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  • Day 719

    Kalutara

    February 21 in Sri Lanka ⋅ ☀️ 33 °C

    In Colombo servierte uns der strahlende Herr des Hostels zum letzten Mal unser Omlette und nach dem Essen liefen wir zum Bahnhof. Dort kauften wir für 60 Rappen zwei Tickets aus dickem Karton und warteten eine Weile. Ziemlich pünktlich traf die Diesellokomotive laut hupend ein und wir suchten uns einen Platz. Es waren nur noch Stehplätze frei, dafür mit Blick auf das Meer und vor der Zugtür, die immer offen steht und frischen Wind reinlässt. Im Zug waren alle Fenster geöffnet, zwei Längsbänke aus Holz dienten zum Sitzen und verschiedene Musiker sangen oder spielten ein Instrument, um Geld zu verdienen.
    Wir wurden bald von Rangchul angesprochen, einem jungen Sri Lanker, der sich in Colombo einen neuen Pass ausstellen lassen musste, nachdem seine Mutter seinen bisherigen samt den Hosen in die Waschmaschine gesteckt hat. Wir plauderten über unsere Leben und er beantwortete bereitwillig unsere Fragen zu Land und Leuten. Unsere neusten Erkenntnisse: Trinkgeld im Restaurant kann man ein wenig geben, die Musikanten im Zug verdienen sehr viel Geld (10 CHF am Tag), Bettlern soll man kein Geld geben (ausser den Amputierten), wir sollen keinem Guide vertrauen und auf keinen Fall Selfies aus dem Zug machen, da es sehr viele Unfälle gibt. Er lud uns noch zu sich nach Hause ein um seine Lieblingsfrucht (Kokosnuss) zu trinken, doch leider mussten wir sehr viel früher aussteigen. So verabschiedeten wir uns und hüpften in Kalutara auf den niedrigen Bahnsteig.
    Nach langem Hin und Her, konnten wir in unser Ein-Mann-Hotel am Meer einchecken und liefen in das Dorf und zum Supermarkt. Dort begegneten uns viele lächelnde Gesichter, Tuktuk-Fahrer und viele russische Speisekarten, überteuert und ausnahmslos mit Seafood ausgestattet.
    Auf Letzteres hatten wir gar keine Lust und so bestellten wir Essen aus dem Dorf bei Uber-Eats und veranstalteten einen Kinoabend. SRF – Dok „Aufstieg zum Kilimandscharo“ hat uns sehr gut gefallen.
    Der nächste Tag starteten wir wie so oft mit Bananen essen und Sonnencreme eincremen. Die 50+Sonnencreme haben wir in einer Apotheke in Colombo gekauft, wo wir leider nur auf uns unbekannte Produkte gestossen sind.
    Wir liefen am Meer entlang zu dem buddhistischen Tempel Kalutara Bodhiya.
    Er ist bekannt für seine riesige Stupa und seinen heiligen Bodhi-Baum, der angeblich von einem Zweig des Original-Bodhi-Baums abstammt, unter dem Buddha Erleuchtung erlangt haben soll.
    In der Anlage setzten wir uns hin, sahen uns in Ruhe um und liessen die Eindrücke auf uns wirken. Es gab viele Buddha-Statuen, Kerzen, Gläubige, die gebetet oder gesungen haben und Menschen die direkt vor dem Bodhi-Baum gebetet haben. Wegen den vielen Betenden haben wir keine Fotos gemacht und sind zu der Stupa gelaufen. Dort war viel weniger los und wir sahen uns in Ruhe die Bilder in dem kreisrunden Bauwerk an.
    Der Hunger meldete sich und so liefen wir 30 Minuten zurück, holten uns Reis & Curry zum Mitnehmen und erholten uns auf der Terrasse. Unsere Haut sah anfangs nicht so schlimm aus, wechselte dann aber von „wir sind ein bisschen rot“ zu „Oh schei**e sind wir rot!“. Die Sonnencreme hat uns leider total im Stich gelassen.
    Wir wiederholten unser gestriges Abendprogramm und gingen in der Hoffnung schlafen, nicht wie rote Hummer aufzuwachen.
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