• Nichts besonderes

    October 19, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

    Ich bin heute die erste Ü40-km-Tour gelaufen und so fühle ich mich auch. Es ist einfach noch viel zu warm hier.

    Kurze Ergänzung jetzt, wo ich im Bett bin:
    Als ich diesen kurzen Eintrag geschrieben habe, wartete ich gerade darauf, dass eine Waschmaschine frei wird. Auf den Trockner konnte ich nicht mehr hoffen, es war einfach zu voll, und da war ich genervt.
    Hab mir heute die Frage gestellt, warum ich mir das eigentlich wieder antue. Ich habe zwar Spaß am Laufen, aber mit Einkaufen und Waschen usw. bin ich heute auf 48,1 km gekommen. Das ist einfach schon jenseits von Gut und Böse und hat auch nichts mehr mit Spaß zu tun. Es ist einfach nur ein Austesten der Grenzen, herausfinden, was so möglich ist. Wie weit kann ich gehen (wortwörtlich)? Von 12-15 Uhr war es leider sehr sonnig und 24 Grad. Leider habe ich keine kurze Hose dabei und am liebsten hätte ich meinen Schlafanzug angezogen und wäre damit gelaufen. Aber das geht auch nicht so einfach. Die Sonne zermürbt mich richtig und jeder Schritt fällt schwerer. Körperlich geht es mir ganz gut. Klar, die Blasen tun noch weh, aber das ist nicht wirklich von Relevanz. Es ist (aktuell) keine körperliche Herausforderung, sondern eine mentale. Immer wieder der Kampf mit einem selber, jetzt doch einfach noch eine Pause zu machen, früher aufzuhören, mit dem Taxi oder Bus zum nächsten Ort zu fahren usw. Das passiert vor allem auf den letzten 10 km. Da zwängen sich diese Gedanken regelrecht auf. Der einzige Grund für mich, ein Taxi zu nehmen, wäre wenn es körperlich nicht mehr geht oder eben zeitlich nicht mehr passen würde mit der Ankunft vor Schließung der Rezeption. Ansonsten laufe ich einfach weiter.
    Gestern Abend ist noch eine andere Deutsche in die Herberge gekommen, wo ich geschlafen habe. War gestern insgesamt noch ein schöner Abend. Ich mag es einfach viel lieber, wenn es leer ist. Heute bin ich in einer großen Stadt und in der Herberge sind an die 50 Leute. Waschen hat ewig gedauert, Trocknen war nicht möglich, weil die nur einen Trockner haben (und zwei Waschmaschinen), und mit Kochen war ich erst um 20:40 fertig. Ich habe es aber auch nicht geschafft, mit Leuten in Kontakt zu kommen. Das schaffe ich in Deutschland aber auch nicht. Es gibt irgendwie eine kritische Grenze an Leuten in einem Raum, die mir fremd sein müssen, und dann kippt meine Stimmung einfach. Wenn ich alle dort kenne, wie beim Werwolf, ist alles gut, das funktioniert. Da habe ich noch immer Defizite aber leider bin ich völlig planlos, was ich dagegen machen kann oder ob ich da überhaupt etwas gegen machen möchte?

    Nun gut, liebes Tagebuch,
    aus der kurzen Ergänzung ist doch etwas längeres geworden aber das hat mich gerade beschäftigt.

    Ich werde jetzt schlafen gehen. Und morgen geht es weiter.
    🦔 lieb ❤️
    Read more