• Day 53

    Montañita & Olón

    February 19, 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Dienstagabend ist dann auch die Fraktion ‚Bett statt Nachtbus’ an der Küste angekommen. Treue Leser:innen aus Kolumbien-Zeiten bitte nicht aufstöhnen, weil wir schon wieder am Strand sind - der Pazifik ist ganz anders als die Karibik! Hier ist es deutlich größer, weitläufiger und das Wasser rauer und unbeständiger.
    Da wir für unsere Gruppe ein bisschen Action und auch Party wollten, sind wir an DEN Ort an der südlichen Küste gefahren: das kleine (aber laute) Örtchen „Montañita“. Da wir aber gerne ohne Ohrenstöpsel schlafen wollten, haben wir uns mit dem „Cass del Sol“ eine Unterkunft etwas außerhalb des City Centern gesucht. Das Hostel ist ganz nett, aber sehr spiri auf Yoga ausgelegt - und wir wissen alle, dass ich Yoga und alles was dazu gehört liiiiiebe…die hatten aber auch echt das ganze Programm am Start, von XXL Buddha bis Räucherstäbchen - ohm! 🕉️

    Aber so viel haben wir uns auch gar nicht indoor aufgehalten, sondern sind am nächsten Morgen direkt zum Strand. Beach day, every day - das ist das Motto!
    Conny, Yvonne und ich haben uns jeden Morgen für 1-2 Stunden Surfbretter geliehen, um unsere sehr dürftigen Skills (tbt Surfcamp Portugal 2017 ✌️) zu erweitern. Mein persönlicher Erfolg in dieser Sportart ist leider echt überschaubar: einmal dachte ich, ich hab nen Lauf, nur um danach von der nächsten Welle so dolle im Waschmaschinengang erwischt zu werden, dass ich danach erstmal ne Pause brauchte um mich von meiner Todesangst zu erholen.
    Abgesehen vom Surfen haben wir den Rest des Tages aber gut gechillt. Vor einer Strandbar standen Betten, in denen wir gelümmelt und uns in regelmäßigen Abständen Piña Smoothies und Mojitos bestellt haben. Am ersten Tag gab’s sogar zwischendurch noch ne Massage (ich hab doch gesagt, Pazifik ist anders als Karibik 🤓).
    Dieses Programm haben wir so oder so ähnlich drei Tage lang abgespult - ich verstehe natürlich, dass die Gruppe am Wochenende nicht unerholt und käseweiß zurückkommen kann.
    Abends haben wir meist den Sonnenuntergang angeschaut (auch den gibt es in der Karibik nicht - schlaue Erdkunde Füchse wissen warum) und waren in einem der unzähligen Restaurants am Strand Ceviche essen.

    Mittwoch und Donnerstag sind wir Girls abends noch losgesteppt um in der Stadt tanzen zu gehen. Leider ist es hier ähnlich wie in Deutschland primär am Wochenende voll, aber wir hatten auch in leeren Clubs unseren Spaß! Ich lieb ja Reggaeton und komm hier voll auf meine Kosten (natürlich fühle ich mich dabei wie die deutsche Shakira, bis Caro mir am nächsten morgen die Videos vom Abend zeigt 🥔🪩).
    Aber: am Donnerstag haben wir sogar eine Salsa Stunde genommen! Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich überlege in Deutschland weiter zu machen. Ich brauche nur noch einen Tanzpartner, Benedikt hat leider genau an dem Tag mit Übelkeit flachgelegen- Zufall?

    Da es am Freitag vormittags etwas geregnet jat, haben wir zur Überbrückung einen kleinen Shopping Ausflug nach Montañita Downtown gemacht. Bisher ist Ecuador echt ein super Land zum einkaufen, vor allem Klamotten haben die drauf. Zu meinem Alpaka Pulli haben sich jetzt noch ein buntes Hemd sowie ein Rock gesellt (ja, ab nächster Woche brauche ich die kurzen Sachen alle nicht mehr, aber man soll ja azyklisch shoppen hab ich gehört).
    Am letzten Abend haben wir nochmal richtig schön gegessen und die Highlights der zwei Wochen zusammen Revue passieren lassen (eine Auswahl: die freundlichen Menschen in Otavalo, der letze Abend in der Lagune im Amazonas, der Whirlpool im Mama Tungu, das Rafting, das Essen in Quito…also eigentlich alles 😅). Manchmal ist eine Gruppe aus 8 Personen ja auch anstrengend, aber all in all bin ich doch sehr traurig, dass die Zeit schon wieder rum ist! Bin immer noch baff, dass diese Menschis für mich um die halbe Welt geflogen sind. 🥲

    Benedikt und ich wollten gerne nach der Abreise der Anderen noch 2-3 Tage an der Küste bleiben. Zum einen weil es das letzte mal Meer auf dieser Reise sein wird und zum anderen, weil wir gerne nochmal kurz zu zwei chillen wollten, bevor der Outdoor Activity Urlaub in die zweite Runde geht: Wir haben geplant, noch weitere zwei Wochen in Ecuador zu bleiben, da Peru immer noch zu heikel ist und wir das Gefühl haben, das Land hat einfach noch so viel zu bieten! Richtiger hidden Champion, dieses Ecuador!
    Leider haben wir mal wieder nicht gewusst, dass in ganz Ecuador am Wochenende Ausnahmezustand wegen Karneval ist. Als wir Donnerstag nach einem Zimmer in der Gegend geschaut haben, war ALLES unter 250$ pro Nacht ausgebucht. Ich bin dann leicht panisch die ganze Straße bei uns abgelaufen und hab alle Hotels gefragt, ob sie noch ein Zimmer (oder eine Besenkammer) für uns hätten - Fehlanzeige! In meiner Verzweiflung hab ich dann das letzte, trotzdem überteuerte, Hostelzimmer im Nachbarort „Olón“ gebucht. Das „Hostal Surf Olón“ liegt direkt an der Hauptstraße, ist etwas altmodisch und hat uns für ein Privatzimmer 50€ pro Nacht gekostet - aber egal: besser als am Strand schlafen!

    Nach dem Abschied von der Gruppe am Samstagmorgen sind wir also mit dem Taxi die 3km nach Olón gefahren. Das Hostel war überraschenderweise schwer in Ordnung! Die sollten mal ihre Bilder auf Hostelworld ändern, da geht echt mehr.
    Auch hier sind wir direkt wieder zum Strand, der zu unserer Überraschung aus allen Nähten geplatzt ist. Jetzt verstehe ich, warum es nirgends mehr Zimmer gab. Wir haben uns eine der letzen Liegen erkämpft, wo ich die nächsten Stunden entspannt gelesen, während Benedikt seine erste Surfstunde genommen hat. Nachdem ich ihm lange erzählt hatte, wie schwierig es am Anfang ist, aufzustehen und ich dafür im Surfcamp 2 Tage gebraucht hab, ist er bei der ersten (!) Welle einfach aufgestanden und gesurft…ok. Das Video ist der Beweis, der Surflehrer im Hintergrund ist auch ein bisschen ausgerastet.
    Abends waren wir sehr lecker Thai Curry essen und sind früh ins Bett, die letzten Nächte aus Montañita steckten uns noch ganz schön in den Knochen.

    Am nächsten Tag war es NOCH voller am Strand und wir haben nicht mal mehr Liegen bekommen, sondern mussten auf zwei Plastikstühle zurückgreifen- Foto 9 bezeugt unseren Renter-Style (komplettiert wurde dieser durch das Kreuzworträtselheft, das wir mir Heidi dagelassen hat 👵🏼).
    Benedikt hat sich natürlich wieder ein Board geschnappt um sein neu entdecktes Talent weiter auszubauen. Für mich gabs dafür mittags ein Ceviche zum Niederknien - faire Verteilung unserer Stärken!

    An unserem letzten Abend am Meer haben wir uns nach dem Essen nochmal an den Strand gesetzt und einen letzten Cocktail mit Meerblick getrunken.
    Ich freu mich auf alles was noch kommt, werde das Meer aber definitiv vermissen!
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