt, dazwischen beschauliche Kanal-Abschnitte und erst gegen Ende dann der breite träge und teilweise von Industrie geprägte Strom. Diese romantischen und beschaulichen Abschnitte gab es schon, aber vor allem der Rhein-Rhone Kanal via Doubs bis zur Saône gestaltet sich primär als eine nicht enden wollende Abfolge von Schleusen mit mehr oder weniger langem zuführendem Kanal. Das heisst nach der Schleuse ist vor der Schleuse, dazu der Kampf mit Algen und eine gewisse Abneigung des Bootes einfach nur stabil geradeaus zu fahren führen dazu, dass es selten für längere Zeit einfach nur gemütlich und entspannt war.
    Gemütlich wurde es dann auf der Saône. Auch gibt es dort sehr viele attraktive Anlegemöglichkeiten. Das Rhone-Tal ist landschaftliche hübsch und recht interessant, hat aber auch längere Kanalstrecken und bietet wenig Anlegemöglichkeiten. So wären z.B. Tarascon und das gegenüberliegende Beaucaire mit Sicherheit einen ausgiebigen Besuch wert gewesen, nur gab es dort absolut keine Möglichkeit anzulegen.
    Das Aufteilen der Reise in Etappen war gut, aber rückblickend denke ich, dass ich mir vor allem auf der Strecke auf Saône und Rhone bis zum Mittelmeer sowohl längere Zeitabschnitte als auch insgesamt mehr Zeit hätte reservieren sollen. Durch die begrenzten Zeitabschnitte wollte ich jeweils ein Etappenziel erreichen und musste dann auch einen Ort finden, an dem ich das Boot während eines Monats und mehr an Land bringen und lassen konnte. Dies hielt mich immer ein wenig auf Trab und davon ab, gemütlich Seitenarme und Zuflüsse nach Möglichkeit zu erkunden.

    Pedalo-Boot:
    Eine wirklich geniale Konstruktion. Die Sitzposition ist äusserst bequem. Die effiziente, hochschwenkbare und auch leicht abzunehmende Pedalo-Antriebs-Einheit ist sensationell. Auch das hochklappbare Verdeckt ist super konstruiert und nicht zuletzt sind die von Thomas extra angefertigte Kiste und die Motorhalterung einfach perfekt. Zudem fährt sich das Boot sehr leicht bequem. Mit moderatem Kraftaufwand, so dass man ihn gut über viele Stunden aufrechterhalten kann, erreicht man eine gute Marschgeschwindigkeit. Einzig das Ruder und die Manövrierfähigkeit lassen kleine Wünsche offen, wobei letztere bei zwei montierten Pedalo-Antrieben und eingespielten Fahrern sicher einiges besser ist.

    Motor:
    Der Motor war als Sicherheit gedacht. Einerseits zum kurzzeitigen Manövrieren gegen eine starke Strömung, wenn die Muskelkraft dazu einmal nicht ausreichen sollte und andererseits als Ersatz-Antrieb, um ans sichere Ufer zu gelangen, falls auf dem Meer in Küstennähe einmal der Pedalo-Antrieb defekt sein sollte. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Leistung von Motor und Batterie für beides eigentlich zu schwach sind. Kurzfristig konnte ich mit Muskelkraft eben soviel Vortrieb erzeugen wie der Motor und falls ein rettender Strand oder eine rettende geschützte Buch einmal gegen Wind und Wellen erreicht werden müsste, dann dürften diese wohl kaum viel mehr als einen Kilometer entfernt sein, denn bei Vollast leerte sich die Batterie sehr rasch.
    Dennoch war der Motor unverzichtbar, denn ohne ihn hätte man mich nicht durch die Schleusen gelassen. Zudem konnte ich in kniffligen Momenten unter Motor besser manövrieren und dank der Batterie als Giga-Powerbank war mein Handy-Akku nie leer. So wie ich Motor und Batterie einsetzte, reichte eine Ladung locker für eine Woche.

    Alles in allem war es tolles Erlebnis und eigentlich sollte ich die gemachten Erfahrungen auf einer weiteren Reise anwenden, dann vielleicht wirklich den Rhein hinunter. Ob es dazu kommt? Nicht ganz ausgeschlossen, aber wahrscheinlich wird es mich dann doch eher nach etwas Neuem ziehen.
    Baca lagi