2020 Ägypten

January 2020
A 15-day adventure by Thomas & Susanne Read more
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  • Day 1

    Tag 1 - Ankunft in Hurghada

    January 12, 2020 in Egypt ⋅ ⛅ 20 °C

    Endlich mal wieder 14 Tage Urlaub. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht, und ich freue mich richtig darauf!
    Da kaum jemand sich gern 2 Wochen Urlaub nimmt, um gemeinsam tatsächlich nichts zu tun, hatte ich erwartet allein zu fliegen. Einfach in ein warmes Land, all-inklusive Hotel, das war’s. Ich will nicht viel unternehmen, sondern einfach Zeit für ein paar Nebensächlichkeiten haben und schweigen.
    Überraschend haben meine Eltern zugesagt. Und so reise ich nach längerer Zeit mal wieder mit meinen Eltern in Urlaub, nach Ägypten. Sie haben versprochen mich schweigen zu lassen.

    So geht es am Sonntag Nachmittag los. Es ist Mamis Geburtstag, den wir als Familie ein wenig im Restaurant gefeiert haben. Anschließend dann zum Flughafen nach Köln.
    Wir meistern den Check-In, den Flug selbst und die Einreise mit Visa ganz entspannt. Ich bin bei Flügen jedes Mal neu dankbar für meine Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Funktion. Die kleinen Kinder im Flugzeug haben es nicht leicht, ebenso ihre Eltern, ebenso alle anderen Passagiere, die das Geschrei (der Eltern UND Kinder) anhören müssen. Mir fällt jetzt auch wieder ein, warum ich unbedingt ein Erwachsenen-Hotel buchen wollte…

    Bis wir unseren Bus zum Hotel gefunden haben, dauert es ein wenig, einfach weil sehr viele Passagiere zeitgleich ankommen und alle die Burschen umringen, die die Busnummern durchgeben. Dass aktuell viele ältere Semester unterwegs sind, macht die Situation ein wenig komplizierter. Ich frage mich, ob die Eltern sich auch allein zurechtgefunden hätten. Jedenfalls können wir etwa um kurz nach 1 Uhr nachts im Hotel einchecken.
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  • Day 2

    Erster Tag in Hurghada

    January 13, 2020 in Egypt ⋅ ⛅ 20 °C

    Morgens sind wir noch nicht ganz fit, aber der Tag ruft. Die Sonne geht hier etwas früher auf als in Deutschland, dafür um 17 Uhr aber auch schon unter.
    Wir haben zwei Doppelzimmer in direkter Nachbarschaft (somit hat jeder seine Ruhe) und zwar im 6. Stock, ganz im linken Flügel des Gebäudes. Vom Balkon der Blick aufs Meer und zum Strand. Die Entfernungen zum Essen und zur Lobby sind nicht so weit, aber ein paar Meter und vor allem Treppen sind es schon. Treppensteigen ist das Mindeste, was wir hier an Bewegung brauchen.

    Wir hören uns die Ausflugstipps der Reiseleitung an, entschließen uns aber dagegen. Die interessanten Ausflüge gehen nach Kairo und zu den Pyramiden, aber da gehts am besten mit dem Flieger hin und dafür sind wir einfach zu bequem und vielleicht auch zu geizig. Ich persönlich habe z.B. keine Lust, mich in der Hauptstadt durch einen Basar zu wühlen. Da reichen die paar aufdringlichen Verkäufer vor Ort schon voll und ganz.
    Der Strand ist nicht groß, es gibt Sonnenschirme und Sonnenliegen, die natürlich größtenteils besetzt sind. Sind vor allem Deutsche, Russen und Engländer anwesend, wenn ich das richtig einordne. In der künstlich angelegten Lagune oder Bucht kann man ganz hervorragend schwimmen, das Wasser ist mit 21 Grad eine gute Abkühlung.

    Zu essen gibt es natürlich mehr als genug. Na klar, man findet immer etwas, das fehlt. Mir fehlen z.B. frische Ananas und Wassermelone. Und anständiger Aufschnitt. Und all die Zutaten für ein britisches Frühstück. Aber wer weiß, wie viel ich essen würde, wenn’s das noch alles gäb. Daher sind wir sehr zufrieden mit dem kulinarischen Angebot.
    Es gibt ein Hauptrestaurant, in dem es Frühstück, Mittag und Abendessen gibt, und 4 weitere A-la-carte-Restaurants fürs Abendessen. Wir finden schnell heraus, wie die Bedienung an den Tischen funktioniert und wo es welche Speisen gibt.
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  • Day 5

    Routine

    January 16, 2020 in Egypt ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir kommen relativ schnell in eine gewisse Routine, was den Tagesablauf angeht. Ich liebe Routine, sie entschleunigt das Leben und macht es weniger kompliziert.
    Um 9 Uhr gehen wir zum Frühstück. Es gibt alles, was das Herz begehrt, nur dass nicht alles schmeckt. Beim Livecooking gibt es Omelett und Pfannkuchen, auch Nutella entdecken wir nach ein paar Tagen. Ansonsten Cerealien, Früchte und natürlich Brot und alle dazu gehörigen Dinge. Wie gesagt, nachdem ich die Bohnen und Würstchen einmal probiert habe, lasse ich lieber die Finger davon.

    Nach dem Frühstück gehen die Eltern immer spazieren, mal in diese, mal in die andere Richtung. In der Zeit kann ich meine Stille Zeit machen, lesen oder schreiben oder was auch immer grad ansteht.

    Gegen halb 12 wird es Zeit raus in die Sonne zu gehen, weil auch der Putzmann sonst nervös wird. Am Strand hoffen wir dass die Wassergymnastik mit der lauten Musik schnell vorbei ist. Müssen uns Sonnenliegen und einen Windschutz organisieren und uns Matratzen besorgen. Darauf lässt sich prima liegen. Ich muss mich echt wundern, dass ich auch nach einigen Tagen keinen Sonnenbrand bekomme, obwohl wir uns nicht eincremen. Die Sonne scheint sehr ungefährlich zu sein. Ich kriege keine Farbe ab, Papa schon eher. Wir übertreiben es aber auch nicht mit der Sonne, eine Stunde oder etwas mehr, dann gern noch zur Abkühlung ins Meer.

    Gegen 14 Uhr ist Mittagessen. Schon ein reichhaltiges Buffet, aber man darf es nicht übertreiben. Wir wundern uns, dass die Kellner jeden Tag da sind, morgens, mittags und Abends, und das ganze über eine Woche. Wollen sie so viel arbeiten oder müssen sie? Scheint hier eine ganz andere Arbeitsmoral zu sein.

    So gegen 17:30 Uhr (da ist die Sonne schon untergegangen) treffen wir uns meistens in der Lobby, um etwas Karten zu spielen und bunte Cocktails zu schlürfen. Jeden Tag probieren wir einen neuen. Die ewige Bestenliste im Skib-Bo führt aktuell Papa an, ich dahinter und Mami als Schlusslicht. Aber noch ist nichts entschieden.

    Um 18:30 Uhr öffnen die Restaurants, es gibt das Hauptrestaurant, ein kleineres eine Etage darüber und noch die drei A-la-Carte-Restaurants, die man vorbuchen muss. Ziemlich viele leckere Sachen! Ich bin dankbar, dass die hier scheinbar echte Cola verzapfen und kein Sirup-Getränk. Wir hauen auch ganz schön rein, probieren eine Menge Dinge, ob wir sie kennen oder nicht.
    Nach dem Essen spielen wir manchmal noch Billard oder wir ziehen uns einfach zurück. Keine Ahnung was die Eltern machen, vermutlich lesen. Das mach ich auch manchmal. Hab ja eine gewisse Anzahl Bücher mitgenommen…
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  • Day 7

    Was wir so alles ausprobieren

    January 18, 2020 in Egypt ⋅ ☀️ 21 °C

    Ich mach mir langsam Sorgen um Mutti. Die futtert hier alles in sich rein, was sie findet. Hab sie gefragt was los ist. Antwort: „Ist alles bezahlt.“ Bis dato hat keiner von uns die üblichen Magenprobleme.
    Es ist schon lustig mit den Eltern zu verreisen. Habe erfahren, dass sie noch nie eine Pauschalreise gemacht haben, überhaupt noch nie in einem all-inklusive-Hotel waren, bisher immer nur in Hotels mit Frühstück oder mit Reisegruppen unterwegs gewesen. Da wundert es mich nicht, dass sie sich manchmal am Flughafen oder im Hotel eigenartig verhalten. Macht ihr das mal, dann werdet ihr wissen was ich meine. Englisch können sie nicht, russisch und deutsch verstehen hier zu viele, also bleibt als Geheimsprache nur Plattdeutsch. Damit wird JEDE Situation urkomisch. Meine Eltern sind wie sie sind, auch manchmal peinlich^10, aber ich liebe sie.

    Ab und zu machen wir auch ein Workout im Kraftraum, je nach Tagesform. Habt ihr schon mal gemeinsam mit euren Eltern trainiert? :-) Ich habe mich für ein Beweisfoto sogar zu so einem typischen Spiegel-Selfie hinreißen lassen.
    Papa gönnt sich nach ein paar Tagen einen Haarschnitt in der Stadt, die Preise im Hotel sind einfach zu hoch. Bisschen kurz geschnitten für meine Begriffe aber ihr seht ja wie er sich freut :-) Da ist man doch froh, dass er sich auch noch eine Kappe als Sonnenschutz gekauft hat.

    Mich stört ziemlich, dass wir in unseren Zimmern im linken Flügel recht viel vom Straßenlärm mitbekommen. Zudem befindet sich praktisch direkt unterhalb die Heizungsanlage für das gesamte Hotel, die immer wieder an und aus geht und sich anhört wie ein großer Generator. Erst war’s ok, aber mittlerweile fehlt mir die Stille. Genau darum wollte ich doch hierher!
    Außerdem stört mich jetzt langsam auch mein Möchtegern-Bart. Könnt ja das Gesicht voller Gräten auf den Fotos sehen. Ich denke das muss ein Ende haben.
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  • Day 9

    Veränderungen

    January 20, 2020 in Egypt ⋅ ☀️ 19 °C

    Am Sonntag bin ich umgezogen. Mir war es dann doch langsam zu laut mit der Heizungsanlage. Insgesamt muss ich sagen, dass der Lärm einen einfach nicht zur Ruhe kommen lässt. Und das, obwohl ich an den Strand mit meinen Kopfhörern gehe, damit ich MEINE Musik hören kann. Aber ich akzeptiere, dass sich eine Pauschalreise nicht als Schweigeurlaub eignet. Muss wohl doch nochmal auf den Jakobsweg.

    Mein neues Zimmer ist im 7. Stock, und zwar ganz im rechten Flügel. Ich mache also jetzt noch mehr Treppentraining, habe es dafür aber nicht weit zu den Restaurants, die liegen ebenfalls im rechten Flügel. Ich zeige mal ein paar repräsentative Fotos.
    Muss nach einem Tag leider feststellen, dass sich tagsüber die Musik aus der Musikanlage am Pool ungünstig an den Hauswänden reflektiert und direkt in mein Zimmer schallt. Abends noch lauter die Live-Shows der Animation. Ich bin echt kein Sensibelchen, würde es mir trotzdem anders wünschen. Jetzt werde ich aber nicht nochmal umziehen, das kommt mir albern vor. Um 23 Uhr muss wegen Nachtruhe sowieso alles ruhig werden, früher schlafe ich eh nicht.

    Der Bart ist zwischenzeitlich auch weg. Hab mich zuletzt gefühlt wie ein Kater mit diesen Schnurrhaaren an der Seite.

    Ebenfalls am Sonntag Abend sind wir im mediterranen A-la-carte-Restaurant „Elia“. Das Essen schmeckt hervorragend, wirklich nochmal besser als beim Buffet. Bin froh, dass wir es doch noch ausprobiert haben. Wir hatten Angst dass es praktisch nur Meeresfrüchte geben würde, dem war aber nicht so. Ich hatte z.B. ein leckeres Rindersteak.
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  • Day 15

    Letzte Tage und Abreise

    January 26, 2020 in Egypt ⋅ ☀️ 18 °C

    In der zweiten Woche ist es manchmal fast schon kalt und sogar mal stürmisch. Wir liegen trotzdem jeden Tag am Strand. An manchen Tagen muss man sich einfach wundern, wo auf einmal die vielen Gäste herkommen. Wahrscheinlich reisen die Nachts an und dann wird es beim Frühstück schon eng, wir bekommen nicht auf Anhieb Plätze und am Strand sind alle Windschutz-Aussteller schon vergriffen. Aber wenn man ein paar Minuten Geduld mitbringt, gibt sich das alles wieder.

    Am Donnerstag sind wir Abends wieder in einem A-la-carte-Restaurant. Schmeckt hervorragend, aber ich bin Abends so richtig voll. Beschließe, am Freitag mal weniger zu essen. Also lasse ich Frühstück und Mittag einfach aus.
    Für Freitag habe ich mir ein Wellness-Paket gekauft . Die wollten 20 Euro (pro Person!) dafür, dass man eine Stunde die Sauna benutzen kann! Sollte ich zuhause mal einführen. Also kaufe ich eine Komplett-Anwendung für 75 Euro und frage ob ich schon früher kommen kann um die Sauna zu benutzen - das ist kein Problem. Die haben nicht bedacht was für ein Fuchs ich bin. Stellt euch vor, du bekommst eine 90-minütige Behandlung, davon geht die Hälfte für eine Massage drauf. In der verbleibenden Zeit musst du nacheinander in die Sauna, ins Dampfbad, ins Hammam zum Peeling und für eine Gesichtsmaske und in den Whirlpool. Wie viel Zeit wirst du vermutlich in der Sauna verbringen? Richtig, wahrscheinlich nur ein paar Minuten.

    Also finde ich mich einundhalb Stunden früher dort ein und beginne so richtig zu saunieren. Ich liebe es. Bin ganz allein im Spa, herrlich. Als dann mein Programm beginnt, darf ich wirklich nur ganz kurz in die Sauna, dann muss ich weiter. Alles richtig gemacht.
    Nach der Massage fühle ich mich natürlich großartig. Alles in allem hat es sich für mich gelohnt, auch wenn der Preis hoch war.

    Am Sonntag werden wir um halb 11 im Hotel abgeholt. Spielen vorher noch eine Runde Billard, sobald wir das Gepäck abgegeben haben. In diesen zwei Wochen haben wir fünf oder sechs Spiele gemacht. Dieses hier ist das erste, das wir regulär beenden. Vorher hat immer Papa oder ich die schwarze Kugel aus Versehen reingeballert.
    Fast jeden Tag spielen wir Skip-Bo, und es geht nicht nur um den Tagessieg, sondern um den Gesamtsieg für diesen Urlaub, so dass wir eine ewige Bestenliste führen (sieht man auf dem Foto). Auch am Flughafen und selbst im Flieger geht es noch weiter. Offensichtlich ist Papa nicht mehr einzuholen und Mami zieht in den letzten Spielen doch noch an mir vorbei.
    Wir gönnen uns heute mal die „First Row“, kostet 30 Euro pro Person, aber dafür 5 Stunden Beinfreiheit!

    Zum Schluss muss ich sagen, dass es mir sehr gefallen hat. Konnte die ganze Zeit mit zerzausten Haaren rumlaufen. Und hier ist es warm, während zuhause alle frieren. Ich dachte, die zwei Wochen würden uns ewig lang erscheinen, aber die Zeit insgesamt und auch jeder Tag ist ziemlich schnell vergangen, und das ohne Ausflüge und Co. Ich habe nicht alles geschafft was ich mir vorgenommen habe, aber das kenne ich ja schon. Dafür habe ich ne ganze Menge NICHTS getan. Schweigen und zur Ruhe kommen war nicht möglich, dafür waren wir aber dem Alltag für zwei Wochen entronnen.
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