Satellite
Show on map
  • Day 26

    Hasta luego Medellín

    December 28, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 21 °C

    Die zweite Woche Medellín ist vorbei und ich bin auf dem Weg nach Cartagena.

    Am Sonntag der Vorwoche war ich noch noch mit Jacob, einem US-Amerikaner der aktuell versucht in Medellín sesshaft zu werden, in den Bergen hiken. Der Hike startete bei „La Catedral“, dem ehemaligen „Gefängnis“ von Pablo Escobar. Es war anstrengender als erwartet, der man einige Fliesen hinunterklettern und auf nassen Felsen herumlaufen musste. Der Weg lohnte sich aber dann, als wir den ersten Wasserfall erreichten. Danach mussten wir den Weg erst wieder zurückgehen, also die Felsen weder hinauf, um zum zweiten Wasserfall zu gelangen.
    Auf dem halben Weg standen wir dann aber auf irgendeiner Lichtung und wussten nicht mehr wo lang. Wir trafen eine Gruppe Kolumbianer, die dort über Nacht gezeltet haben und die uns dann gestikulierend zu verstanden gaben, dass wir über den Berg vor uns müssen. Gesagt getan, allerdings standen wir nach ca 45 Min. vor einem, mit Stacheldraht gesichertem, Tor auf dem Berg. Ein Schild wies auch wohl auf irgendeinen Privatbesitz hin. Jacob meinte aber wir müssen da lang, einen anderen Weg gibt es nicht. Also drüber gesprungen und weiter. Allerdings folgten daraufhin noch 4 weitere solcher Tore und außerdem noch ein paar Pferde an denen wir vorbei mussten. Als von der Bergspitze ein paar Meter über uns auch noch angefangen hat zu bellen, wurde es langsam etwas mulmig. Also entschlossen wir uns wieder den zurückzugehen und irgendeine Möglichkeit zu finden zur Straße am Fuß des Berges zu kommen. Als wir dabei waren uns gerade durch den Busch auf den Hang des Bergs zu kämpfen lieg unten auf dem Weg die Gruppe der campenden Kolumbianer vorbei. Sie winkten uns und riefen nur „did you get lost?“. Als wir ihnen die ganzen Tore, Schilder und Hunde erklärten tickten sie nur mit den Achseln und meinten nur das sei egal, man kann einfach durch. War dann natürlich etwas peinlich für uns, so habe wir uns dann der Gruppe angeschlossen und sind zusammen den Berg hinunter und haben noch einige richtig schöne Ausblicke genießen können.

    Die Woche selbst begann mit einer Überraschung in der Sprachschule, als ich (zu spät) erschienen bin und dann aber nur die neue Lehrerin im Raum saß. Ich war der einzige Schüler in meinem Kurs, wohl aufgrund der Weihnachtszeit. So hatte ich in der zweiten Woche anstatt 5 Stunden Gruppenunterricht, täglich 2,5 Stunden Privatunterricht. War anstierend, aber hat sehr viel Spaß gemacht und die Schule und die Lehrer waren super.

    Den Heilig Abend am Dienstag haben wir alle zusammen im Hostel verbracht.
    Es wurde zusammen gekocht, manche haben extra etwas aus ihrem Heimatland gekocht. Aufgrund von Ideenlosigkeit habe ich mich dieser Möglichkeit entzogen und lieber den anderen geholfen. Die Stimmung wurde dann etwas dadurch getrübt, dass eine Mitarbeiterin auf dem Weg ins Hostel von einem Pitbull ins Gesicht gebissen wurde, als sie ihn streicheln wollte. Glücklicherweise handelte sich aber „nur“ um einen Schnitt in der Lippe und nichts schlimmeres.
    Nach dem kochen und essen wurde ordentlich gefeiert, Weihnachten bei 30 Grad ist schon sehr angenehm, auch wenn es sich natürlich nicht wie das typische Weihnachten in Deutschland angefühlt hat.

    Der Abschied aus dem Hostel ist ein bekanntes Gefühl der Ambivalenz von Trauer Menschen und einen Ort zu verlassen, die einem in kurzer Zeit ans Herz gewachsen sind, und der Vorfreude einen neuen Ort zusehen, neue Menschen kennen zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Aber da ich ja in ca. 3 Wochen wohl wieder ein paar Tage Stopp im Medellín machen werde, halten dich die Abschiedsrituale in Grenzen.
    Also dann, ¡hasta luego!
    Read more