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- Dag 5
- onsdag 21 juni 2023
- ☁️ 36 °C
- Höjd över havet: 24 m
VietnamHanoi21°1’12” N 105°50’42” E
Tag 4: Hanoi - Pausentag

Heute ist ein ruhiger Tag vorgesehen, damit wir uns ein bisschen erholen. Während unser Wecker deshalb erst um 8 Uhr klingelt (für meinen Geschmack immer noch ziemlich früh), hat der Rest unserer Reisetruppe heute schon die erste Zeremonie im Rahmen der Hochzeit. Jan und seine Mutter besuchen Nhungs Eltern, bringen Geschenke und erklären, dass Jan Interesse an Nhung hat und sie kennenlernen möchte.
Normalerweise liegen zwischen den einzelnen Ritualen mehrere Monate, aber da alle nur ein paar Wochen hier sind (und Jan und Nhung sich ja eigentlich schon lange kennen) muss alles auf ein paar Tage verkürzt werden. Am Sonntagmorgen werden wir deshalb auch noch die Verlobung feiern, bevor Abends dann direkt die Hochzeit folgt.
Nach dem Frühstück entspannen wir ein wenig im Hotel, bevor wir zum Mittagessen mit Nhungs Familie eingeladen sind. Die Eltern freuen sich sehr, uns wiederzusehen und fragen nach unseren bisherigen Erlebnissen, Nhung kommt kaum mit dem Übersetzen hinterher. Außer Jan, seiner Mutter, Nhung und ihren Eltern sind auch ihre beiden Schwestern und der Mann der älteren Schwester dabei. Nhung und ihre Mutter bestellen Essen für alle, sodass wir wieder die Möglichkeit haben, viele unterschiedliche Gerichte zu probieren. Für unsere Seite des Tischs werden weniger scharfe Gerichte gewählt, so gibt es den Hummer zum Beispiel mit Käsesoße statt scharfer Soße, was sehr gut schmeckt. Der Vorteil daran, dass sich alle aus der Tischmitte bedienen, ist außerdem, dass man zuerst beobachten kann, wie die Gerichte richtig gegessen werden. Zum Glück konnte ich schon vor der Reise mit Stäbchen essen, aber mit der täglichen Übung geht es auch jedes Mal besser von der Hand.
Während des Essens fragt man mich, ob ich Interesse habe, am Sonntag auch ein traditionelles Gewand, genannt áo dài, zu tragen, das eine der Schwestern auch heute zum Essen an hat. Natürlich lasse ich mir so eine Chance nicht entgehen und Nhungs Mutter freut sich sehr, als ich zustimme. Nach einigen Diskussionen auf Vietnamesisch, ob ich mit der Schwester zu deren Schneider, am Samstag in ein Geschäft oder heute noch zur Schneiderin der Mutter gehe, wird entschieden, den Ausflug direkt nach dem Essen zu erledigen.
So fahren wir nach dem Essen mit Nhung und ihrer Mutter zur Schneiderin, in deren Geschäft lauter tolle áo dài in allen Farben des Regenbogens hängen. Man fragt mich, welche Farbe ich bevorzuge (blau steht mir zum Glück immer) und diskutiert dann kurz auf Vietnamesisch, bevor die drei Frauen mich kurzerhand in eine dünne weiße Hose und einen dunkelblauen áo dài mit Perlenrand stecken. Nhung übersetzt mir die Komplimente der Schneiderin und ich finde ebenfalls, dass mir die Farbe sehr gut steht. Schnell wird das Gewand an ein paar stellen leicht angepasst, nochmal anprobiert und den Rest näht die Schneiderin dann bis Samstag zurecht. Man kann das Gewand auch einfach leihen für die Hochzeit, ich möchte es danach aber gerne behalten. Der Ausflug hat nicht mal eine halbe Stunde gekostet und Nhung bestellt uns anschließend ein Taxi zum Hotel.
Dort ruhen wir uns nochmal ein wenig aus, bevor wir beschließen, noch ein bisschen bummeln zu gehen. Nach meinem Erlebnis mit der Schneiderin ist Michael jetzt fasziniert und beschließt, sich einen maßgeschneiderten Anzug machen zu lassen. Anzüge von der Stange passen immer entweder in Weite oder Länge nicht und hier ist es vergleichsweise günstig. Nach kurzer Internetrecherche ist auch ein passendes Geschäft ausgewählt.
Der Laden sieht schon beim Betreten aus, wie man sich einen Herrenschneider vorstellt. Zum Glück sprechen die Leute dort Englisch und auch unsere Zeitangabe, dass wir nur bis Ende nächster Woche in Hanoi sind, stellt kein Problem dar. Michael bekommt verschiedene Stoffe und Anzugvarianten präsentiert, darf Taschen und Schnitte auswählen und wird schließlich vermessen. Das Ausmessen und der Laden sehen in etwa so aus, wie ich mir Ollivanders Zauberstabladen immer vorgestellt habe, nur dass sich das Maßband zwar schnell, aber nicht von selbst bewegt.
Währenddessen kommt ein älterer Herr in den Laden, der uns als Chef, Schneider und Vater des Mannes, der uns bedient, vorgestellt wird. Es handelt sich bei dem Geschäft um einen Vater-Sohn-Betrieb. Der Vater misst lieber nochmal selbst nach und macht Michael ein Kompliment für dessen Größe.
Für Montagnachmittag wird ein Termin zur Anprobe vereinbart, damit noch Zeit für kleinere Anpassungen bleibt.
Anschließend laufen wir noch ein bisschen durch ein paar Geschäfte und schauen nach T-Shirts, finden aber nichts. Da wir für einen Pausentag schon wieder relativ viel erlebt haben, kauft Michael uns zum Abendessen noch ein paar belegte Baguettes, deren Namen ich mir nicht merken kann. Wir essen am See, bevor wir ins Hotel zurückgehen und unsere Sachen für Morgen packen. Da geht es für zwei Tage zur Halong Bucht, wo wir eine Schiffstour gebucht haben.
Als Michael an der Rezeption Bescheid sagen möchte, dass wir die nächste Nacht nicht im Hotel sind, wissen die schon Bescheid. Der Touranbieter hat angerufen, um auch unsere Abholzeit zu bestätigen. Datenschutz scheint hier wirklich kein Thema zu sein, aber dafür ist man überall sehr bemüht, es für uns so unkompliziert wie möglich zu gestalten und aufzupassen, dass wir nirgends verloren gehen.Läs mer
ResenärDas ist ja ein edles Blau! Du wirst der Braut Konkurrenz machen 😉.
Resenär
Du wirst Applaus und große Augen ernten. Mit diesem Kleid möchte ich Dich auch mal sehen...