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  • Day 45

    Ein Tag in Whitehorse

    June 11, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 17 °C

    Den Tag verbrachten wir heute in Whitehorse mit klassischem Touristenprogramm.

    Am Vormittag sahen wir uns die SS Klondike an. Dieser fast 100 Jahre alte Schaufelraddampfer ist direkt neben dem Yukon River an Land montiert worden, um ihn derzeit zu restaurieren. Viele dieser Schiffe wurden in den Zeiten des Goldrausches dazu verwendet um Lebensmittel, Treibstoff und Personen von Whitehorse nach Dawson City zu bringen. Nach und nach wurde das Schiff von immer mehr Touristen genutzt, um den wilden Yukon zu erleben. Vor fast 100 Jahren war das noch ein großes Abenteuer. Reisedauer Whitehorse nach Dawson City 1,5 Tage mit dem Strom und 1 Mal stehen bleiben um Holz zu laden. Gegen den Strom brauchte das Schiff 4-5 Tage und musste 5-7 Mal stehen bleiben um Holz zu laden. Das war noch richtiges Abenteuer!

    Ein großer Spaziergang durch die Altstadt von Whitehorse durfte auch heute nicht fehlen. Leider ist der Charme längst vergangener Tage bereits großteils verblasst, aber ein paar schöne Ecken hat die Stadt trotzdem zu bieten. Viele Souvenirshops reihen sich aneinander. Der Saloon, in dem vor Corona jeden Tag CanCan Shows mit Westernatmosphäre angeboten wurde, hat leider finanziell die Pandemie nicht überstanden und existiert deshalb nicht mehr. Sehr schade, aber es gibt scheinbar noch so eine Show in Dawson City, vielleicht werden wir sie dort besuchen.

    In der Touristeninformation werden wir über die lokalen Attraktionen aufgeklärt und wir erfahren, dass für die Nachmittagsführung durch die Yukon Brauerei noch zwei Plätze frei sind. Ohne langer Bedenkzeit buchen wir die Führung mit anschließender Bierverkostung. Eine nette kleine Privatbrauerei, die es seit zirka 25 Jahren gibt und die letzten Jahre etliche Auszeichnungen für ihre wohlschmeckenden Biere bekommen haben. Wir kosten uns mit einem Biersommelier durchs reichhaltige Sortiment. Begonnen wird mit Lagerbieren und Pale Ale, bis hin zu sehr hopfigen, dunklen Ipa's. Bis zur Hälfte der gekosteten Bierpalette fand ich es sehr gut, leider kann ich mich mit diesen hopfigen Ipa's der zweiten Hälfte der Verkostung nicht anfreunden. Vielleicht muss ich dafür noch ein wenig älter werden.. 😃 sehr schön anzuschauen sind die Etiketten der Bierdosen. Diese werden von lokalen Künstlern designt und haben meist die Natur oder Tierwelt rund um Whitehorse zum Thema.
    Früher wurde hier großteils in Flaschen abgefüllt. Heute wird offen kommuniziert, dass Flaschenabfüllung zu teuer ist und die aus Calgary importierten Dosen deutlich billiger sind. Viel mehr Müll entsteht dadurch und Rohstoffe werden verschwendet und das schlimmste ist, dass in diese Dosen nicht mal 500ml sondern nur 473ml rein passen.

    Am späten Nachmittag besuchten wir noch das Transportmuseum in Whitehorse. Hier werden Transportmittel der letzten 100 Jahre ausgestellt. Besonders beeindruckend war das Flugzeug DC-3 von der Airline Canadian Pacific, dass vor dem Museum aufgestellt ist und sich mit dem Wind mitdrehen kann, weil es auf einem Drehsockel montiert ist. Drinnen konnte man die Transportmittel vom Hundeschlitten bis zum Wasserflugzeug bestaunen. Hier in Whitehorse brachte noch vor 20 Jahren ein Hundeschlittenfahrer im Winter die Post.
    Auf jeden Fall ein sehr schönes, kleines Museum, dass einen Besuch wert ist.

    Abends noch eine kleine Laufrunde am Yukon, danach schliefen wir noch eine weitere Nacht am Parkplatz beim Fluss in Whitehorse.
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