• Tim Eberhard

Pedalo 2023

Fortsetzung der Reise mit dem Pedalo auf Rhein-Rhone Kanal Read more
  • Trip start
    May 3, 2023

    Prolog

    May 3, 2023 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute mit dem Zug in Deluz gewesen, um zu sehen, ob das Pedalo überhaupt noch dort und ganz ist, neue Teile vorerst im Trockenen zu testen und vor Ort zu erkunden, ob eine baldige Weiterfahrt möglich erscheint.
    Als neue Teile hatte ich einen von Thomas gebauten Algenabweiser sowie Zeltstangen und dazu Aufnahmepunkte aus Aluminium für die Fixierung der Zeltstangen an den Bügeln des Verdecks. Die Zeltstangen sollen dazu dienen, das Dach nach oben zu wölben, sodass Regenwasser ablaufen kann und sich nicht auf dem Dach nicht in einem See sammelt.
    Der Versuch mich vorgängig der Hallenvermieterin anzumelden war fehlgeschlagen. Die Telefon-Nummer, die ich notiert hatte ist nicht mehr gültig. Das war schon mal nicht sehr beruhigend.
    Morgen um 6 Uhr in Sissach auf den Zug und dann Zwischenhalt in Montbéliard. Dort wollte ich mich beim Büro der VNF versichern, dass ich dort ohne weitere Probleme und administrativen Hürdenlauf einen Télécommand für die automatisierten Schleusen abholen kann.
    Natürlich war dort die erste Frage nach der Vignette. Ich setzte schon, die ganze komplizierte Sachlage darzulegen, da kam ein weiterer Mitarbeiter ins Büro. Ich hatte meinen ersten Satz noch nicht beendet, da sagte der schon, ah ja, ich sei doch der mit dem Pedalo von letztem Jahr. Er erinnere sich gut. Kein Problem, ich hätte ja die Autorisation. Ich solle gleich mitkommen und ein Gerät in Empfang nehmen. Phoa, das ging ja fix. Und schon stand ich wieder draussen. Das Hafen-Café hatte noch nicht mal geöffnet und die wunderbaren Zugverbindungen sahen eine Weiterfahrt nach Deluz erst un 12:20 vor. Also ein Bummel in die Stadt und ein Kaffee mit Gipfeli. Zurück zum Hafen und dort gemütlich, in der Sonne und bei einem weiteren Kaffee, in meinem Kanalführer geblättert und gelesen.
    Kurz nach 2 Uhr dann in Deluz. Die Halle stand noch da. Die Vermieterin war auch noch da und erkannte mich wieder und auch das Pedalo war da noch in der Ecke der Fabrikhalle wie ich es verlassen hatte, nur sehr staubig.
    Der von Thomas gebaute Algenabweiser ist im Durchmesser leider deutlich zu klein. Da haben wir uns gehörig verschätzt.
    Das Zurechtstutzen der Zeltstangen klappte aber gut, sie liessen sich auch gut so zwischen die Bügel spannen, dass sie den Stoff schön nach oben wölbten. Nur ein kleines Problem gilt es noch zu lösen. Wenn dann die Halbrohre mit den darauf geschweissten Röhrchen für die Aufnahme der Zeltstangen zuerst am Bügel befestigt (z.B. mit Kabelbinder oder durch Einschlaufen in die Dachbefestigungsschlaufen) dann kann man die Zeltstangen wegen der Länge der Röhrchen nicht mehr einstecken. Die Halbrohr-Halterungen aber nur durch die Spannung durch die gebogenen Zeltstangen auf die Bügel zu pressen, funktioniert zwar perfekt, birgt aber das Risiko, dass die Halterungen beim Hantieren auf dem Wasser runter und ins Wasser fallen. Aber ein lösbares Problem. Das krieg ich hin, da mach ich mir keine Sorgen.
    Dann jetzt also eine genauere Inspektion des Algenwuchses im Kanal. Die Situation ist gegenüber Juni im letzten Jahr deutlich besser. Es ist nicht perfekt sieht aber eindeutig fahrbar aus. Bin dann den Kanal entlang bis zur nächsten Schleuse gewandert. Davor staute sich immer noch schwimmendes, abgestorbenes Algenmaterial. Aber auch das sah zwar unangenehm aber absolut machbar aus.
    Mein Entschluss steht: Ich möchte die Reise so rasch als möglich fortsetzen, mit oder ohne Algenabweiser. Da sich der zu kleine kaum so rasch modifieren oder gar durch einen Neubau ersetzen lässt,wird es wohl ohne sein.
    Bin dann dem Doubs entlang noch weiter bis Novillars gelaufen und dann von dort wieder mit dem Zug nach Hause.
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  • 1.Tag - On the Pedalo again

    May 14, 2023 in France ⋅ ⛅ 14 °C

    Mit dem Zug nach Deluz, dort gegen 13:30 angekommen. 3h später war das Pédalo dann im Wasser, alles Verstaut und startklar. Also los. Algen gibt es nur noch vor und in der Schleuse, aber moderat und mit der gewonnenen Erfahrung für mich gut zu bewältigen.
    Die Fahrt auf dem Fluss dann wunderschön und idyllisch. Wetter mal Sonne mal Wolken nur einmal wurde ich von einem kleinen Gewitter gestreift.
    Ein kurzer Regenschauer und das war es dann auch schon.
    Wild am Ufer festgemacht für die Nacht.
    Jetzt noch etwas essen und dann alles umbauen für die Nacht.
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  • 2.Tag - Genuss + Antriebsschaden

    May 15, 2023 in France ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Nacht war zunächst unruhig. Das Lager ist jetzt nicht soooo komfortable, alles noch ungewohnt und dann musste ich wegen sinkender Temperatur wärmetechnisch nachrüsten. Irgend wann bin ich dann aber doch in tiefen Schlaf gesunken, denn plötzlich war es schon Tag. Nicht Dämmerung, sondern Tag, wenn auch grau und etwas düster. Das wäre der Moment gewesen um aufzubrechen und die Schleuse Zeiten von 7 - 7 optimal zu nutzen.
    Aber im Schlafsack war es gerade soo schön kuschelig.
    Irgendwann dann zwischen 9 und 10 dann ganz entspannt durch die erste Schleuse, dann im Tunnel unter der Zitadelle von Besançon durch, dann kurz in Kaffee, Gipfeli und Brotkauf kurz in die Stadt und schon ging es gediegen weiter.
    Mitrags-Piknik bei Sonnenschein gemütlich treibend auf dem Fluss.
    Dann im 2. Tunnel passierte es. Das Boot drehte plötzlich nach rechts. Gegensteuer war wirkungslos, also rasch und kräftig rückwärts treten, um die Kollision mit der Tunnelwand zu vermeiden, doch es gab nur einen Ruck, die Pedale drehten leer und krachte ich ziemlich übel in die Tunnelwand (Bruchstein). Der Grund des abrupten Rechsdrehers war wohl das Schwert, das an einem dicken Ast hängen blieb. In der minimalen Tunnel Beleuchtung war der nicht zu sehen. Also per Paddel aus dem Tunnel und Schadensinspektion. Der rechte Schwimmer hat üble Schrammen ist aber soweit intakt und immer noch dicht.
    Dann der Antrieb, na klar, der Splint war mal wieder gebrochen.
    Der Marsch zum übernächsten Dorf mit Autowerkstatt und zurück dauerte wohl gegen 2h.
    Heute auf einer Ponton-Anlegestelle Pasta geköchelt. War gut und hat Spass gemacht.
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  • 3. Tag - Dôle

    May 16, 2023 in France ⋅ ☁️ 11 °C

    Auch heute wieder nach dem ersten Tageserwachen erst mal gemütlich liegen geblieben und dem Vogelgezwitscher gelauscht. Dennoch war um 7:40 bereits unterwegs. Die Fahrt verlief ereignislos und so war ich um 4 bereits in Dôle. Der Hafenmeister war von meiner Pedalofahrt so beeindruckt, dass er mir die Liegegebühr erliess. Hoffentlich auch, die Dusche ist ausser Betrieb. Wozu bitteschön benötige ich einen Hafenliegeplatz wenn es nicht mal eine Dusche gibt?!
    Habe mir in der Stadt dann erst mal ein Bierli gegönnt. Dann Kreuz und quer durch die Stadt spaziert, teilweise dem Büsi (siehe Foto) gefolgt, das mich durch ein paar Passagen gelotst hat, die ich sonst nie gesehen, geschweige denn traversiert hätte. Trotzdem, muss man nicht unbedingt gesehen haben. Obwohl jetzt noch ziemlich Winterschlaf war und das Ambiente im Sommer einiges attraktiver sein wird.
    Schliesslich im Restaurant den Bauch voll geschlagen.
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  • 4. Tag- Saint-Jean-de-Losn

    May 17, 2023 in France ⋅ ⛅ 11 °C

    Geschafft, (Etappen?-)Ziel erreicht. Der Teil ging jetzt doch ganz gemütlich und flott.
    Wurde heute Morgen von Sonnenstrahlen geweckt. Um 7 aus den Federn, Nachtlager aufgeräumt und Boot startklar gemacht. Dann aber erst mal auf der Place des fleures bei café & croissant die Morgensonne genossen. 8:40 war ich dann unterwegs. Der lange Verbindungs-Kanal zur Saône war entgegen meiner Befürchtung gar nicht so mühsam, das letzte Drittel sogar richtig hübsch und kurzweilig.
    Dann die letzte Schleuse. Meinen Druggi hatte ich schon retourniert. Wassergrass hing in der Schraube und ich kam nicht raus. Während das Bötli schon quer in der Schleuse stand also nochmals auf den Bauch und mit der Hand hinunter zur Schraube. Doch da sah ich nicht nur Grass sondern eine Leine in der Schraube, die verdächtig aussah wie eine von meinen.
    Dümmer geht's nümmer.
    Also mit Elektromotörli aus der Schleuse, am Anleger davor meinen Antrieb abgenommen und in Ruhe die Leine aus der Schraube geklaubt.
    Dann hinaus auf die Saône, herrlich!
    Eine Stunde später dann in Saint-Jean-de-Losn am Poton vor einem Campingplatz und nahe einer Rampe festgemacht.
    Endlich eine Dusche! Fürs Parken des Pedalos an Land habe ich auch schon zwei Optionen, muss mich dann noch entscheiden.
    Dann ein Spaziergang durch den Ort und zum Hafen. Der ist riesig und mindestens drei der Autos bei der Capitainerie mit CH Nummer. Die Uferpromenade ist hübsch und mehr gibt es auch nicht.
    Restaurants hätte es einige gegeben (mehr als in Dôle) aber ich genoss nochmals das köcherln auf meinem Anleger-Ponton.
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  • 5. Tag - Vive la SNCF

    May 18, 2023 in France ⋅ ☁️ 17 °C

    Um 10 war die Kuh vom Eis bzw. das Bötli aus dem Wasser. Bis es dann auf dem Campingplatz, dort platziert und alles aufgeräumt war, dauerte bis nach 12.
    Ich also mit Sack und Pack in Richtung Bahnhof marschiert. Auf halbem Weg, das heisst an der Uferpromenade, erst mal Halten und den Fahrplan konsultieren, schliesslich wollte ich lieber hier als am Bahnhof warten. Dann die Ernüchterung: sämtliche Züge gestrichen. Auch die Hinzunahme von Busverbindungen ergab kein Resultat. Was mir angeboten wurde war eine einzige Verbindung ab Auxonne.
    Stellt sich heraus, das ist 20km entfernt, Bus gibt es offenbar nicht und beim Taxi- Service kommt nur das Bändli, das verspricht zurückzurufen.
    Long story short: ich bin jetzt in einem B&B und vertraue darauf, dass die einzige, nicht gestrichene Verbindung morgen dann auch wirklich fährt.
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  • 6. Tag - Abschluss (Etappe?)

    May 19, 2023 in France ⋅ ⛅ 14 °C

    Sitze im TGV zwischen Dijon und Mulhouse. Soweit hat es schon mal geklappt. Wie ich vom Bahnhofsvorstand in Saint-Jean-de-Losne erfahren habe ist nur Dijon vom Streik betroffen, also die Region Bourgogne Franche-Comté. Mulhouse - Basel ist dann Region Grand-Est, sollte also kein Problem mehr sein.
    Das B&B war leider nur ein B, da ich schon früh den Marsch zum ausserhalb gelegenen Bahnhof antreten musste.
    Rückblickend war diese Etappe sehr viel entspannter als die letztjährige. Angenehme Temperaturen (nur die Nächte waren etwas kalt, fast kein Stress mit Algen und sonstigem Wassergewächs und auch das Schleusen ging ohne fremde Hilfe. Das heisst nicht ganz: Eine Schleuse bockte und ich musste anrufen. Das Problem konnte dann aber am Telefon und per Fernsteuerung von der Zentrale aus gelöst werden. Frage mich jetzt nur, warum das letztes Jahr offenbar nie möglich war.
    Jetzt mal schauen wann und ob es weiter geht. Die Saône wirkt auf mich schon einladend. Denke also schon, dass ich eine weitere Etappe bis Lyon mal noch in Angriff nehmen werde.
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  • 7. Tag - Start 2. Etappe 2023

    June 14, 2023 in France ⋅ ⛅ 22 °C

    Und wieder "Vive la SNCF".
    OK diesmal war es kein Streik sondern ein die Strecke blockierender Zug und da die Verbindungen ohnehin dürftig sind, geht halt dann gar nichts mehr auf. 9:21 ab Basel, 17:21 am Ziel für eine Stecke, die theoretisch in deutlich unter 3h zu machen wäre.
    Aber das Pedalo war noch da und alles noch dran. Also alles super.
    Die Schramme von meiner Tunellkollision ist aber schon heftig, wie ich jetzt erst so richtig gesehen habe. Da wird wohl mal plastische Wiederherstellungschirurgie angezeigt sein..
    Inzwischen ist das Böötli wieder im Wasser und alles Gepäck verstaut.
    Also geniesse ich jetzt noch den lauen Abend an der Saône. Morgen soll es dann wieder los gehen.
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  • 8. Tag - Seurre - Verdun sur le Doubs

    June 15, 2023 in France ⋅ 🌙 19 °C

    7:15 raus aus dem Schlafsack. Mein Nachtlager ist nicht das komfortabelste aber im Freien schlafen hat halt schon etwas.
    2h war dann alles von Schlaf- auf Fahrbetrieb umrangiert, die E-Mails gecheckt, Kaffee und Gipfeli genossen und los ging's.
    Zunächst hübsch. Die Sonne schon kräftig aber ein sanftes kühles Windlein machte es recht angenehm. Dann ging es von der Saône in 10 km Kanal. Das Problem mit den Kanälen ist meine tiefe Sitzposition, die es mir nicht ermöglicht, über die Böschung des Kanals zu sehen. Das macht es dann eben zusätzlich monoton.
    Aber ohne Algen und ohne Gegenwind kam ich mit stetigem gemütlichen Pedalen gut voran. Gegen Mittag dann bei der Schleuse am Ende des Kanals. Ein Holländer auf seiner Motoryacht, der schon am Ponton vor der Schleuse wartete, gab mir Zeichen, längseits zu kommen und bot mir dann Kaffee an. Typisch Holländer. Altijd en kopje koffie.
    Zum Schleusen schlug er vor, ich solle doch gleich läddngseits bleiben, er würde mich in die Schleuse und wieder hinaus fahren. In der Schleuse kam der Schlesenwart auch schon anmarschiert und fragte wieder nach "autorisation", meinte dann aber, ich solle einfach auf das Boot des Holländers, dann zähle mein Pedalo nicht mehr als eigenständiges Boot sondern nur noch als Beiboot und alles sei ok.
    In Seurre dann erst mal die grösste Nachmittagshitze im kühlen Schatten einer Platane "abgewettert". Zuerst Piknik dann im Supermarkt eine neue Lesebrille gekauft (Gestern Nacht musste ich wieder einmal dieses hässliche "blopp" hören) und in der Bar ein Bierchen getrunken. Gegen 17:00 dann weiter. In die 2. Schleuse bin ich dann nicht mehr als Pedalo sondern als Elektro-Katamaran eingefahren. Heisst Pedalo-Antrieb hochgeklappt und unter Motörli. Das klappte ohne Diskussion. War aber auch eine Schleuse Wärterin, vielleicht hat auch das geholfen.
    Jetzt fest im Hafen von Verdun sur le Doubs.
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  • 9. Tag - zéro écluses

    June 16, 2023 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute tatsächlich das erste Mal seit dem Start in Basel keine einzige Schleuse passiert. Und dass nicht etwa weil ich nichz vom Fleck gekommen bin. Im Gegenteil: ich habe gut Strecke gemacht aber es gab schlicht keine Schleuse auf dem Abschnitt.
    Um 8:00 hatte Ich bereits einen double in der Beiz genossen und war schon wieder unterwegs. Nach ca. 1km blieb ich dann in einer Angelschnur hängen. Das war schon am Vorabend passiert. Das 1. Mal hatte ich zunächst gar nicht realisiert, was los war. Plötzlich ging es so schwer, aber in der Schraube war nichts zu sehen. Und dann steuerte das Boot nur noch nach rechts, keine Chance, es auf Kurs zu bringen. Dann kam ein Fischer mit seinem Böötli angefahren. Zuerst dachte ich, dass er mir einfach helfen wollte, da ich offensichtlich manövrierunfähig war aber dann realisierte ich, dass er primär an seiner Angelschnur interessiert war.
    Er erzählte mir, dass ein Angelwettbewerb im Gange sei und suf den nächsten Kilometern wohl noch einige ihre Angelschnüre quer über den Fluss ausgebracht hätten. Vorsichtig fuhr ich am gegenüber liegenden Ufer weiter, doch wenn immer ich einen Angler am Ufer sah, meinte ich schon eine Angelschnur in der Schraube zu spühren.
    Kurz darauf bemerkte ich einen schönen Rastplatz am Ufer mit Feuerstelle, Tisch und Bänken. Es waren zwar schon Leute dort, aber ich dachte die würden auf die Nacht hin dann schon nach Hause gehen. An Land sah ich dann, dass die Leute voll auf Camping ausgerüstet waren und der Mann bestätigte, dass sie hier übernachteten und zwar für die zweiwöchige Dauer des Angler Wettbewerbs und dass der gesamte Uferbereich für die Zeit den Anglern vorbehalten sei. Zuvor hatte er noch gefragt, was ich denn hier mache. Auf meine Antwort, dass ich mit dem Ding von Basel her gekommen sei, meinte er nur Bâle, nie gehört. Wozu ich das denn mache, einfach so? Darauf hatte ich keine schlũssige Antwort parat, also bestätigte ich "einfach so". Ich glaube das fand er ziemlich beklopt. Ein Böötli zum Fischen (die haben jetzt fast alle Elektromotörli),klar. Umsomehr es um einen zweiwöchigen Wettbewerb geht, nach Irischer Methode, d.h. catch & release. Aber einfach so???

    Ich bin dann heute also weiter nach Chalon sur Saône. Dort hätte ich gerne in einem Restaurant einen schönen Salat gegessen. Mein Problem: ich war schon wieder zu spät. Gestern in Verdun für ein Nachtessen, heute in Chalon für ein Mittagessen. Küche schon geschlossen..
    Chalon hat eine hübsche Restaurant und Einkaufsstrasse. Sie beginnt auf der Insel und geht nach der Brücke weiter durch das Stadtzentrum bis zum Marktplatz. Salat gab es also nicht, aber drei super hausgemachte Sorbet-Kugeln schon.
    Dann eine herrliche kalte Dusche (also warmes Wasser hätte es glaub schon gehabt) im Hafen. Die Hilfshafenmeisterin war von meinem Böötli so begeistert (c'est génial), dass der Service umsonst war.
    Jetzt in Ouroux sur Saône. Hier habe ich eben im sehr schön gelegenen Resti gespiesen. Endlich war ich mal zur Zeit. Die Küche war noch offen.
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  • 10. Tag - Tournus und weiter

    June 17, 2023 in France ⋅ ☁️ 29 °C

    Letzte Nacht sehr gut geschlafen, obwohl zweimal von in wenigen Metern vorbei dampfenden Hotelschiffen geweckt. Die machen Lärm, grelles Licht beim anstrahlen der dort zu passierenden Brückenpfeiler und natürlich auch Wellenschlag. Aber alles kein Problem. Umdrehen und weiter schlafen.
    Am Morgen wieder um 7 aus dem Schlafsack. Das ist, wenn die ersten Sonnenstrahlen direkt darauf treffen. Um 8 dann wieder unterwegs, heute allerdings ohne Kaffee. Die Saône ist hier sehr breit und träge. Das Ufer ist von Schilf, Sträuchern und Bäumen gesäumt, worin vorallem Schwäne, Enten, Fischreiher und tatsächlich auch menschliche Fischer ihren Lebensraum finden. Dahinter sind flaches Weideland und Auen. Jetzt keine atemberaubende Landschaft aber recht idyllisch.
    Bis am Mittag hatte ich eine Schleuse als Elektro-Katamaran, also mit hochgeklapptem Pedalo-Antrieb, diskussionslos passiert und war in Tournus angekommen. Ein hübsches, schon recht südländisch anmutendes Städchen. Nach einem Salade Chèvre, einem Spaziergang durch den Ort, einer Siests im Uferpark und einem café ging es dann wieder weiter.
    Bin jetzt schon ein gutes Stück Weg Richtung Mâcon. An idyllischem Plätzchen wild festgemacht und an Bord ein Fertigsüppchen "gekocht". Der Platz ist wirklich wunderschön, aber ob ich werde schlaffen können ist höchst unsicher. Je dunkler es wird, je mehr lärmen die Vögel. Es ist gerade ohrenbetäubend. Ich kann nur hoffen, dass das dann auch wieder mal aufhört.
    .
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  • 11. Tag - Mâcon und Gegenwind

    June 18, 2023 in France ⋅ ⛅ 28 °C

    Der Vogellärm letzte Nacht dauerte zum Glück nicht ewig aber schon recht lange, und es war wirklich Lärm, nicht etwa holder Nachtigallengesang. Mal war er direkt bei mir, dann verebbte er und schwoll dafür flussaufwärts an, dann ein Stück flussabwärts, dann wieder direkt bei mir. Ich weiss nicht wann, aber irgend wann war Schluss.
    Heute etwas früher aus dem Schlafsack und mir "an Bord" einen Nescafé gebraut. Kurz nach 8 wsr ich wieder unterwegs. Vom Gegenwind wurde ich etwas eingebremst aber dafür kühlte der auch schön, was heute Morgen allerdings weniger eine Rolle spielte, da der Himmel ziemlich bedeckt war. Beim angeblich bekannten "Guinguette du port" angelegt. Der Wirt war nett und hat ein wenig geplaudert, der Kaffee war aber kaum besser als mein Nescafé, was aber vielleicht daran lag, dass es wohl der erste des Tages aus der Maschine war. Die Toilette und die Möglichkeit, meine Wasserflaschen zu füllen, waren den Stopp jedenfalls wert.
    Schon vor Mittag dann in Mâcon, bzw. an der vorgelagerten Insel St. Laurent sur Saône festgemacht. Hat eine schöne Altstadt, war aber nichts los. Klar, heute ist Sonntag.
    Nach einem schönen vegetarischen (nicht oft anzutreffen) Salatteller sollte es weiter gehen. Inzwischen war der Gegenwind aber so stark, dass ich nicht vom Fleck kam. Um überhaupt manövrierfähig zu bleiben, musste ich das Verdeck runter nehmen. So konnte ich zwar fahren, aber so war auch der Sonnenschutz weg und der Himmel war inzwischen weitestgehend wolkenlos. Habe also kurz unterhalb von Mâcon ein schattiges, windgeschütztes Plätzchen gesucht und gefunden und da harre ich nun der Dinge. Mal schauen wann und ob es weiter geht.
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  • 12. Tag - Südwind + Hotelschiffe

    June 19, 2023 in France ⋅ ⛅ 32 °C

    Bin dann gestern noch ein Stück gefahren. Es war der Moment gekommen, wo Sonnenstand und Bewölkung eine Weiterfahrt such ohne Sonnenverdeck erlaubten und Schaumkrönchen waren auf dem Fluss auch keine mehr zu sehen. Obwohl ich kaum Strecke machte, hatte es Spass gemacht, Der Wind im Gesicht, das leicht bewegte Wasser und zwischendurch ein Spritzer, das liebe ich doch vom Segeln. Trotzdem war ich ein wenig deprimiert: der Wetterbericht für die nächsten Tage kündigt starken Südwind, also Gegenwind an. Das könnte meinem Fortkommen ein jähes Ende bereiten.
    Auf die Nacht schlief der Wind dann ein und es wurde eine warme und ruhige Nacht, unterbrochen nur von einem Ausläufer eines Gewitters der ein bisschen Regen brachte.
    Heute Morgen war es windstill, bewölkt und das Wasser spiegelglatt. Also nichts wie los, bevor der angekündigte Wind kommt. Unterwegs noch ein Bad im Fluss genommen, das war wiedermal nötig, und gegen Mittag mit Müh und Not gegen starken Wind das Örtchen Montmerle sur Saône erreicht. Dort erst mal Pause, Früchte einkaufen und abwarten.

    Während des Abwartens erlaube ich mir einen Exkurs zum Thema Hotelschiffe.
    Von denen vekehren hier viele und wo immer ich es ausmachen konnte, wehte im Heck die Schweizer Flagge und stand der Heimathafen Basel, was spontan schon etwas "heimelet".
    Dazu sollte man aber wissen, dass diese Schiffe aufgrund ihrer Grösse und Bauart niemals von Basel an die Saône gelangen können, sie ihren Heimathafen also nie gesehen haben. Dies aber nur am Rande.
    Entscheidend zu wissen ist, dass das was z.B. die Panama oder die Liberia Flagge für die Hochsee sind, das ist die Schweizer Flagge für die europäische Binnen- Hotel-Schifffahrt, nämlich eine Billigflagge. Anstatt die Schiffe, die sowieso nur auf Saône und Rhone verkehren, in Frankreich zu registrieren, dort Steuern zu zahlen und das Personal nach Französischem Recht anzustellen, ist es eben lukrativer, in der Schweiz fast keine Steuern zu zahlen und das Personal, insbesondere in der Hotellerie, wo der der überwiegende Teil arbeitet, unter den schlechtest möglichen Bedingungen zu beschäftigen. Das sind meist Leute aus Osteuropa, die zu miesen Bedingungen schuften und keine Möglichkeit haben, ihre Arbeitnehmerrechte vor einem Schweizer Gericht einzufordern. Denn da sagen die CH-Gerichte einfach"nicht zuständig". Da gibt es keinen Lohnschutz und sonstige flankierende Massnahmen. Schweizer Flagge auf Hotelschiffen heisst also: Steuerdumping, Lohndumping und ansonsten wegschauen.
    Dasselbe gilt für Hotelschiffe auf Rhein, Donau, Mosel, Elbe, ausser dass diese ihren Heimathafen Basel theoretisch anlaufen können und dies teilweise gelegentlich auch tun.
    Da wird es mir beim Anblick der Schweizer Flagge am Heck dieser Schiffe überhaupt nicht mehr heimelig.

    Bin dann so gegen 18:30 weiter gefahren, zuerst mit Verdeck, später ohne. Der Wind war schon noch stark aber langsam und stetig ging es voran.
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  • 13. Tag - Lyon

    June 20, 2023 in France ⋅ ☁️ 30 °C

    Um vor dem erwarteten Einsetzen des Südwinds noch Strecke zu machen, hatte ich den Wecker auf 4:30 gestellt. Habe dann aber gebummelt und bin dann doch erst um 5:40 los. War aber schönes Fahren bei angenehmer Temparatur und bin gut vorangekommen. Um 10 hatte ich die letzte Schleuse vor Lyon passiert und gegen Mittag dann das 1. Mal in Lyon angelegt und mal Pause gemacht. Beim Ablegen dann wieder einmal Getriebeschaden. Diesmal lag ein Reserve-Splint bereit in der Kiste, und so war der Schaden rasch behoben.
    Dann das Fahren mit dem Pedalo durch Lyon. Das muss zelebriert sein. Schön langsam und bei der Passerelle du Palais de Justice nochmals angelegt und im Funky Monkey ein Apérol Spritz geschlürft. Dann noch das letzte Stückchen bis in den Hafen.
    Lyon ist eigentlich das erklärte Etappen-Ziel aber vermutlich kein gutes Pflaster, um das Pedalo für länger zu parkieren. Und bis jetzt lief es flott und man darf ja auch mal über's Ziel hinausschiessen.
    Von einem Kapitän eines Ausflugsschiffs habe ich allerdings erfahren, dass auf der Rhone nicht mehr die VNF sondern die CNR für die Schleusen zuständig sei, und das sei eine andere Nummer. Na dann. Mal schauen was kommt.
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  • 14. Tag - Le Rhône

    June 21, 2023 in France ⋅ ☁️ 23 °C

    Ich schlafe je länger je besser auf meiner schmalen Luftmatratze und weitgehend im Freien. So auch letzte und erwachte erholt und ausgeschlafen bereits im Morgengrauen. Noch rasch ein Gewitter vorbei ziehen lassen und dann ging es schon kurz vor 7 wieder los. Zuerst noch vorbei an eindrücklichen Bauten und dann hinaus auf die Rhone. Bei der Schleuse einfach beherzt einem dieser typischen Fluss-Boote und einer Stahlyacht in die Schleuse gefolgt.
    Das war mal wieder ein echtes Kaliber. 9m Hub, beinahe so viel wie die insgesamt 5 Schleusen auf der Saône.
    Beim 1. Hafen danach angelegt mit der Vorstellung von Kaffee und Toilette. War aber nichts. Ohne Code konnte ich den Ponton gar nicht verlassen. Also weiter bis Vienne. Dort hinter einer kleineren Motoryacht festgemacht, auf der zwei Herren am Speisen waren. Sie luden mich ein, doch ich war, obwohl schon Mittag, noch ganz auf Kaffee fixiert. Also wurde mir flugs ein solcher gemacht. War mir ein wenig peinlich. Da werde ich eingeladen, mit ihnen mitzuessen und da steht der auf und macht erst mal Kaffee. Wurde aber sehr gesellig. Nach dem Kaffee konnte ich dann etwas Brot mit Chèvre und einem Glass Rotwein, dann eimem Flan und schliesslich einem Likör auf Eis nicht widerstehen.
    Danach ein Spaziergang durch das wirklich sehr hübsche Vienne.
    Bei der zweiten Schleuse war ich das einzige Boot und bei der Ausfahrt wurde ich über Lautsprecher aufgefordert, den Schleusenwart zu kontaktieren. Hätte ich gerne gemacht, nur funktionierte mein Telefon nicht. Also an Land und Richtung Schleusenturm marschiert. Der ist aber eingeschlossen und die Gegensprechanlage am Tor war mit einer Zentrale was weiss ich wo verbunden und die konnten mir auch nur eine Telefonnummer geben. Inzwischen war schon ein Frachter in die Schleuse eingefahren und ich bin dann einfach von dannen pedalt. War mir nicht recht, aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun können.
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  • 15. Tag - Ende 2. Etappe 2023

    June 22, 2023 in France ⋅ ☁️ 26 °C

    Noch ein Stück auf der Rhone zu fahren war das erweiterte Ziel, und das war mit gestern auch erreicht. Hier auf der Rhone sind die Anlegemöglichkeiten und Häfen aber dünn gesät und da sich der Hafen von Les Roches de Condrieu anbot, habe dort mein Pedalo nun bis auf Weiteres parkiert und bin mit dem Zug mal wieder nach Hause.
    Im Ort war ich frühzeitig am Bahnhof und ging daher ins Bahnhofslokal. An der Bar waren schon zwei Männer meines Alters beim Frühschoppen und der Mann hinter der Bar passte optisch dazu. Ich grüsste und setzte mich etwas abseits an die Bar. Nach und nach kamen mehr Männer in die Bar und zu ihrem Vormittags-Treff und alle schon Anwesenden wurden per Handschlag begrüsst, so auch ich. Habe also einige Hände fremder Männer geschüttelt.
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  • 16. Tag - Auftakt zur 3. Etappe 2023

    August 13, 2023 in France ⋅ ⛅ 31 °C

    Mit TGV problemlos und schnell nach Lyon und auch der Anschluss auf den TER nach Les Roches de Candrieu klappte bestens. Vive la SNCF, echt jetzt!
    Auch mein Böötli war noch da und intakt.
    Inzwischen auch schon wieder gewassert und bereit zur Weiterfahrt morgen.Read more

  • 17. Tag - Kampf gegen den Wind

    August 14, 2023 in France ⋅ 🌙 26 °C

    Heute um 7 aufgewacht und um 8 losgefahren. Die ersten 10 km gingen flott und waren landschaftlich hübsch, doch dann kam langsam Südwind auf und zudem realisierte ich, dass ich das Schwert auf dem Abstellplatz des Hafens vergessen hatte. Ich hätte wohl umkehren sollen. Mit dem aufkommenden Rückenwind hätte ich die 10km locker auch gegen die schwache Strömung geschafft. Aber ich hatte keine Lust und dachte, das hohle ich dann abends oder morgen rasch mit dem Zug. Na ja. Mal schauen ob das noch klappen wird.
    Danach noch 30km gegen den Wind gekämpft. Wollte ich eigentlich gar nicht, aber ich fand keinen geschützten Platz zum anlegen und gemütlich warten bis der Wind nachlässt. An zwei Anlegepontons war kein Platz mehr und wild fand ich auch nichts Gescheites. Also nur ganz kurze Pausen und dann halt weiter gegen den immer kräftigeren Gegenwind. Selbst gegen schaumgekrönte Wellen.
    Irgend wann gab ich dann auf und suchte eine gute Stelle, um wild am Ufer für die Nacht festzumachen. War auch ein Krampf, wurde aber von himmlisch guten wilden Brombeeren belohnt. Dann noch ein kleiner Schwumm in der Rhone, Pasta gekocht und schon war ich mit dem insgesamt doch mühsamen Tag versöhnt.
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  • 18. Tag - Tournon, Schwert +

    August 15, 2023 in France ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute ein vergleichsweise fauler Tag.
    Zwar ging der Wecker schon um 6 dafür wurde ich mit einer sehr schönen Morgendämmerung mit fernem Wetterleuchten belohnt und hatte um 9:30 in Tournon bereits einen doppelten Espresso vor mir,. Dies nachdem ich bereits 10 gemütliche km plus eine Schleuse hinter mir hatte und die Trinwasserflaschen auch alle schon wieder voll waren.
    Danach auf dem Spaziergang durch das mittelalterliche Städtchen noch ein Croissant, bevor ich dann mit dem Zug zurück nach Condrieu fuhr, um das Schwert zu holen.
    Zurück in Tournon war es dann nach einem üppigen Salatteller zu heiss und der Südwind zu stark, um an eine Weiterfahrt zu denken. Also Glacé, Siesta, Obst und Tomaten einkaufen und nochmals Glacé.
    Um 18 Uhr wagte ich dann die Weiterfahrt. War mühsam gegen den Wind und bin nicht mehr weit gekommenen, bin jetzt dafür an einem hübschen Anleger und hatte auch noch leckeres Essen im Restaurant.
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  • 19. Tag - Valence, La Voulte

    August 16, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    Wieder um 6 Uhr schon aus dem Schlafsack hat schon etwas Überwindung gekostet, aber die frühen Morgenstunden sind die schönsten und es wäre schade, sie zu verschlafen.
    Um 10 dann im Hafen von Valence und mich zuerst mit dem Nötigsten versorgt. Also Kaffee, Gipfeli, Wasser und wieder einmal eine neue Lesebrille. Bei der Schleuse hatte ich wieder einmal eine versenkt. Es hatte dort auch etwas länger gedauert, weil die im Führer angegebene Telefonnummer des Schleusenwarts nicht stimmte und ich die richtige erst ausfindig machen musste.
    Danach in Valence dann ein 3km Fussmarsch ins Zentrum. Dort etwas herumspaziert, Bierchen getrunken, Glacé gegessen (nach richtigem Essen war mir nicht) und dann die 3km wieder zurück marschiert.
    Inzwischen war es heiss geworden und auch der leidige Südwind war wieder da. Wie erwartet zwar, aber was hätte ich den tun können? Valence links liegen zu lassen, um vor dem Wind noch Strecke zu machen, wäre auch doof gewesen.
    Mich dann wider besseres Wissens dann doch wieder auf den Weg gemacht und 2 Stunden gekämpft, ohne nennenswert Strecke zu machen. Also doch wieder Siesta unter schattigen Uferbäumen, etwas gegessen und mir mit duolingo die Zeit vertrieben.
    Um 19:30. war der Wind dann wieder moderat und die Sonne schon sehr tief, sodass ich ohne Verdeck noch etwas Strecke bis La Voultre machen konnte. Dazwischen war wieder eine Schleuse und als ich aus ihr herausfuhr wartete da ein bergfahrendes Hotelschiff auf die Schleusung. War cool. Da musste ein grosses Hotelschiff warten bis das kleine Pedalo mit Batteriemotörli durchgeschleust war und aus der Schleuse gekrochen kam.
    Bis ich schliesslich in La Voulte ankam war es 21:30 und Nacht. Nicht optimal, da ich bei Nachtfahrt Positionslichter führen müsste. Auch nicht optimal, weil um diese Zeit kein Restaurant mehr geöffnet hat
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  • 20. Tag - Routine

    August 17, 2023 in France ⋅ 🌙 24 °C

    Routine hat sich insofern eingestellt, als dass der Tagesablauf dem Tagesgang-Südwind angepasst ist. D.h. am Morgen früh los und etwas Strecke machen, dann eine lange Siesta und abends dann, wenn der Wind langsam nachläst und der Sonnenstand das Fahren ohne Sonnendach erlaubt, nochmals ein Stück bis zum Eindunkeln.
    Heute vor der Abfahrt aber zuerst noch La Voulte kurz besichtigt. Sehr hübscher Ort an einem Hügel und gekrönt mit einer Festung/Schloss. Verwinkelte Gässchen und Stiegen führen zwischen alten Häusern hoch.
    Halt dann in Cruas. Das Dorf ist unten neu mit moderner Schule und grosszügiger Salle des Fêtes aber nur einer Épicerie und nur einer Boulangerie, beide fermé le Jeudi.
    Der mittelalterliche Teil ist an den Hang geklebt, ebenfalls mit engen Gässchen und Stiegen. Die Festung oben ist aber wohl verfallen und nur mit Führung teilweise zugänglich.
    Nahe beim Hafen unten aber ein Camping mit Restaurant. Habe heute also wieder mal vernünftig gegessen.
    Nach der Siesta eigentlich etwas zu früh schon wieder los. Der Wind war noch stark und der Sonnenstand noch auf Kante des verantwortbaren. Mit dem Böötli gegen die Wellen zu stampfen, dass es schaukelte und spritzte, hat mich zwar kaum voran gebracht, hat aber Spass gemacht.
    Jetzt am Warte-Ponton vor einer Schleuse etwas südlich von Montélimar.
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  • 21. Tag - 22.5m, 30km, Uff

    August 18, 2023 in France ⋅ ⛅ 26 °C

    22.5 Meter ist der Hub der angeblich höchsten Schleuse Europas. Eindrücklich, wenn man ganz klein und ganz alleine, ganz unten in dieser Schleusenschlucht ist.
    30 Kilometer ist der Kanal ober- und unterhalb der Schleuse und die musste ich mehrheitlich bei Gegenwind meistern. Das geht dann schon in die Beine und kurzweilig ist das auch nicht.
    Morgens zuerst Vivier angeschaut. Ein wirklich sehenswerter mittelalterlicher Ort. Nicht umsonst machen die Kreuzfahrtschiffe hier alle halt. Wer also auf der Autoroute du Sud unterwegs ist, dem kann ich einen kleinen Abstecher durchaus empfehlen.
    Nach insgesamt 40km bin ich jetzt in St. Étienne. Das Dorf ist hübsch aber tot, aber knapp ausserhalb gibt es ein anscheinend weit herum bekanntes Restaurant, und das nicht zu Unrecht. War gut, Bauch ist voll.
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  • 22. Tag - Avignon

    August 19, 2023 in France ⋅ 🌙 30 °C

    Die 40km Fahrt gingen ganz flott. Es wurde rasch heiss, aber mit kleinen Pausen kam ich gut voran.
    Avignon hat mich aber dann gefordert.
    Um zu einem Anleger zu kommen (Hafen gibt es nicht einmal) musste ich 3km gegen die Strömung einen Altarm hinauf pedalen. Endlich angekommen bei der Hitze stand mir der Sinn nur noch nach einem kühlen Bier. Also rein in die Stadt und bei erster Gelegenheit eine grosse Préssion gekippt. War herrlich, nur hatte ich danach einen sitzen. Bin also weiter durch die Stadt gestolpert und habe nachträglich gleich mal mit 3 Kugeln Sorbet ein Bödeli gelegt. Danach ging es mir besser aber für Kultur war es dennoch viel zu heiss und ich hatte schlicht keine Kraft. Papst-Palast also nur kurz von aussen fötelet. Danach eine schöne Portion Moules verdrückt und mir dann Obst, Tomaten und noch mehr Trinkwasser besorgt. Gemäss meinem Rhone-Führer fürchte ich, in den nächsten Tage keinen Anleger mit Restaurant oder Einkaufsmöglichkeit mehr anzutreffen. Also sollte ich 3-4 Tage autark überstehen können.
    Bin jetzt zuversichtlich, dass ich bis zum Meer werde überleben können. Sind jetzt noch ca. 120km.
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  • 23. Tag - Letzte Schleuse

    August 20, 2023 in France ⋅ 🌙 26 °C

    Wie gewohnt früh los, durch Avignon und hinaus auf der hier sehr breiten Rhone stetig schon mal die 20km bis Vallabrègues hinter mich gebracht. Am Hafen angelegt und dann im nahen Dorf einen Kaffee genossen.
    Und dann war der Südwind schon wieder da und somit Siesta-Zeit. Diese grösstenteils im Dorf unter riesigen Platanen verbracht. Natürliche auch gegessen, gelesen, mit einem auf ihrem Boot lebenden Ehepaar im Hafen und mit dem Kaffeebetreiber im Dorf geplaudert.
    Gegen 6 dann weiter und kurz nach 7 die letzte Schleuse passiert. So, das war's. Keine weiteren Schleusen mehr auf der Rhone und womöglich war das die letzte von sicher über 100 Schleusen, die die Cadence passiert hat.
    Weiter dann vorbei an Tarascon. Anhalten war leider nicht möglich, aber der Blick vom Wasser her ist auch sehr eindrücklich.
    Bis zum Abzweiger in den Petit Rhone hat es dann knapp nicht mehr gereicht. Mit dem letzten Tageslicht habe ich mich noch in einem lauschigen kleinen Seitenarm versteckt, Pasta gekocht und lausche jetzt hier den Geräuschen der Nacht fernab von menschlichem Trubel.
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  • 24. Tag - Le Petit Rhône

    August 21, 2023 in France ⋅ 🌙 26 °C

    Wie gewohnt früh aus dem Schlafsack und dann bald aus meinem versteckten Seitenarm hinaus auf die Rhone. Dort dann im Fluss treibend erst einmal ein Bad genommen.
    Danach abgebogen in die kleine Rhone. Ich habe mich für sie entschieden, weil ich sie mir hübscher als die grosse, stellenweise wohl fast 1km breite Rhone vorstellte. Auch weckt der bekannte Ort Saintes-Maries-de-la-Mer als Ziel doch auch andere Emotionen als der Industrie-Hafen Port-Saint-Louis-du-Rhône. Dass das halt jetzt 20km mehr Strecke bedeutet, habe ich in Kauf genommen.
    Die Fahrt auf der kleinen Rhone ist tatsächlich hübsch, aber auch etwas eintönig. Es ist halt Natur pur, baumbestandenes Ufer ohne Ende und ohne Unterbruch. Es gibt auch kaum Verkehr. Ich denke ich bin zwischen 10 und 20 Uhr keiner Menschenseele begegnet. Und nun lausche ich wieder den Geräuschen der Nacht, heute denjenigen der kleinen Rhone.
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