Satellite
Show on map
  • Day 102

    Kanchanaburi

    February 9, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Donnerstag kamen wir dann gegen Abend in Kanchanaburi an. Wir checkten in unser Hostel ein und da uns von einem anderen Gast der night market empfohlen wurde, suchten wir diesen auf. Dort gab es viele verschiedene Essensstände. Überall roch es nach leckerem thailändischem Essen. Die Thaiküche hat mich definitiv schon überzeugt 😍 Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt. Mich persönlich schockierte die Stadt ein wenig, da hier verhältnismäßig viele ältere weiße und alleinreisende Männer sind, welche meistens in Begleitung sehr junger Thaifrauen unterwegs waren. Aber naja, jedem das seine. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen, da wir von der Nacht zuvor noch relativ müde waren. Am nächsten Tag liehen wir uns dann einen Roller um zu den Erawan waterfalls zu fahren. Da Kai sich nicht zutraute mich mitzunehmen und ich überzeugt von meinen Fahrskills bin, nahm ich ihn auf dem Roller mit. Unsere Gastmutti aus dem Hostel schaute sehr verwirrt, als ich den Schlüssel entgegennahm aber ich versprach ihr natürlich den Roller heil wieder zurückzubringen. Manche Sachen sollte man wohl lieber nicht versprechen... 😄 Die Hinfahrt lief trotz Linksverkehr problemlos. Die Wasserfälle befinden sich in einem Nationalpark und es gibt 7 Stufen, welche man "bewandern" kann. Wir liefen alle Stufen ab und plantschen ein wenig im Wasser. Das Baden ist allerdings nur mit Schwimmweste gestattet. Im Wasser befanden sich mehrere Fische, welche einem die Hornhaut abknabberten, was sich doch sehr eigenartig anfühlte 🤔😄 Wir sahen auch mehrere Echsen durchs Wasser schwimmen :)
    Danach machten wir uns auf den Heimweg. Wir sind gerade einmal 5min gefahren, als ich Kai fragte, ob er fahren wolle oder ob es okay sei, wenn ich wieder fahre. Er meinte nur, solange ich ihn heil heimbring, dürfe ich gerne fahren. Dann folgte eine Art Situationskomik, wobei es im ersten Moment weniger witzig war 😄 Ich drehte mich zu ihm rum und sagte "Keine Angst, ich will ja auch heil nach Hause kommen". Dann drehte ich mein Kopf zurück zur Straße, lehnte mich zu weit in die Rechtskurve und keine 5 Sekunden später lagen wir auf dem Boden 😂😂😂 Den Sturz hätte ich zu gern in Zeitlupe gesehen. Natürlich trugen wir beide keine Helme und ich bin ordentlich auf meinen Kopf geknallt. Aber hey, es war nur eine verdammt große Beule aber es bluetete nicht. Da meine Schwestern und ich die Regel haben, dass man nicht rumheulen darf, solange man keinen Knochen oder Blut sieht, war es folglich halb so wild 😄 Ich rief dann trotzdem vorsichtshalber mal meine große Schwester an die sich im medizinischn Bereich top auskennt, um abzuklären ob ich zu einem Arzt muss. Wir einigten uns darauf, dass Kai auf mich aufpassen soll und ich meine Pupillen des Öfteren kontrolliere und ich mich regelmäßig melde und mal einen oder zwei alkoholfreie Tage einlege 😄 Ansonsten trug ich vom Sturz nur ne relativ große Schürfwunde am Bein, eine kleine im Schulterbereich und Rückenschmerzen davon 💪🏿 Kai hatte zum Glück nur aufgeschürfte Knie 😄 Ein Roller ist eben kein Motorrad, man sollte sich demnach nicht so stark in die Kurven lehnen und Helme sind nicht umsonst da.. Naja wieder etwas gelernt, man lernt ja nie aus 🤷🏿‍♀️😄
    Kai fuhr dann netterweise zurück ins Hostel. Ich hatte etwas Angst vor der Reaktion der Hostelbesitzerin. Aber sie war total besorgt um mich und der Roller war zunächst Nebensache. Ich hatte schon Angst, dass ich viel Geld für die Reparatur zahlen müsste.. Sie brachten den Roller zum Mechaniker und den Preis würden sie mir dann am nächsten Tag nennen.. Im Endeffekt waren es 16€ 😂😂 Ein Schnapper also 😄
    Am nächsten Tag trennten sich Kai und meine Wege und nein es lag nicht am Rollerunfall 😄 Er wollte sich in der Stadt ein Tattoo stechen lassen und musste am selben Tag zurück nach Bangkok. Ich war tatsächlich etwas an der Geschichte des zweiten Weltkriegs interessiert und wollte mir den Hellfire Pass anschauen. Ich fuhr mit zwei aus meinem Hostel in einem sehr alten Zug knapp 2,5 Stunden. Dann stiegen wir in einen Bus um und kamen deutlich später als erwartet am Hellfire Pass an, sodass wir nur noch knapp 1,5h Zeit hatten diesen zu besichtigen und demnach lediglich einen Kilometer der ingesamt 2,5km ablaufen konnten. Bei dem Hellfire Pass handelt es sich um eine strategisch wichtige Zugstrecke, welche durch Kriegsgefangene des zweiten Weltkriegs zwischen Thailand und Burma unter unmenschlichen Bedingungen erbaut werden sollte. Ca. 100.000 Gefangene starben beim Bau der Zugverbindung. Durch einen Audioguide konnte man den Erzählungen von Zeitzeugen lauschen, welche dort zur Arbeit gezwungen wurden und diese überlebten. Es war sehr informativ und ergreifend. Ich finde es immer wieder interessant geschlichtes über die Zeit des zweiten Weltkrieges in anderen Ländern zu lernen, da sich der Geschichtsunterricht, zumindest bei mir, leider hauptsächlich auf Deutschland und die angrenzenden europäischen Länder bezogen hat. Von dem hellfire pass hatte ich zumindest noch nie etwas gehört, bevor mir ein Besuch durch Roya und Justin, welche ich in Laos kennenlernte, empfohlen wurde. Danach ging es wieder zurück zum Hostel. Abends gabs dann nur noch eine Rückenmassage um eventuell die Schmerzen des Unfalls etwas zu lindern.
    Am nächsten morgen wurde ich dann um 9 Uhr durch ein Tuktuk an meinem Hostel abgeholt. Ich hatte eine Tour in eine Elefantenauffangstation gebucht. Diese wurde mir von einem anderen Reisenden empfohlen. Ich hatte mich zuvor über die Haltung und Behandlung der Tiere informiert und es schien mir tatsächlich so, als würde es den Tieren dort gut gehen und als würden diese nicht ausgebeutet werden. Zunächst durften wir die Elefanten mit Wassermelonen füttern. Das war schon sehr süß als sie die Wassermelone mit ihrem Rüssel aus meiner Hand nahmen. Danach machten wir bananan-gras-bällchen für die Elefanten und durften diese damit füttern. Die Bällchen durften wir ihnen direkt in den Mund geben. Danach war waschen angesagt. Zuerst reibten wir die Elefanten mit Matsch ein und schrubbten sie dann mit kleinen Besen. Der kleinste von ihnen spritzte uns dann noch mit Wasser aus seinem Rüssel voll, sodass auch wir gewaschen wurden 😄 Danach gabs dann noch ein Thaibufft und dann gings auch schon zurück. Natürlich fand ich den Ausflug zu den Elefanten wunderschön, da ich Tiere generell sehr faszinierend finde. Trotzdem habe ich gemischte Gefühle über das Konzept solcher Einrichtungen. Angeblich handelt es sich um gerettete Elefanten aus dem Zirkus, etc. Aber im Endeffekt werden die Tiere auch in diesem Reservat zu Verhaltensweisen "gezwungen" und sie tragen alle Halsbänder. Eine richtige Antwort warum die Halsbänder nötig seien, konnte mir der guide nicht geben. Das Gefühl einen Elefanten in einem solchen Reservat zu sehen ist absolut kein Vergleich zu der Safari, welche ich in Südafrika schon gemacht habe. Trotzdem war es ein schöner Ausflug für mich und ich hoffe, dass die Elefanten dort auch gut behandelt werden, wenn die Touristen nach Hause gegangen sind.

    Jetzt sitze ich im Minivan zurück nach Bangkok. Mal sehen wie es weitergeht, fi geplant hab ich natürlich noch nichts :)
    Read more