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  • Day 84

    Dempster Highway part 2

    July 20, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    Am 20. Juli starten wir früh los. Das Ziel ist Inuvik, welches ca 500 Kilometer entfernt liegt. Die Landschaft ist wunderschön. Überraschend viele Berge, wir hatten mit einer flacheren Landschaft gerechnet. Aber je weiter wir in den Norden kommen, desto mehr verändert sich die Landschaft. Es wird deutlich flacher. Seen, Flüsse und die Tundra prägen das Landschaftsbild weiter im Norden.

    In Eagle Plains, etwa die Hälfte der Strecke nach Inuvik gibt es nur eine Tankstelle und ein Hotel mit Restaurant. Dies ist allerdings auch die letze Tankstelle bis Inuvik und deshalb tanken wir zur Sicherheit noch einmal. Die Preise sind ähnlich hoch wie in Dawson City, obwohl hier in Eagle Plains das Öl nur so sprudelt.

    Unser nächster Stopp ist der Arctic Circle- der nördliche Polarkreis. Ein nett angelegter Platz mit einem großer Schild und Informationen über den nördlichen Polarkreis und einer Milliarde Mosquitos, die sich über österreichisches Frischfleisch sehr freuen.

    Wir sind anfangs von der Tierwelt etwas enttäuscht, da wir auf der ganzen Strecke von Dawson City bis Eagle Plains nur 1 Eichhörnchen und ein paar Vögel sehen konnten. Auch andere Autofahrer sehen wir eher selten. Diese wilde Straße befahren nur die wenigsten Abenteurer. Plötzlich, wie aus dem Nichts, taucht er auf. Ein großer goldbrauner Grizzley Bär. Böse starrt er uns an und kommt sofort auf uns zu. Wir schauen uns erleichtert an, denn wir sind froh, dass wir im Auto sitzen und uns nichts passieren kann. Der Grizzley dreht aber rasch ab und als ein weiteres Auto kommt haut er schließlich ins Dickicht ab. Später sehen wir noch einen Polarfuchs am Straßenrand, der etwas zerzaust ausschaut und scheinbar mit zwei anhaltenden Autos schon sehr überfordert wirkt. Er dreht eine kleine Runde um die Autos und verschwindet anschließend schnell im Dickicht der arktischen Tundra.

    Auf dem Weg von Eagle Plains nach Inuvik sind 2 große Flüsse zu überqueren. Der Peel River und der MacKenzie River. Auch hier werden wie in Dawson City Fähren eingesetzt um die Locals bzw Overlander sicher über die Flüsse zu bringen. Diese Fährüberfahrten funktionieren reibungslos und wir wechseln nun das kanadische Bundesland. Vom Yukon geht es nach North West Territory. Das bedeutet für uns, dass wir die Uhr wieder um 1 Stunde vor stellen müssen. Teilweise passiert es uns leider, dass wir Bundeslandsgrenzen in Kanada überqueren und erst am nächsten bzw übernächsten Tag draufkommen, dass wir unsere Uhren umstellen hätten sollen. So ist das hald im Urlaub! 😃 Zeit ist hier im hohen Norden sehr relativ, niemand wirkt gestresst. Wir sind schon sehr angepasst! 😃

    Abends kommen wir müde und erschöpft in Inuvik an. An einem kleinen See in stadtnähe finden wir einen schönen Stellplatz, an dem wir uns für die letzten 140 Kilometer nach Tuktuyaktuk ausrasten können und eine sehr entspannte Nacht verbringen werden. Dieser See ist so wunderschön im Sonnenuntergang anzusehen, dass uns vor lauter Kitsch fast das Bier aus der Hand fällt. Jedoch wenn man seinen ganzen Mut zusammen nimmt und den Bus verlässt, dann wird man ein paar Sekunden später von unzähligen Mosquitos attakiert. Diese unsagbar nervenaufreibenden Viecher probieren dann in Augen, Ohren und Nase hinein zu fliegen und in der Zwischenzeit stechen ihre Freunde sogar durch meine Jeanshose und Weste hindurch. Die Leute die hier wohnen haben sich überraschend gut mit diesen Mosquitoschwärmen arrangiert. Es bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig als mit ihnen leben zu lernen. Wir schaffen es leider nicht uns mit den Mosquitos anzufreunden und versuchen so wenig Kontakt mit ihnen zu haben wie nur möglich.
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