• Pontecognano - Centola 109 km - 1.415 Hh

    September 24, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Genau an diesem Tag auf dem Zeltplatz zu übernachten, war eine Fehlentscheidung. Das bisschen Regen, was die Wetterfrösche prognostiziert hatten, entpuppte sich als Dauerunwetter mit Blitz und Donner. Das Prasseln auf dem Zelt ließ mich nicht schlafen. 2 Uhr war dann eine kurze Pause, die ich zu einem Gang ins „bagno“ nutzte. Problem war, dass ich mich mit meinem Zelt auf einer Insel befand. Alle Wege waren Flüsse. Am Ende hatte ich einen nassen Schuh. Ich steckte die gelockerten Heringe neu ein, da das Zelt schon ziemlich durchhing.
    Meine dick aufgeblasene Isomatte war zwar sehr komfortabel, hob mich aber in dem Minizelt in Richtung Zeltdach , so dass der Schlafsack zeitweise dort anstieß und Wasser zog.
    Auch wurde die Luft knapp, oder ich bildete es mir ein. Jedenfalls musste ich den genau über dem Kopf liegenden Reißverschluss zum besseren Atmen seitlich etwas öffnen, wenn der Regen mal kurz nachließ und ihn wieder schließen, wenn es wieder prasselte. Anfänglich war es im Zelt zu warm, gegen morgen dann sehr frisch. Eine ruhige Nacht war das sicher nicht. 8 Uhr hörte der Regen auf. Ich war eine Stunde mit Packen und Reinigen beschäftigt. Alles wurde nass eingepackt, an Trocknen nicht zu denken.
    Ein Apfel war das Vorfrühstück. Nach 5 km machte ich Halt bei einem Supermarkt für ein Streunerfrühstück mit Obst und Süssgebäck.
    Dass Schlaf auch Auswirkungen auf den Zustand der Gesässmuskeln haben kann, war mir bisher unbekannt. Ich musste diesmal schon stark an meine Motivationsreserven ran. Unterwegs begegnete ich einem Züricher Pärchen mit Vollgepäck. Die waren auch schon 7 Tage in Italien unterwegs mit Ziel Sizilien. Ich hatte zu tun deren Geschwindigkeit mitzuhalten. Sie fuhren auch auf gut Glück nur mit dem Endziel als Plan. Als ich in Agropoli kurz anhielt, um ein Foto zu machen, hatte ich sie leider verloren.
    Nun ging es in die Bergwertung. Sehr langgezogene Steigungen, später auf und ab und dann ganz oben der freie Blick aufs Meer. Die letzten 40 Höhenmeter musste ich schieben bei einer Steigung von knapp 20 %.
    Zwei Hundeattacken. Letztere endete mit einem Sturz, was aber glimpflich ausging.
    Gegen 18:30 Uhr hatte ich dann eine Ferienwohung für 40€ gebucht, ideal, um die ganzen nassen Sachen aufzuhängen.
    Beide Pizzerien im Ort nahmen heute frei. Also in der „Bar“ Burger, Wasser und Wein. 23 Uhr ins Bett. Keinen Wecker gestellt, denn morgen gibt es wieder ordentlich Höhenmeter. Die ganze Nacht heulte ein Hund ganz jämmerlich…
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