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  • Day 4

    Alles-ist-möglich-Dienstag

    March 23, 2021 in Curacao ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute früh kommt Edi auf die wunderbare Idee, Pfannkuchen zum Frühstück zu machen. Das Wetter ist nicht ganz so sonnig wie bisher, tut unseren verbrannten Nacken aber auch mal ganz gut. Der Vorteil ist eben, dass es hier selbst bei Regen oder auch in der Nacht nie kalt wird. Es bleibt einfach seine 24 Grad und man kann trotzdem im T-Shirt (oder halt ohne) rumlaufen.
    Was steht auf dem Programm? Es ist unser letzter Tag vor dem geplanten Lockdown, der uns hier überrascht hat. Von daher wollen wir heute nochmal ein wenig rausfahren.

    Einige wenige Kilometer nördlich haben wir die Tomasito Cave ausgemacht. Extra noch Insta-Bilder als Inspiration angeschaut. Die Höhle ist eigentlich eher ein Wasserloch, ähnlich einem Natural Pool und für sowas sind wir immer zu haben. Auf dem Weg dorthin regnet es sogar ein paar Tropfen. Angekommen, finden wir nähere Infos heraus. Die Höhle befindet sich auf dem Gelände eines Resorts. Und am Resorteingang möchte ein Wärter ein paar Dollar kassieren. Erstmal sagt er, es öffnet erst um 8 Uhr, wir sind halt 15 min zu früh. Johnny diskutiert so lange mit ihm, bis er uns erstens reinlässt, zweitens ohne Geld (wir hatten auch nichts mit) und drittens den Weg erklärt und schließlich vorausfährt! Hätten wir aber auch ohne seine Hilfe gefunden.

    Es ist keiner da, wir haben den Pool für uns allein. Treppe runter und dann sieht man das Wasserloch. Johnny ist noch nicht wirklich drin, da hat er sich schon die Hand an einem scharfen Felsen aufgeschnitten. Es ist interessant, wo der „Stöpsel“ ist, aus dem das Wasser zu- und abfließt. Jedenfalls merkt man auch hier den Wellengang. Wir machen uns einen Spaß daraus, ähnlich zu posieren wie die Schönheiten auf Insta…
    Raus aus dem Loch machen wir einen kurzen Abstecher an die Küste hier, treffen ein paar Locals. Es ist immer interessant zu erfahren, was sie vom Lockdown, von der „Besetzungsmacht“ Niederlande usw. halten.

    Daheim hängen wir uns in die gemütlichen Hängematten. Zu Mittag gibts wieder Hähnchen-Stripes, diesmal mit Chili-Soße. Von dem Hähnchen werden wir noch eine ganze Zeit lang was haben, da wir einen 2,5-Kilo-Beutel gekauft haben. Heute ist ja alles möglich, daher gibts sogar Nachtisch: Vom letzten Broteinkauf kamen die Jungs mit „Cookies“ zurück, für jeden einer. Den schaffen wir nichtmal auf, so riesig sind die Zimtdinger.

    Am Nachmittag machen wir uns wieder auf zum Playa Grandi, auch Playa Piscado genannt, weil hier so viele Schildkröten sind. Es sind auch heute wieder einige Turtles unterwegs, kleine und große, und man kann sie gut beobachten und verfolgen. Außerdem nehmen die Fischer gerade riesige Thunfische auseinander, da lohnt sich ein Blick über die Schulter.
    Treffen Anne und Anke, unsere Nachbarinnen. Die wollen gern noch zur Blue Room Cave, wo wir ebenfalls hinwollten. Es gibt aber offensichtlich nur einen Anbieter - Captain Good Life - der laut einem Guide nicht zuverlässig ist. Außerdem geht seine letzte Tour um 15 Uhr los. Wir wollen es drauf ankommen lassen und machen uns auf den Weg Richtung Süden zum Playa Santa Cruz. Orte namens „Santa Cruz“ gibts wohl zuhauf in allen Länder, die ein wenig Spanisch sprechen.

    Von diesem Strand, der übrigens ganz schön ist, finden wir einen Trampelpfad in der Nähe von Captain Good Lifes Basis. Ein Hund geht uns voran, wir taufen ihn „Grischa“. An jeder Abzweigung wartet er und läuft dann weiter vor. Bis zu einem kleinen Strand namens Santu Pretu weist er uns so den Weg, dann bleibt er zurück. Wie wir später erfahren, wird dieser kleine Strand manchmal für Drogengeschäfte aus Südamerika genutzt, gerade eine Woche später fängt man hier eine Lieferung ab. Wir schlagen uns weiter durch die Büsche und an der Steilküste entlang, bis wir am richtigen Platz angekommen sind. Ganz ehrlich, man braucht kein Boot um hierher zu schippern. Ein kleiner Spaziergang und man ist vor Ort. Auch die Sorge, dass man aus dem Wasser nicht rauskommt weil die Felsen zu hoch sind, ist unbegründet. Es geht ganz prima.

    Die Blue Room Cave ist eine Höhle, die beim richtigen Wasserstand in satten Blautönen erstrahlt. Man muss je nach Gezeit ein wenig durch den Höhleneingang tauchen oder zumindest den Kopf einziehen. Erst passen Harry und ich auf unser Gepäck auf, dann schwimmen wir einfach alle rein. Ich finde es unter Wasser richtig schön blau, über Wasser stört das einfallende Licht der tierstehenden Sonne ein wenig. Wir spielen „Last-Man-Standing“ auf einem Felsen mitten in der Höhle und tauchen in ein paar Ecken. Johnny schrabbt sich den Rücken auf beim Versuch, durch einen Unterwasser-Torbogen zu tauchen. Ich fliege draußen ein paar Runden mit der Drohne, soweit der Wind es zulässt.

    Zurück am Ausgangspunkt haben wir eigentlich noch eine Fahrt in die Santa Martha Bay vorgehabt, aber hier am Playa Santa Cruz ist es richtig schön. Die Jungs zieht es gleich wieder ins Wasser, weil da auch ein paar Trampoline (wohl von Captain Good Life) herumschwirren, eins muss für die Wasserspiele herhalten. Ich fliege nochmal mit der Drohne raus, klatsche auch ein paar mal irgendwo gegen aber immer hält sie es aus. Hier können wir richtig gut Braun-Pelikane beobachten, die sich aus 10 Metern ins Wasser stürzen, um Fische zu fangen. Sieht brutal aus, wir nennen sie „Amokflieger“. Einen krieg ich ganz gut mit der Handkamera eingefangen.

    Abendessen besteht heute aus Chili con Carne, endlich mal wieder! Bei dem herrlichen Sonnenuntergang schmeckt es doppelt besser. Später legen die Jungs noch Grillfleisch für morgen ein. Eigens hergestellte Marinade wird sanft ins Fleisch einmassiert… ganz klar zu erkennen: Nachdem heute der Alles-ist-möglich-Dienstag war, kehren wir morgen kulinarisch wieder in alte Muster zurück.
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