Und wieder eine Borderstory
November 20, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 25 °C
Eigentlich wollte ich euch eine weitere Borderstory ersparen, aber es floss einfach so aus mir heraus.
Wahrscheinlich, um das Ganze zu verarbeiten. 😉
Am 19.11.22 um 12.30 Uhr erreichen wir die Grenze nach Tansania. Die Beamten sind freundlich, und die Ausreise aus Malawi gestaltet sich zügig und problemlos.
Dann folgt die Einreise nach Tansania.
Die Visagebühren können wir in amerikanischen Dollars bezahlen.
Wir haben riesiges Glück, dass der Beamte den 100 Dollarschein, den sie uns in Mzuzu in einer Wechselstube untergejubelt haben, akzeptiert.
Er ist nämlich aus dem Jahr 2003, und diese Noten werden in Afrika nirgends mehr angenommen.
🐖 gehabt!!!🙏
Als wir die Gebühren für den Camper bezahlen wollen, erfahren wir, dass wir diese am Bankschalter einzahlen müssen. Ok, wo ist denn dieser Schalter? Gleich da um die Ecke, heißt es, und es wird irgendwie diffus in eine Richtung gezeigt.
Sehr schnell wird klar, dass der Counter sich NICHT in diesem Gebäude befindet.
Die Schweizer machen sich kurz entschlossen zu Fuß auf den Weg und laufen 20 Minuten durch die unerträgliche Hitze bis zu der Einzahlstelle.
Warum in aller Welt ist die denn nicht hier bei der Grenzstation?
Die Antwort ist, dass eine neue Borderstation gebaut wird, von der niemand weiß, wann sie fertig sein wird. Aber die Zahlstation ist sinnigerweise schon mal dahin verlegt (outgesourced) worden! Zur Freude aller Overlander, welch ein touristenfreundlicher Service 😬😉
Viktor und Kai schicken einen jungen Grenzhelfer los, der mit seinem Moped zu der Paystation braust, um den Betrag einzuzahlen.
Vorher aber müssen wir noch auf dem schwarzen Markt tansanische Schillinge kaufen; Dollars nehmen die an dieser Zahlstelle nicht 🤔. ( Fürs Visum ausschließlich USD, jetzt unter keinen Umständen. Wer kann mir das erklären?)
Für 35 Dollar ( unsere allerletzten) erhalte ich 67000 Schillinge.
Wieder zurück im Gebäude erfahre ich von Karola, dass sie 77000 bekommen hat. 😡👹
Ich bin stinksauer. Schon wieder hat mich so ein Lump, dem ich blind vertraut habe, übers Ohr gehauen,
Ich schieße förmlich aus dem Gebäude und suche nach dem Typ. Obwohl er sich im Schatten einer Baracke versteckt, finde ich ihn.
Er ist ca 2 Meter groß und 6 mal so dick wie ich. Aber das ist mir in dem Moment vollkommen egal.
Mit meinen ganzen 1,61 Metern baue ich mich vor ihm auf und tobe und schimpfe, was das Zeug hält.
Ich hätte ihm vertraut, und er habe mir in die Augen gesehen und mich trotzdem übelst beschissen. Ich würde mich schämen, wenn ich seine Mutter wäre. So etwas wäre nicht anständig, sondern im höchsten Maße verabscheuungswürdig. Meine wütenden Augen sind so weit aufgerissen, dass sie beinahe aus ihren Höhlen fallen.
Ein Polizist mit schwerem Gewehr steht ein wenig abseits der Szene und tut scheinheilig, als habe er nichts bemerkt.
Ich rufe ihn hinzu und berichte, dass ich schon bei meinem ersten Schritt in sein Land betrogen werde.
Schnell begreife ich, dass die zwei unter einer Decke stecken.
Das aber darf er sich unter keinen Umständen anmerken lassen. Wer will schon ein korrupter Cop sein?
Zudem registriert er, wie maßlos empört ich bin und flüstert dem Geldtypen schließlich etwas zu. Der kramt umgehend in seiner Hosentasche, zieht einen 10000 Schilling Schein heraus, reicht ihn mir und entschuldigt sich für sein schlechtes Benehmen.
Entschuldigung angenommen und Respekt vor dieser Reaktion!
Während es anfänglich verdächtig schnell ging, haben wir durch die «Bank- ind Tauschaktion» weit über eineinhalb Stunden verloren😱.
Doch schließlich knallt der Stempel in unseren Pass und wir haben unser 90- tägiges Visum für Tansania.
Gerädert, aber trotzdem glücklich fahren wir von dannen.
In Mbeya kämpfen wir uns durch den abendlichen Verkehr zur Utengule Kaffee Farm.
Nach den Plumskloerfahrungen tauchen wir hier in eine andere Welt ein.
Ich freue mich drauf🙏👍😉
Noch eine kurze Erklärung des Wappens von Tansania:
Das Gelb oben steht für die Bodenschätze des Landes,
Grün soll das Land, Blau das Wasser und Schwarz die Menschen repräsentieren
Die Fackel steht für Freiheit, Aufklärung und Wissen. Als so genannte Uhuru-Fackel wurde sie erstmals im Jahr 1961 auf dem Gipfel des Kilimandscharo gehisst und ist ein populäres nationales Symbol.
Das rote Feld symbolisiert die fruchtbare rote Erde. Die Wellenbänder stehen für Land, Meer, Seen und Küstenlinien des Landes. Axt und Hacke stellen typische Werkzeuge der Menschen dar, die das Land aufgebaut haben, der Speer steht für die Verteidigung der Freiheit Tansanias. Die Schildhalter sollen die Gleichheit und die Kooperation beider Geschlechter andeuten, die beiden Pflanzen repräsentieren die Landwirtschaft;
der Kilimandscharo unten und die Stoßzähne an den Seiten sind Beispiele für die Natur des Landes.Read more







