Percebes - eine gefährliche Delikatesse
27. mars, Spania ⋅ ☀️ 15 °C
In Corme besuchen wir ein riesiges Denkmal für Percebes.
Wer oder was, bitteschön, soll das denn wieder sein?
Percebes, auch Entenmuscheln genannt, findet man an den schwer zugänglichen Felsen
der Costa da Morte.
Sie leben inmitten der Meeresbrandung und ernähren sich von Plankton, das sie aus der Gischt filtern und den ganzen Tag in sich hineinstopfen.
Es sind Zwitter, die unter ihrem Panzer kleine Fangarme haben.
Mit dem einen holen sie das Plankton aus dem Wasser, mit dem anderen saugen sie sich an den Klippen fest.
Trotz ihres widerwärtigen Aussehens- sie erinnern an die Fingernägel des Teufels - werden sie von Feinschmeckern sehr geschätzt. Die daumengroßen Kreaturen gehören zu den begehrtesten Gourmet-Gerichten.
Für diesen Hype riskieren
Percebes-Hunter an der Atlantikküste Portugals und Spaniens täglich Kopf und Kragen.
Vieles muss zusammenkommen, damit man Percebes ernten kann: Der Mond sollte mitmachen und auch das Meer. Nur an Tagen um Vollmond oder Neumond führen die Gezeiten zu besonders niedriger Ebbe. Die brauchen die Fischer, um an die Entenmuscheln zu kommen, die sonst zu tief unter Wasser liegen. Auch dürfen die Wellen nicht zu hoch und kräftig sein.
An einem Gürtel trägt der Percebeiro sein wichtigstes Werkzeug, eine Art verlängerten Meißel, die sogenannte Arrelhada.
Mit der kratzt er, mitunter kopfüber am Seil hängend, die Krebse von den Steinen.
Dabei dürfen die wagemutigen Männer das Meer nicht eine Minute aus den Augen lassen.
Ist eine Welle zu groß, springen sie blitzschnell den Felsen hinauf, halten sich kurz fest, klettern wieder hinab und arbeiten weiter.
Die Hunter jagen übrigens nicht vom Boot aus, sondern paddeln mit Bodyboards in die Brandung.
Mit Booten dürfen die Fischer nicht hinausfahren, weil sie dann zu viele der Tiere mitbringen könnten und ihren Bestand gefährden würden. Das Gewerbe ist ziemlich strikt reguliert, es gibt festgelegte Fangzeiten und maximale Mengen, die gefischt werden dürfen.
Im Hafen angekommen müssen die Männer ihre Beute sortieren und säubern, bevor sie auf der Fischbörse versteigert werden.
Percebeiro zu sein ist ein Knochenjob. Manche von ihnen haben ihr ganzes Leben Entenmuscheln von den Felsen geschabt und dabei dem Tod mehr als einmal ins Auge geblickt.
Unfälle kommen leider immer wieder vor, manchmal leichte, bisweilen schwerere und hin und wieder sogar tödliche.
Weiße Kreuze für die, die es nicht geschafft haben, sind in den Sammlergebieten entlang der galizischen Küste ein ganz normaler Anblick. Unter anderem deshalb nennt man diese Gegend auch die „Todesküste”.
Preiberos sollen übrigens nach einer
Mischung aus Shrimps, Krebsen und Muscheln schmecken. Liebhaber schwärmen:
Wie Brandung, Plankton, Gischt und Ozean. 😱
Ein Gaumenerlebnis also, das einen hohen Preis hat.
Unserer Meinung nach einen zu hohen, wenn man bedenkt, dass Percebeiros ihre Gesundheit und manchmal sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, um die hässlichen Kreaturen aus dem Meer zu holen.Les mer









