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  • Day 10

    Parfume Deluxe

    February 11, 2023 in South Africa ⋅ 🌧 19 °C

    Heute geht unsere Reise weiter nach Südafrika.
    Nach einem gemütlichen Frühstück zu zweit, checken wir unsere Zimmer aus und schmeissen das Gepäck an die Reception. Michä verzichtet aufs Frühstücken und gönnt sich lieber ihr Hauptnahrungsmittel - Banana Smoothie😝.
    Wie bereits am Vorabend, erkundige ich mich nochmals nach meinem Kitegepäck. Es wurde immer noch nicht an die Reception gebracht, am vereinbarten Punkt; und wie Ihr wisst, es ist mir heilig🙈. Ich weiss aber seit gestern Abend,dank moderner Technik, dass es im Hotelareal sein muss. Im Vergleich zur Reise "Afrika 2021" mit unserem Gepäckdilemma, habe ich nämlich mittlerweile unsere Gepäcke mit Samsung SmartTags ausgestattet - Tina und ich gaben Ihnen die Namen: Aragorn, Gimli, Gandalf und Legolas, dass sind die vier Freunde und Kämpfer aus Herr der Ringe. Ich sehe daher fast jederzeit wo sich unsere Gepäckstücke befinden.
    Wir chillen bis um kurz nach ein Uhr in den Hängematten, lesen, geniessen die Sonne, bzw. ich natürlich den Schatten😉 und bezahlen die letzten Getränke.
    Es ist brütend heiss an diesem Tag und schon der kurze Gang den Hügel hoch zur Reception treibt uns den Schweiss aus den Poren. Da steht mein Handtäschchen😍 - scheinbar wollte doch kein Ugander auf dem Viktoria Lake foilen gehen.
    Scheibe, da hängt ja noch mein Foilhelm am Täschchen🙈. Mein Hauptgepäck scheint aber schon gut gefüllt zu sein. Jedoch mit etwas umräumen und zusammendrücken gelingt es, den Helm einzupacken.
    Die Fahrt zum Flughafen dauert ca. 15 Minuten. Vorbei geht es an einem typisch afrikanischen Markt sowie am Komplex des UN RSCE, das United Nations Regional Service Center Entebbe. Hier ist quasi das Hirn, vieler UN Feldmissionen (Hilfs- & Friedensmissionen) für ganz Afrika und Weltweit. Es geht in Entebbe aber nicht um die operativen Missionen, sondern viel mehr darum, die Verwaltungs- und Supportfunktionen kundennah, effizient und vor allem von einem weniger volatilen Standort aus zu konsolidieren und zu planen - rund 62% aller Weltweiten UN- Feldmissionen werden von hier supportet. Aus der Ferne sichten wir die grossen, weissen UN- Helikopter. Von der Mil Mi-8, über die Mil Mi-17 bis zur bestialisch grossen Mil Mi-26 stehen sie da. Daneben unbewaffnete Mil Mi-24, vermutlich von der ugandischen Luftwaffe. Ich erläutere den Ladys, dass dies die Helikopter seien, welche Hilfsgüter und "Blauhelme" (UN Friedenstruppen) in Kriegsgebieten absetzen, um der lokalen Bevölkerung zu helfen.
    Kurz vor dem Flughafen entsteht ein Stau. Endlich am Gate angekommen, werden alle Leute gebeten aus dem Auto zu steigen und das Gepäck drinnen zu lassen. Wir laufen durch eine Sicherheitskontrolle, während das Taxi neben uns fährt, und steigen wieder ein. "Was war den das 🤣?", denken wir uns. Wohl viel mehr Arbeitsbeschäftigung als eine effiziente Sicherheits- / Waffenkontrolle, da man ja Handfeuerwaffen immer noch im Auto hätte verstecken können 🤷🏾‍♂️.
    Im Flughafen werden wir erneut durchleuchtet und befragt. Wir kommen zum Gepäckschalter. Wir geben unsere Gepäcke ab und ich frage wo der Oversize-DropOff für mein Foilboard ist. Die Frau am Schalter schaut mich fragwürdig an.
    Ich zeige aufs Board und erläutere Ihr, dass dies wohl nicht durch die Förderbänder geht. Sie weiss aber nicht genau was sie darauf antworten soll und meint sie werde es zum DropOff tragen. Mir ist dies nicht geheuer.
    Ich verstehe eigentlich kein Luganda, aber ihre Gestik und Mimik sprechen Bänder. Ich sage Ihr, sie solle doch bitte vorausgehen und nehme ihr das "schwere" Gepäck ab 😉. 20 Meter weiter hinter den Schaltern, steigen wir aufs Gepäckband. Ein Techniker repariert gerade das Band, welches hinunter zum Flughafen raus geht. Er erläutert der Frau, dass das Board hier nicht drauf könne. Wir gehen zurück zu Ihrem Schalter und fragen die Frau, welche die Business Kunden einchecken würde. Sie hat sowieso nichts zu tun, da es keine Business Kunden zum einchecken hat. Sie übernimmt aber auch nicht die Economy Kunden, welche bereits anstehen und nicht abgefertigt werden, weil die Frau mit mir auf der Suche nach dem Oversize DropOff ist 🤣 - interessante Arbeitsmoral🙃😉. Die BusinessClass Frau weiss aber auch nicht mehr. Jetzt wird das Funkgerät zur Hand genommen und kurzerhand ein Wägeli-Boy organisiert. Zurück am Förderband hat der Techniker das Band repariert. Auf Englisch wird von unten durchgegeben, dass wir mein Board nun runterlassen können. Dies wird jetzt, wie es sich gehört 😉, direkt und persönlich zum Flieger gebracht. Tinchen und Michä schauen, dem ganzen Spiel von der Seite zu und grinsen, als ich erleichtert zu ihnen laufe.
    Wir kommen zum Schalter wo unsere Pässe ausgestempelt werden. Der Mann im Kabäuschen hat extrem gute Laune, spricht mit uns, lacht und wünscht uns einen schönen Aufenthalt in Südafrika. Wieder eine Sicherheitskontrolle. Rucksack runter in die Kiste, Tablet raus, die Hosentaschen leeren und auch die Schuhe ausziehen. Nach der Kontrolle werde ich gebeten, das kleine, noch verschweisste und ungeöffnete Wasser weg zu schmeissen. Okei, denke ich mir.. Ob in meiner ChillyBottle noch Flüssigkeiten seien? Ich antworte aus voller Überzeugung "Nein, er könne gerne nachschauen.." und wackle mit dem Rücken und somit mit meinem Rucksack. "Nein, es sei in Ordnung". Ich denke mir: "Hmm, okay, die durchsichtige verschweisste Plastikflasche muss ich wegwerfen, aber in die Metallflasche will keiner reinschauen..😉, nun gut."
    Es ist ein kleiner Flughafen. Wir suchen unser Gate. Handys noch kurz aufladen und ein "Cöceli" (Coca Cola) für den Flug kaufen gehen. Ich merke wie meine ChillyBottle doch noch zu einem viertel mit Wasser gefüllt ist.. "Uuuuuups 🙈, denke ich mir. Hätte er doch besser nochmal ins Fläschchen geschaut🤫."
    Wir borden den Flieger, eine Bombardier C9000, was für ein kleines süsses Flugzeug. Uns fällt auf, dass es hier 3-4 profesionelle Vordrängler hat und amüsieren uns gelassen über ihr Verhalten. Einer von Ihnen trägt ein gelbes Sportshirt. Er ist unser Mr. Schweiss, weil er selbst an der frischen Luft dermassen "schweisselet" das es uns schier umhaut. Ich durfte bereits bei einer Kontrolle schon hinter Ihm anstehen und den charmanten Duft reinziehen. Erneut konzentrierte ich mich also wieder, dass es mich nicht hinter Ihm von den Socken haut und bin eigentlich froh, drängt er erfolgreich vor.
    Im Flieger die grosse Überraschung. Einmal dürft Ihr raten wo Tina und ich sitzen.... Ich halte grundsätzlich relativ viel aus. Doch der penetrante, in der Nase stechende Schweissgeruch ist unzumutbar. Tina hat Ihre Maske bereits angezogen. Ich hoffe noch auf die Luftumwälzung im Flieger, werde dann aber doch von der Realität auf den Sitz gedrückt. Und so muss auch ich kurz nach dem Start passen und mir die Maske anziehen. Es hilft nichts und mir ist schon übel. Tina greift in Ihre Tasche. Glücklicherweise haben wir noch einen "Tigerbalm Riechstift". Dieser beinhaltet auch Tigerbalm Öl, welches wir unter die Nase reiben können. Jetzt brennen mir zwar die Augen vom Ölduft, welcher aus der Maske nach oben strömt und ich sehe kaum mehr bis zu meinem Handy. Das Öl wandert auch auf meine Lippen und brennt wie Sau, aber der Geruch kann neutralisiert werden. Ich denke mir nur: "Ja, wir sind in Afrika und es war an diesem Tag extrem heiss. Viele schwitzen und keiner schmeckt nach Rosenblüten, aber das ist dann doch eine extreme Zumutung und der "Katze ans Füdlä gspöit", wenn einer dermassen die Luft im Flieger mit seinem Ambiente verpestet." Auch seine Kollegen haben lecker gerochen.
    Der Flug verläuft im kleinen Flugzeug selbst auf 36000ft holprig. Die Piloten sind wohl gut gefordert, weichen wir an zahlreichen hohen Gewitterwolken aus. Im Landeanflug gibt es eine hässige Turbulenz, so dass der Flieger so richtig runtersackt. Tina erschrickt und ihr gefällt die Situation gar nicht mehr. Sie mag keine Landeanflüge und schon gar nicht wenns noch ruckelt. Ich versuche Ruhe auszustrahlen und sie zu beruhigen. Am Boden angekommen taxelen wir erstmals noch 10 Minuten quer über den Flughafen bis wir unseren Standplatz erreichen. Wir spoten und reissen Witze, ob der Pilot uns wohl nun bis in den Krüger Nationalpark rollen will und dass wir dann zumindest einen kurzen Weg im Bus haben sollten. Und tatsächlich: Zum Flieger aussteigen, in den Bus hineinsteigen und schauen, dass Mr. Schweis sich am anderen Ende des Buses befindet, und nach 3 Minuten sind wir schon in den Hallen. Wir sind schnell unterwegs und so stehen wir beim Einreiseschalter an dritter Stelle an. Plötzlich kommen immer mehr Afrikaner von allen Seiten und wir grinsen über das Gewusel und das Vordrängeln. Auch die profesionellen Vordränger werden von uns gespotet. Sie verhalten sich ruhig - sie haben wohl ähnlich einem Löwenrudel gerade gegessen und sind daher energielos😉.
    Beim ersten Mann am Schalter geht das Einreisen sehr lange. In meiner periferie entdecke ich ein gelbes Shirt. Das Ambiente ist auch wieder da. Mr. Schweiss hat es tatsächlich geschafft, als einer der letzten, plötzlich wieder neben uns zu stehen. Michä meint nur: "Eyy, we're in Line!", er meint nur "Yeah, Yeah..." und wir zwängen uns an Ihm vorbei. Die Frau hinter uns gewährt ihm Eintritt in die Anstehlinie. Sie muss wohl vom Gestank erstarrt sein oder hat Mitleid - keine Ahnung was sie reitet. Wir passieren und erhalten unser Reisegepäck extrem schnell. Leider aber keine Spur vom Kitegepäck. Ich laufe den Flughafen ab, vom Oversize Schalter 1 zum 2 und wieder Retour. In der Zwischenzeit komme ich endlich ins Wlan und aktualisiere meine SmartTags. Aragorn, Gimli und Gandalf sind hier, doch Legolas.... oh Sckreck.... letzte Position war vor 5 Stunden am Entebbe Airport. "Wo treibt sich der Streuner jetzt schon wieder herum", frage ich mich. Nach weiteren 15 Minuten finde ich Legolas in der SmartFind App. Ich bin erleichtert. Nach 10 weiteren Minuten taucht mein Foilboard auch endlich am Schalter 1 auf.
    Wir verlassen den Flughafen von Johannesburg und sind positiv erstaunt, denn unser Uber-Fahrer wartet trotz Verspätung immer noch auf uns.
    Müde von der Reise erreichen wir nach einer zehn minütigen Fahrzeit unser Hotel und gehen ohne Nachtessen ins Bett. 
    Doch zuerst muss ich noch das Fenster im Badezimmer provisorisch reparieren. Endlich könnnen wir unsere ,,Kabelbinder" benutzen. Die schleppen wir immer mit konnten sie aber noch nie einsetzen.
    Mac Gyver wäre stolz gewesen. 😁
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