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  • Day 9

    Chicken, Chicken

    February 10, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 27 °C

    Heute ist leider schon die Rückreise nach Entebbe und somit das Ende unseres Ugandatrips.🥲 Eine Nacht werden wir erneut im ViaVia Guesthouse verbringen bevor es morgen am späten Nachmittag an den Flughafen geht.
    Bevor die lange Fahrt beginnt machen wir noch kurz Halt an den Twin Lakes. Die Aussicht runter in die Kraterseen ist gigantisch. Ein toller Abschluss.
    Vorbei geht es an den vielen Schwarzteeplantagen, welche dazu beitragen die Umgebung so unglaublich grün zu gestalten. Es sieht so aus als wäre ein grüner Teppich über den Boden gelegt. Gerade im Bwindi Wald versucht die Regierung die Einheimischen zu ermutigen mehr Teeplantagen anzupflanzen. Den diese halten die Gorillas ab weiter in die Felder einzudringen und die Ernte zu zerstören, da sie den Tee nicht zum essen mögen. Zum anderen werden Arbeitspläze geschaffen. Für die harte Handarbeit bekommen die Teepflücker pro Kilo aber nur 80 Ugandische Schilling von den Fabriken bezahlt, was umgerechnet 0.02 Rappen entspricht. Zudem haben sie keine Schutzkleidung und in den Plantagen verstecken sich oft Schlangen.
    Auch die Kulinarik darf nicht fehlen.
    Ein traditionelles Essen in Uganda und an jedem Ecken zu finden ist Rolex. Dabei handelt es sich nicht um die Uhr, sondern um eine Omelette mit Tomaten, Karotten und Zwiebeln eingerollt in Chapati eine Art Fladenbrot. Anstatt Rolled Eggs wurde dann Rolex draus. Ich mags sehr und hab praktisch jeden Tag eine gegessen.
    Katogo ist eine weitere Spezialität. Es ist ein traditionelles Frühstücksgericht und aus einer Mischung von Zutaten definiert, wie Matoke, Reis, Kartoffeln etc. Für uns Europäer unvorstellbar soviele Kohlenhydrate auf einem Teller. Frank und auch die Angestellten machen sich oft lustig wie wenig wir Europäer in ihren Augen essen. Die eine Serviceangestellte meint sogar wir sollten die Hälfte des Geldes zurück bekommen, da wir ja nichts gegessen hätten.
    Frank war auch schon in Europa. In  Deutschland und in den Niederlanden. Dort war er zum arbeiten. Er erzählt uns, er sei nicht mit den kleinen Portionen klar gekommen. Richtig schockiert sei er gewesen, dass es bei uns im Restaurant nur paar Kartoffeln zum Fleisch gegeben hat und er dann noch ein Vermögen dafür zahlen musste. Auch jeden Mittag Käse und Brot hätte seinem Magen nicht gut getan. Den Ugander sind sich drei warme Mahlzeiten am Tag gewohnt. Wir klären ihn aber auf, dass wir nicht jeden Tag zum Mittagessen Käse und Brot essen.🧀
    Was für ihn auch ein richtiger Kulturschock gewesen ist, als er an der Tankstelle das erste Mal einen Mann sah, der selber sein Benzin tankte. Dies hielt er fotografisch fest und sendete das Bild an all seine Freunde und Familie. In Afrika gibt es nämlich für fast alle Tätigkeiten jemanden So haben die Leute eine Beschäftigung und verdienen Geld. Das wir Europäer alles alleine erledigen wollen ist für ihn total fremd.
    Unseren Schock hatten wir auf dem Gemüse und Früchtemarkt, wo Frank mit uns hielt um frische Früchte zu besorgen.
    Wir kauften drei Ananasse, 2 Mangos und eine Tomate und zahlten dafür, Achtung haltet euch fest, 13 Rappen. 🍍🥭🍅
    In Uganda sind 94%  Christen und am Sonntag gehen die meisten in die Kirche. Dafür ziehen sie extra ihre Sonntagskleider an.
    Für die meisten Schulen muss bezahlt werden. Daher können es sich nicht alle Eltern leisten ihre Kinder in die Schule zu schicken. Da viele Kinder von weiter weg kommen kehren die Kinder nicht wie bei uns täglich nachhause zurück, sondern sind jeweils für drei Monate fort. Wie ein Internat.
    Was uns auch jedesmal ins staunen versetzt sind die Mengen an Gütern welche per Auto, Roller oder Velo transportiert werden. Auf dem Autodach wird der ganze Hausrat aufgetürmt, das gesamte Velo mit Bananen behangen. Das Beste was wir gesehen haben, waren drei Bettgestelle welche auf einem Roller transportiert wurden. Unglaublich.

    Unterwegs machen wir am Strassenrand, angrenzend an einen Wald eine Mittagspause. Es geht nicht lange und wir werden von einer Gruppe Jugendlicher angestarrt. Es sind Kuh - und Geisshirten, heisst die Eltern haben nicht die finanziellen Mittel die Kinder in die Schule zu schicken. Wir essen nicht alles auf sondern schenken den Kindern den Rest. Sie freuen sich wahnsinnig darüber und teilen das wenige untereinander auf. Die letzten Tage hatten wir immer paar Snacks dabei. Ausgerechnet heute nicht. Uns tut es leid können wir ihnen nicht mehr geben. Wie gerne würden wir jedem etwas Geld geben. Aber Frank bittet uns dies nicht zumachen, um das Betteln nicht zu fördern.
    Als wir durch eine grössere Stadt fahren, fragt Frank uns, ob wir Überaschungen mögen. Wir bejahen dies und er weisst uns an die Fenster zu öffnen und die Kameras bereit zuhalten. Wir sind alle total gespannt. Aber was dann kommt hätten wir nie erwartet. Frank hält bei einem Markt am Strassenrand. Wir werden innert Sekunden von Teenagern umringt welche uns mehrere Poulet- und sonstige Fleischspiesse vors Gesicht halten. Thierry quasi schon fast in den Mund. Dabei wird von allen Seiten geschrien ob wir Chicken kaufen wollen. Immer mehr kommen mit ihren Gütern. Getränke, Erfrischungstücher, Früchte und Mais sind nur paar davon. Wir werden total überrannt und sind völlig überfordert. Ich konnte nur gerade am Anfang ein Video machen wo es noch wenige waren. Danach musste ich schauen das mir kein Pouletschenkel in den Mund gestossen wurden. 🐔🐔🐔Der eine fragt mich plötzlich ob ich Instagram habe und ich ihm meinen Accountname gebe.  Plötzlich kommt ein etwas ,,älterer" Junge schiebt den anderen zur Seite und öffnet das Fenster ganz. Er sagt sagt mir seinen Namen und hält mir wieder einen Spiess vor die Nase. Diesen will er Michä und mir for free geben. Wir lehnen dankend ab. Aber erst als Michä ihm sagt sie esse kein Fleisch (was nicht stimmt) nimmt er uns das Poulet vor dem Gesicht weg. Wir müssen die ganze Zeit lachen und auch Frank amüsiert sich prächtig ab seinem Streich. Das nenn ich im wahrsten Sinne wirklich mal eine Überaschung.
    Frank ist wirklich ein toller Typ und Guide. Er hat so gut zu uns geschaut und sich immer für uns eingesetzt, wenn es um die Preise bei Verhandlungen ging. Falls ihr mal vorhabt eine Reise nach Uganda zumachen, meldet euch doch bei uns, dann können wir euch Franks Kontakt geben.
    Uganda hat soviel zu bieten. Landschaftlich, Tiermässig, kulturell und sehr freundliche Menschen. 🌍🐒👨‍👩‍👧‍👧
    Wir hoffen das Land kann seinen Charme noch lange behalten und wird nicht vom Massentourismus überrannt.
    Am Anfang hab ich euch gesagt, Uganda wird die Perle Afrikas genannt. Für uns stimmt das voll und ganz, es hat uns aus den Socken gehauen und wir würden jederzeit wieder kommen.
    Uganda hat uns soviele unvergessliche Erlebnisse geschenkt und wird für immer einen Platz in meinem Herz haben. 🇺🇬♥️
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