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  • Day 23

    Endlich Meer

    February 24, 2023 in Vietnam ⋅ 🌬 30 °C

    Früh morgens geht unser Wecker, denn wir müssen um 5 Uhr bei der Busstation sein. Diese liegt zwar nur 10 Fussminuten von unserer Unterkunft entfernt, aber aufgrund des schweren Kitegepäcks gönnen wir uns für ein paar Fränkli ein Grab (asiatisches Uber). An der Station angekommen, gibt es mehrere Buse und wir müssen uns erst zurechtfinden. Gerade als wir unseren Bus gefunden haben, spricht uns ein Vietnamese mit fast perfekten englisch an und will uns helfen. Er ist zwar nett aber er scheint auf Drogen zu sein. Wir lehnen dankend ab. Der Buschauffeur ist ein grantiger, unsympathischer Typ. Er schnauzt uns auf vietnamesisch an und zeigt auf Thierrys Kitegepäck. Sogleich ist der andere Typ da und übersetzt uns, dass der Buschauffeur zusätzlich Geld will. Thierry fragt warum. Auf das hat der Buschauffeur keine Antwort, lässt und stehen und läuft davon. Der andere Vietnamese sagt uns wir sollen nicht zahlen da wir ja das Ticket schon haben. So versuchen sie immer extra Taschengeld mit ahnungslosen Touris zumachen. Das habe ich aber bereits gelesen und wusste über die Masche Bescheid. Danach aber labert er uns um 5 Uhr morgens die Birne voll. Er habe in Australien gelebt, aber diese hätten ihn ausgeschafft und liessen ihn nicht mehr ins Land, weil er ein Jahr im Gefängnis war. Er war in einen Kampf verwickelt gewesen. Muss wohl etwas heftigers gewesen sein.
    Woooow wir haben ja tolle Gesellschaft früh morgens. Der Buschauffeur kommt zurück und verlädt unser Gepäck wortlos. Wir steigen ein und werden sogleich angeschrien, weil wir die Schuhe nicht ausgezogen haben. Fluchend reicht er uns Plastiktüten. Da er kein englisch spricht, nützen auch unsere Kommentare, dies doch den Passagieren vorgängig mitzuteilen, nichts.
    Wir haben einen VIP Schlafwagenbus gebucht für die 5 1/2 stündige Fahrt nach Mui Ne. Der war nur paar Dollar teurer als der normale Schlafwagen und verspricht etwas mehr Komfort.
    Mui Ne ist ein Fischort in Vietnam und liegt am südchinesischen Meer. Mui Ne ist vorallem für seine Sanddünen, sowie seinen Bade-und Kitesurftourismus bekannt. Thierrys Handtäschchen sollte nun endlich mal zum Einsatz kommen.
    Die Sitzbetten im Schlafwagen sind recht komfortabel. Einfach grosse Leute haben es etwas schwieriger. Ich schlafe rasch ein und erwache erst kurz vor Mui Ne wieder. Wir werden vor unserem Hotel rausgelassen. Unsere Unterkunft wird von einer netten Vietnamesin geführt. Sie hat zwei ultrasüsse Hundewelpen. Die Zimmer sind gross, sauber und für den Preis top. Thierry kann sogar seine Kitesachen in einem separaten Raum lagern. Das wichtigste, es ist in Strandnähe. Wir müssen nur die Strasse überqueren, durch ein anderes Resort laufen und sind direkt bei der Kiteschule. Diese wird von einer sympathischen Holländerin geführt. Für mich ist von Anfang klar, dass der Spot nichts für mich ist. Viel zu hohe Wellen. Ansonsten super Wind und Thierry ist nicht mehr zu bremsen und kurze Zeit nach der Ankunft bereits auf dem Wasser. Ich geniesse die nächsten Tage mit nichts tun auf dem Liegestuhl. Mui Ne ist eigentlich ein kleines, zweites Russland, den die meisten Besucher kommen von dort. Fast alles ist auf kyrillisch angeschrieben und auch viele der Locals sprechen russisch. Immer wieder werden wir so angesprochen. Obwohl Hochsaison ist, hat es wenig Kiter resp. wenig Russen. Wir vermuten dies liegt am Krieg.
    Nach 2 Nächten reisen wir weiter zum nächsten Kitespot. Diesesmal nehmen wir uns ein Taxi. Die Fahrt dauert 3 Stunden.
    Die Unterkunft ist schön aber viel zu teuer für das was sie bieten. Aber es war noch das einzig freie.
    Der Kitespot ist mega cool. Eine grosse Flachwasser Lagune mit Stehrevier. Und dahinter tiefes Wasser mit grösseren Wellen. Da Thierry ,,nur" sein Foil dabei hat und der Wind unglaublich stark ist, mietet er für die nächsten Tage eine Ausrüstung.
    Am nächsten Tag ist der Wind aber so stark, 47 Knoten in der Böe, das sind ungefähr 87km/h, dass nur ganz wenige raus gehen. Die nächsten Tage sehen auch sehr starkwindig aus. Da ich noch nie so starken Wind hatte und länger nicht kiten war, will ich einen Refresh Kurs machen. Leider komme ich erst an unserem Abreisetag dazu, da die Tage zuvor, der Wind zum schulen viel zu stark war. Wir bleiben 4 Tage.
    Mickey ist ein super Instruktor und ich kann noch einiges von ihm mitnehmen. Am Abend nehmen wir dann den Nachtzug Richtung Hoi An. Die Fahrt wird 13 Stunden dauern.
    Eine Stunde bevor es losgeht werden wir von den Besitzern der Kiteschule zu ihrem Mitarbeiterfest eingeladen. Drei Runde Tische voll mit Leuten und ein Gang nachdem anderen wird aufgetischt. Wir werden aufgefordert mitzuessen. Aber da wir gerade erst gegessen haben, bekommen wir keinen Bissen runter. Phi der Besitzer tischt sein selbstgebrautes Bier auf, was laut Thierry und den beiden anderen Reisenden die wir kennen gelernt haben, als sehr gut befunden wird.
    Gerade als es richtig gemütlich wird, ist unser Taxifahrer leider schon da.
    Nach gut 35 Minuten sind wir am Bahnhof. Es ist noch richtig altmodisch und wir müssen im Wartebereich warten. Die Türe zu den Perrons ist abgeschlossen und wird von der Bahnhofsangestellten geöffnet kurz bevor der Zug einfährt. Sie ruft den Zug aus und die Leute können dann auf die Perrons raus.
    Wir sind sehr gespannt auf den Schlafwagen und hoffen natürlich das wir keinen Stinker, Rotzer oder Furzer im Abteil haben. Schon bald werden wirs sehen resp. besser gesagt riechen. Stay tuned.
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