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  • Day 16

    Im Zug von Novosibirsk nach Irkutsk

    September 15, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 8 °C

    Der Zweite Teil unserer Zugreise begann nicht sehr vielversprechend.
    Wir sind in unser Abteil gezogen, gefühlt war dieser Waggon noch älter als der Erste und auch viel enger.
    Wir hatten 2 Reisebegleiter, die wortkarg waren (und Käsefüße hatten).

    Da die Außentemperatur deutlich nach unten gegangen ist, dachter der Schaffner wohl, mach mal warm !
    Die Heizung lief auf Hochtouren, die Tür zum Abteil war Nachts geschlossen und 4 Erwachsene Menschen schwitzten fleißig auf ca 2,8 qm vor sich hin .
    Wir waren fix und fertig am nächsten Morgen.

    Zu unserer Überraschung gab es ein Frühstückspacket mit Brötchen, Wurst, einer kleinen Flasche Wasser und ein paar Keksen. Später kam noch ein Silberschälchen mit Reis und Hühnchen dazu !

    Nach dem Essen musste ich raus aus dem Abteil.... für mich war es unerträglich heiß und ungemütlich geworden, Walter hielt einen kleinen Verdauungsschlaf....
    auf dem Flur kam ich mit Hannah ins Gespräch.

    Sehr lebhaft mit und wenig Englisch beklagte sich über die Quallität des Waggongs und das schlechte Essen, ich sollte mit ihr kommen, sie hätte ein paar leckere echt russische Süßigkeiten für mich.
    Natürlich konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen und ging 2 Türen weiter.
    Im Abteil waren Max 13 Jahre, Simon 7 Jahre und Hannahs Mann Evgeni.
    Als nach einiger Zeit Walter noch dazukam, wurde kurzentschlossen der selbstgebrannte Schnaps ( 2 Liter, die auch aufgetrunken wurden ) die Mettwurst, Gurken und Tomate aus der Tasche geholt.
    Im bestimmenden Ton (für unsere Ohren) musste Evgeni Gabeln suchen , Gläser waschen etc, wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus. Er trug das Ganze mit einer stoischen Gelassenheit !

    Der Zug machte an jeder Milchkanne Halt, manchmal auch etwas länger, dass wir auf den Bahnsteig gehen konnten zum Luftholen.

    Die Kinder rannten herum, wir haben sie mit Süßkrams eingedeckt und der kleine Simon hatte schon bald einen Narren an uns gefressen.
    Es hagelte Küsschen und Umarmungen.

    Mit einmal machte Evgeni schlapp.... er wurde mit viel Gelächter und Hilfe ins obere Bett geschoben, blieb dort den Rest des Abends.... ja es war spät geworden !
    Walter saß mit einem glückseeligen Gesichtsausdruck neben Hannah und sagte nur : geil, ich habe einen Russen unter den Tisch getrunken".
    Als dann auch noch der Schaffner auftauchte, Aleksander, mit einem Körbchen Souveniers ...war es um Walter geschehen und er kaufte eine kleine Glocke für 500 Rubel.
    Bin vor Lachen fast von der Bank gefallen.
    So haben wir den 2 Teil unserer Zugfahrt doch noch richtig schön zu Ende gebracht.....
    Der Tag war kurzweilig und sehr lustig... es lebe die russische Gastfreundschaft und die vielen netten Menschen die wir bisher getroffen haben.
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