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  • Day 237

    Picco de Orizaba, 5636m 1.Versuch

    December 20, 2022 in Mexico ⋅ 🌧 7 °C

    Um kurz vor 1 Uhr stehen wir auf und um 1:30 gehen wir warm angezogen los. Der Weg beginnt sehr steil und schon bald müssen wir ein paar Schichten ausziehen, es ist hier wärmer als gedacht. Im ersten Teil ist die Wegfindung noch recht einfach. Später im sogenannten Labyrinth muss man schon etwas genauer schauen und hier ist auch immer wieder Schnee und vor allem Eis unter der dicken Staubschicht am Weg. Außerdem muss man immer wieder etwas kraxeln, was in dieser Höhe schon sehr anstrengend ist. Nach 4 Stunden kommen wir schon am Gletscher an. 500hm trennen uns nun noch vom Gipfel. Als wir am Beginn des Gletschers stehen ist es noch dunkel und bis zum Sonnenaufgang dauert es noch zirka 1 Stunde. Es ist ziemlich kalt. -15 Grad. Als wir ankommen ist gerade eine andere Gruppe da. 4 Mexikaner mit einer mexikanischen Bergführerin. Die Gruppe dreht hier um. Wir sind verwirrt, denn sie sehen alle noch recht fit aus. Magda, die Bergführerin meint, dass sie umdrehen weil es heute viel zu gefährlich ist am Gletscher. Und falls wir weitergehen sollen wir ja gut aufpassen, denn es ist sehr steil und es gibt nur Eis und keinen Schnee. Das verunsichert uns sehr. Wir gehen ein Stück weiter nach rechts und versuchen die Lage besser einschätzen zu können. Es ist sehr steil und es ist nur Blankeis zu sehen. Wir entscheiden, dass es wohl am vernünftigsten ist umzudrehen, da wir nur ein kurzes Seil und 2 Eisschrauben dabei haben. Außerdem denken wir, dass man einheimischen Bergführen glauben soll, wenn sie sagen, dass es heute zu gefährlich ist. Wir können auch niemanden am Gletscher sehen. Es fällt uns sehr sehr schwer jetzt hier umzudrehen, aber Sicherheit geht vor. Nach einem anstrengenden Abstieg kommen wir sicher bei der Hütte an. Michi unterhält sich mit der Bergführerin, welche die "guten" Tipps für uns hatte und plötzlich meint diese, dass es oben am Gletscher gar nicht gefährlich ist und, dass wir das leicht geschafft hätten. Wir sind sprachlos. Eine Frechheit. Nach einem Gespräch mit einem anderen Local müssen wir feststellen, dass die Bergführerin einfach keine Lust mehr hatte und am Gletscherrand alles erfunden hat , nur um mit ihren Gästen umdrehen zu können, denn sie bekommt von ihren Gästen das gleiche Geld, ob sie nun hochgehen zum Gipfel oder nicht. Tja, auch das ist Mexiko. Ziemlich frustriert und müde überlegen wir was wir jetzt tun. Wir könnten uns erst morgen abholen lassen und es morgen gleich noch einmal versuchen. Aber bei uns ist die Luft draußen. Wenn man es nicht zum Gipfel schafft wegen der Höhe oder einem konditionellen Problem ist es das Eine, aber den Gipfel wegen einem Gschichtl einer Bergführerin nicht zu schaffen ist das Andere und es ärgert uns wirklich sehr! Ich bin müde und möchte gerne nach Hause. Kurze Zeit später kommt unser Transport und bringt uns zurück zum Bus. Wir beschließen ein paar Tage Pause zu machen. Vielleicht versuchen wir es nach Weihnachten noch einmal. Morgen fahren wir nach Puebla. Wir haben dort ein Hotel gebucht und wollen ein paar entspannte Tage am Pool verbringen bevor wir eine Entscheidung wegen eines erneuten Gipfelversuches am Orizaba treffen.Read more