• Oh. Wie. Schön.

    19 сентября, Канада ⋅ ☁️ 16 °C

    [Achtung - dieser Footprint wird etwas länger 😁]

    Heute morgen klingelt der Wecker erst um sieben. Da bin ich schon wach. Ich bin nämlich aufgeregt.

    Wir lösen heute unseren Lotteriegewinn ein und das soll eines der Highlights dieser Tour werden. Die Erwartungen sind also hoch. Nicht immer die besten Vorzeichen ...

    Wer sich jetzt fragt, was das alles mit einer Lotterie zu tun hat: Unser Ziel ist der Lake O'Hara. Dorthin darf nur, wer in der kleinen (und sehr exklusiven) Lodge nächtigt, auf dem Campground sein Zelt aufschlägt - oder eben eines von 40 Daytickets in der Lotterie bei Parks Canada gewinnt.

    Wir sind Gewinner 😁😁😁

    So, genug der Vorrede. Halb neun geht der erste von zwei Shuttle Bussen und wir sitzen drin. Fun Fact am Rande: Das ist ein alter, umlackierter Schulbus.

    Oben angekommen, fängt uns die Stimmung sofort ein. Diese Abgeschiedenheit ist einmalig. Das hier ist ein besonderer Ort. Ein Ort, der unglaubliche Ruhe ausstrahlt (obwohl 38 weitere, aufgeregte Menschen zusammen mit uns aus dem Bus purzeln).

    Wir laufen am See entlang, der noch im Schatten liegt - und genau das macht die Atmosphäre so besonders. Es ist einfach wunderschön.

    Wir wollen den Opabin Circuit laufen, der in den Wald abbiegt, als wir den Lake Ohara etwa zur Hälte umrundet haben. Und dann geht es hoch. Steil hoch. Gefühlt unendlich lange. Eine schnauft wie eine rostige Dampflok, einer lächelt glücklich, als wir uns den Berg hinauf kämpfen. Tatsächlich sind es "nur" etwa anderthalb Kilometer, auf denen unser GPS allerdings 120 zurückgelegte Höhenmeter registriert.

    Oben angekommen, finden sich unsere Gemütslagen wieder zusammen: Es ist so!!! schön. Die Lärchen bekommen langsam ihr gelbes Herbstlaub, der Blick auf die umliegenden Berge ist traumhaft.

    Der Weg ist einfach toll, wir schaffen kaum hundert Meter am Stück, ohne schwärmend und fotografierend stehenzubleiben. Eine Mittagspause am Hungabee Lake, wo wir ganz alleine sind, nur von Landschaft und Stille umgeben, macht das Ganze perfekt.

    Der Abstieg am Ende ist dann ähnlich steil wie am Anfang - mit dem Unterschied, dass es diesmal über Geröll, Steine und hohe Felsstufen geht (was vor allem für Wesen der Gattung Mega-Kurzbeiner zur Herausforderung wird; wenn man sich mit dem Knie einen Kinnhaken verpasst, war die Stufe zu hoch 🤭).

    Ordentlich kaputt, vor allem aber einfach nur glücklich, dass wir dieses Fleckchen Erde erleben durften, sitzen wir nachmittags wieder im Shuttlebus.

    Wir verzichten auf den eigentlich noch geplanten Abstecher zu den Takakkaw-Falls, wollen lieber den Erlebnisen und Eindrücken von Lake O'Hara und Opabin-Plateau noch ein wenig nachspüren.

    So geht der Tag mit wohligem Nichtstun auf dem Kicking Horse Campground zu Ende ...
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