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  • Day 140

    Ottawa

    May 25, 2023 in Canada ⋅ ☀️ 16 °C

    Dieses Mal ging es mit dem Zug von der einzigen Zuggesellschaft in Kanada, Via Rail, von Quebec nach Ottawa. Die Züge fahren sehr selten und halten auch nur in den großen Städten. Spontan buchen ist meist sehr teuer, deshalb hat Anna dankenswerterweise unsere Fahrt schon zuvor gekauft gehabt. Für die Strecke Quebec-Ottawa hätte es sonst nur 1 Busanbieter und sehr wenige Züge am Tag gegeben, also war der Zug definitiv die richtige Wahl.
    Allgemein zur Zugfahrt: es gab Ledersitze, die auch höher sind als bei uns, es gab eine Ticketkontrolle beim Einsteigen & im Zug, insgesamt war sehr viel Personal für den Zug abgestellt, 10 Minuten vor dem Aussteigen kam schon die Durchsage wo wir bald ankommen (dies wurde in Französisch & Englisch durchgesagt), während der Fahrt ruckelte der Zug relativ und überrschend viel, dadurch dass es nur so wenige Verbindungen pro Tag gibt ist der Bahnhof auch entsprechend klein.

    Unsere Unterkunft in Ottawa war leider etwas außerhalb. Aber dafür war die Wohnung richtig schön und wurde erst kürzlich renoviert. Die Gegend war dennoch etwas komisch, man merkte, dass unterschiedliche Bevölkerungsgruppen hier leben.

    Nachdem wir unser Gepäck zum Glück etwas vor dem Check In in der Wohnung lassen konnten, fuhren wir mit dem vollen öffentlichen Bus in das Stadtzentrum. Dort wollten wir uns dann Kanadas Nationalmuseum für Geschichte und Gesellschaft ansehen. Glücklicherweise ist es jeden Donnerstag Abend 2 Stunden lang gratis zugänglich. Perfektes Timing für uns! Zu Beginn herrschte ein großer Andrang, zum Glück verteilte es sich im Museum dann sehr gut. Es gab einen großen Bereich zu First Nations (der Urbevölkerung Kanadas), das war wirklich sehr spannend. Anschließend gab es Ausstellungen zu den ersten Siedler:innen und wie sich die Geschichte Kanadas entwickelte. Leider waren zwei Stunden einfach viel zu wenig Zeit. Es war so spannend und wir waren so in den ersten Teil vertieft, dass uns dann für die weiteren Teile von Kanadas Geschichte kaum Zeit blieb. Archtiektonisch war das Gebäude auch sehr schön. Nachdem das Museum geschlossen hatte, gingen wir noch etwas durch die Innenstadt und ließen den Abend ausklingen.

    An unserem zweiten Tag wollten wir uns Kanadas Parlament ansehen. Das Parlamentsgebäude wird derzeit leider rennoviert. Für diese Rennovierung sind ganze 15 Jahre (!) eingeplant. Die 2 Chambers wurden in andere Gebäude in der Umgebung ausgelagert und man konnte diese mit separaten Reservierungen besuchen. Die Führungen wurden von Student:innen, die eine Art Feriapraktikum machten, gemacht.
    -Zunächst sahen wir uns den Senat an: der ist im ehemaligen Bahnhofsgebäude untergebracht, es gibt einen roten Saal, wenn der König kommen würde dann nur hierher
    -Dann ging es weiter zum House of Commons: der Innenhof ist mit einem Glasdach überdacht, es gibt einen grünen Saal, überall hängen große Ölgemälde von den vergangene Premierminister:innen, die jeweils nach der Amtszeit angefertigt werden
    Witzig war, dass die Student:innen immer bei der Erwähnung vom derzeitigen Premierminister Trudeau (‚the honorable Prime Minister Justin Trudeau‘) sagen mussten. Überall waren sehr viele Securities und es gab strenge Sicherheitscheck. Mein Klappmesser durfte ich nicht in das House of Commons mitnehmen, es musste extra aufbewahrt werden. Leider gab es in der Woche keine Sitzungen zum Ansehen. Dennoch emfpanden wir es als sehr spannend mehr über das politische System Kanadas zu erfahren.

    Anschließend gingen wir noch in das Banc of Canada Museum, welches gratis war. Leider war das eher was für Kinder, dennoch konnten wir etwas über die Produktion der kanadischen Banknoten erfahren. So war es gut gemacht, nur halt nicht für unsere Altersstufe. Es hätte auch noch das Royal Mint Museum für die Herstellung der kanadischen Münzen gegeben, leider hatten wir hierfür nicht ausreichend Zeit und dafür hätte man dann auch was zahlen müssen.

    In unserer Mittagspause waren wir dann bei A&W Burgers essen, den kanadischen Mc Donald, aber schöner: Man bekommt Metallbesteck, ein eisgekühltes Bierglas für das Getränk, im Menü kann man Poutine bestellen, die kommen dann sogar in einem Keramikgefäß, es gibt ein eigenes Waschbecken im Lokal vor den Toiletten, wenn die Bestellung fertig war wurde sogar mein Name gesagt und nicht nur einfach irgendeine Nummer. Der Burger war ganz gut, aber jetzt auch nicht außergewöhnlich. Das war dann auch noch ein richtig cooles Erlebnis.

    Dann sind wir noch den Rideau Canal entlang spaziert. In der Innenstadt gibt es einige Shops & Lokale, das hat alles sehr nett gewirkt. Außerdem gibt es ein riesiges Shoppingcenter mit Food Court mitten in der Stadt.

    Die Busse und Außenbezirke von Ottawa sind dafür eher nicht so toll. Hier haben wir auch wieder mehr Obdachlose und oder psychisch kranke Menschen gesehen.

    Zum Wetter: das war sonnig und perfekt fürs Sightseeing.
    Insgesamt reicht 1 voller Tag für Ottawa, wenn man mehr Zeit in den diversen Museen verbringen will dann würde ich aber schon 2 Tage bleiben.

    Alles in allem war Ottawa viel netter als erwartet. Es war wirklich spannend mehr über die Geschichte & das politische System des Landes zu lernen.
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