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  • Day 10

    Pokhara

    January 15, 2023 in Nepal ⋅ ⛅ 16 °C

    Auf dem Weg vom Chitwan Nationalpark nach Pokhara bekam ich gleich einmal einen tollen Sonnenaufgang zu sehen. Der Bus war zum Glück sehr spärlich besettt und ich konnte tolle Ausblicke auf den Trisuli (Hauptfluss in Nepal) erhaschen. (Foto) Leider sind die Straßen hier ein Wahnsinn im negativen Sinne: 90% ist nicht asphaltiert bzw eine Baustelle. Man fährt von einem Schlagloch ins Nächste. Das macht Lesen oder Schreiben im Bus unmöglich.

    In Pokhara angekommen, entschließe ich mich den lokalen Bus zu nehmen und auf Taxi zu verzichten. Mittlerweile habe ich es echt schon raus 😏

    Den restlichen Tag spaziere ich am See und treffe mich mit einer Holländerin und einem Deutschen, die ich über das Hostelworld Forum wieder kennengelernt habe. Leider brechen beide am nächsten Tag zu einer Trekking Tour auf. Am Abend treffe ich spontan auch noch den Amerikaner Kai aus Kathmandu wieder. Ich bin echt froh schon einige Leute kennengelernt zu haben. 😇

    Am nächsten Tag halte ich mich an Kai und seinen Guide (netterweise darf ich mitkommen): wir machen gemeinsam eine Bootsfahrt am See zu einer kleinen Insel mit Tempel. Anschließen darf ich mit einem eigenen Fahrer zur World Peace Pagode mitfahren. Vo dort hatte man eine ganz nett, aber diesige Sicht, auf Pokhara. Später besichtigen wir noch die Devil Falls und eine Höhle, die gleich daneben ist. Dann bin ich aus der Tour ausgestiegen, da ich nicht mehr wzur Flederhaushöhle mitfahren wollte. Sie soll sehr eng und beklemmend sein und in der anderen Höhle von heute war es schon stickig und eng genug 😆 man hätte noch mit der Seilbahn rauf nach Sarangkot fahren können, das hat aber bei der fehlenden Fernsicht für mich keinen Sinn gemacht.
    Insgesamt ist der Bezirk Lakeside in Pokhara relativ verkehrsberuhigt und es gab viele Mülleimer. Es liefen sehr viele wilde (aber zahme) Hunde herum, aber von den Leuten war es ganz nett.

    Ich schlief im Hostel ‚Lakeside Pokhara‘, das ich wirklich weiterempfehlen kann. Die privaten Zimmer verfügen über eine Heizung, die Betten sind sehr komfortabel und es war stets sauber. Auch das Wäscheservice funktionierte reibungslos.

    Meinen zweiten Tag wollte ich spontan planen: Zuerst hatte ich überlegt noch einen Zwischenstopp in Bandipur einzulegen, da das aber sehr kompliziert ist, entschied ich mich dagegen und beschloss einen Tagestrek von Pokhara aus zu machen, um doch noch Berge zu sehen (Bis jetzt sah ich nur ein paar Bergspitzen bei der Bootsfahrt am See). Ich habe wieder zufällig eine Reiseagentur ausgewählt. Der Besitzer der Reiseagentur holte mich am nächsten Tag auch persönlich ab. Leider war es auf der Straße sehr nebelig und der Besitzer schien wirklich ein schlechter Autofahrer zu sein: er fuhr ständig auf die Gegenfahrbahn und hätte fast einen Unfall verursacht, den wir nur verhindern konnten, indem ich laut ‚Stopp’ schrie 🙈 Der Guide war dafür sehr nett, sprach gut Englisch und hat mich während der Wanderung viel über Österreich ausgefragt (Exporte, Arbeitsmöglichkeiten,…). Leider war das Wetter wirklich schlecht: komplett bewölkt und die (Fern-)Sicht war gleich 0. Das Einzige was ich noch Neues gesehen habe, war ein wildes Huhn zu meinem Füßen 😂🙈. Natürlich kam dann der Gedanke: ich hätte mir das Geld auch sparen können (für meine Nepalausgaben, war es relativ teuer), andererseits habe ich dadruch einen Local unterstützt, der von den Trekking Touren und somit derzeit eh von wenig lebt. Damit tröste ich mich jetzt einfach. Insgesamt gingen wir 28km und die Route von den Fotos. Solltet ihr jemals auch dort wandern gehen wollen, er hat mir seine Nummer gegeben. Was mir schon im Chitwan Nationalpark aufgefallen ist: leider liegt immer wieder Müll von den Touristen in der Natur herum, das finde ich wirklich ärgerlich.
    Kleiner Tipp, wenn man Geld bei einer Trekkingtour sparen will, am Ende einen lokalen Bus zurück nehmen und keinen eigenen Transport organisieren.

    Nach der Wandeurng wollte ich noch ein wenig Geld im Stadtzentrum abheben gehen, als plötzlich jemand meinen Namen rief. Kora vom Chitwan Nationalpark aß gerade in einem südkoreanischen Lokal als sie mich vorbei kommen sah. Nach der enttäuschenden Wanderung freute ich mich wirklich sehr sie zu sehen! 😃 Das war echt noch einmal ein schöner Abschluss ☺️

    Alles in allem zu Pokhara: auch wenn der See und die World Peace Pagoda sehr schön sind, hatte ich mir von der Stadt mehr erwartet. Das liegt aber sicher auch sehr wahrscheinlich am Wetter, wo ich einfach Pech hatte und kaum hohe Berge sehen konnte. Für das Trekking ist Pokhara sicher eine tolle Ausgangsbasis, sonst braucht man für das Sightseeing definitiv nicht so lange.

    Kleiner Exkurs noch: wie sicher viele von euch gehört haben, gab es an meinem ersten Tag in Pokhara einen Flugzeugabsturz: https://orf.at/stories/3301385/ ich habe das nur durch eure Nachrichten mitbekommen. Vielen Dank dafür! In Folge bekam ich dann selbst mit, dass es die Leute in Pokhara sehr betroffen machte: der Besitzer eines Lokals, wo ich vorbei ging, verlor seinen Sohn beim Absturz. In meinem Hostel hätten auch zwei Opfer des Flugzeugabsturzes geschlafen… Es gab am nächsten Tag in den Lokalen Gedenkminuten und ich sah einige Gedenorte mit Teelichtern und Fotos der Opfer.

    Noch allgemeine Bemerkungen zu Nepal 🇳🇵:
    Die Nepalesen haben die Angewohnheit sich zu räuspern und das Geräusperte wegzuspucken und das oft und laut, war für mich etwas befremdlich. Die Arbeitstage sind Sonntag-Freitag. Da die Nepalesen viele religiöse Feiertage haben aufgrund der unterschiedlichen Religionen, gibt es häufig frei. Für die Schulbildung muss sogar in öffentlichen Schulen gezahlt werden. Typischerweise werden die Leichen in Nepal verbrannt und die Asche wird in den lokalen Fluss geschüttet, deshalb ist der Fluss auch oft so verdreckt. Wenn Nepalesen telefonieren sagen sie 5x ‚hello’, habe mich ständig angesprochen gefühlt. Angebaut werden u.a.: Bananen, Raps, Lychees, Kürbis, Reise, Bohnen, Senfblätter,… Der Klimawandel trifft auch Nepal: im Sommer gab es erstmals Moskitos, die das Dengue Fieber übertragen aufgrund der höheren Temperaturen. Indische Musik steht bei den Einheimischen hoch im Kurs, in den öffentlichen Bussen durfte ihh einige Songs kennenlernen 😆

    Und abschließend noch ein Foto von einem normalen Haus, wie von den Kommentaren gewünscht 😉
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